Kondensat: Wichtig bei der Brennwerttechnik

Wenn Rauchgase abkühlen bildet sich ein saures Kondensat, das aus Wasser und zahlreichen anderen Verbindungen besteht. Lesen Sie mehr über seine Eigenschaften und die Rolle des Kondensats in der Brennwerttechnik!

 

Woher kommt das Kondensat und woraus besteht es?

In der Heizungstechnik bezeichnet der Begriff Kondensat das Gemisch von Flüssigkeiten, das bei der Abkühlung von Rauchgasen entsteht. Der größte Anteil ist Wasser, das aus zwei Quellen stammt.
Einmal ist es im Brennstoff enthalten. Der Wassergehalt ist bei verschiedenen Brennstoffen sehr unterschiedlich. Erdgas, Heizöl, Scheitholz oder Hackschnitzel: Immer ist ein gewisser Anteil Feuchtigkeit enthalten, der auch über die Qualität des Brennstoffs mit entscheidet. Je höher der Wasseranteil, desto mehr Energie aus dem Verbrennungsvorgang ist nötig, um die Feuchtigkeit zu verdampfen.

Die zweite Quelle von Wasser im Kondensat ist die chemische Umwandlung organischer Stoffe. Luftsauerstoff oxidiert den Wasserstoff zu Wasser.

Der Feuchtegehalt entweicht bei konventioneller Heizwerttechnik als Teil der Abgase in die Atmosphäre. Die Energiemenge, die nötig ist, um das flüssige Wasser in Dampf zu verwandeln, geht dann ebenfalls verloren.

 

Brennwertheizung: Rückgewinnung der Kondensationswärme

Eine Brennwertheizung kann den Energieanteil im Kondensat zu großen Teilen zurückgewinnen und in den Heizkreis einspeisen. Dabei entsteht eine nennenswerte Energieeinsparung durch effizientere Nutzung des Brennstoffs. Dafür entzieht ein Wärmetauscher den Abgasen Wärme bis unter den Taupunkt. Das Kondensat geht in den flüssigen Zustand über. Dabei wird viel Energie frei, die sich zum Heizen nutzen lässt.

 

Weitere Bestandteile im Kondensat

Weitere Verbindungen im Kondensat sind unter anderem CO2, das im Wasser gelöst ist. Die entstehende Kohlensäure ist der Hauptgrund für den sauren pH-Wert des Kondensats.
Dazu kommen flüchtige Kohlenwasserstoffe, die nicht vollständig verbrannt sind. Das sind Bestandteile von Kohlenteer und Holzteer und weitere Stoffe, die unter Verbrennungsbedingungen zu gesundheitsschädlichen Dioxinen und PAKs (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) weiterreagieren können. Außerdem stickstoffhaltige Säuren wie Salpetersäure und Blausäure, Schwefelsäure, verschiedene Metalle und Schwermetalle. Besonders bei Holzfeuerung sind auch Ruß, Asche und Flugasche im Kondensat enthalten.

 

Warum ist eine Schornsteinsanierung bei Umstellung auf Brennwert notwendig?

Je nach Leistung, Heiztechnik und Brennstoff kann die anfallende Kondensatmenge recht hoch sein. Das feuchte, saure und korrosive Kondensat würde in zu hoher Konzentration langfristig Teile der Heiztechnik beeinträchtigen. Die Feuchtigkeit würde dann das Mauerwerk des Schornsteins versotten. Daher ist beim Wechsel der Heiztechnik auf Brennwerttechnik eine Schornsteinsanierung in der Regel notwendig. Dabei schützt ein korrosionsbeständiges Innenrohr aus Kunststoff oder Edelstahl den Schornstein. Das Kondensat ist dann völlig harmlos. Es kann ins Abwasser eingeleitet werden. Durch den durchschnittlich basischen PH-Wert im Abwasser kommt es dabei zur Neutralisation des sauren Kondensats.