Mit der Kraft der Sonne Wärme für die Bereitung von Warmwasser oder zur Heizungsunterstützung erzeugen – das ist ressourcenschonend, umweltfreundlich und kosteneffizient. Dabei kann eine Solarthermieanlage nicht als alleiniges Heizungssystem für ein Haus dienen, aber bestmöglich unterstützen und damit Heizkosten sparen helfen.

 

Solarkollektoren auf dem Dach sammeln die Wärme aus Sonnenstrahlen und geben sie über einen Absorber an eine Trägerflüssigkeit weiter. Eine Solarpumpe sorgt für den Transport der erwärmten Solarflüssigkeit, die aus einem Wasser-Glykol-Gemisch besteht, zum Wärmespeicher im Keller. Sie springt an, wenn das Wasser im Solarkollektor wärmer ist als das Warmwasser im Speicher. Über einen Wärmetauscher im Speicher kann die von der Solaranlage zur Verfügung stehende Wärme weiter genutzt werden, entweder zur Bereitung von Trinkwarmwasser oder auch kombiniert zur zusätzlichen Heizungsunterstützung.

Hyraulik Solarthermie

Foto: Hydraulik Solarthermie, Bosch Thermotechnik

 

Solarthermische Anlage zur Warmwassserbereitung

Eine Solarthermieanlage zur Bereitung von Warmwasser deckt den häuslichen Bedarf an Warmwasser im Jahresdurchschnitt zu 50 Prozent ab. In den Sommermonaten sind es bis zu 100 Prozent, die Solaranlage deckt dann den kompletten Bedarf an Warmwasser, der Heizkessel kann komplett ausgeschaltet bleiben. Bei einer Solarthermie-Anlage zur Bereitung von Warmwasser für einen Vier-Personen-Haushalt werden ca. 6 Quadratmeter an Kollektorfläche – das entspricht 3 Flachkollektoren – veranschlagt. Durch Verwendung der ertragsstärkeren, aber auch teureren Vakuum-Röhrenkollektoren kann die Kollektorfläche etwas reduziert werden. Der Trinkwasserspeicher sollte in etwa 300 Liter Fassungsvermögen aufweisen. In den Wintermonaten kann die Solarthermie-Anlage nicht mehr ausreichend Wärme für die Bereitung von Warmwasser erzeugen und muss deshalb durch den Heizkessel unterstützt werden. Eine thermische Solaranlage lässt sich gut mit einer Ölheizung, Gasheizung oder Pelletheizung kombinieren, auch eine Kombination einer Solaranlage mit einer Wärmepumpe ist möglich.

Kombinierte Heizungsunterstützung durch Solarthermie

Wird die Solaranlage neben der Bereitung von Trinkwarmwasser auch zur Heizungsunterstützung eingesetzt, muss sie größer dimensioniert werden. So kann in den kühleren Monaten die Heizung durch Sonnenkraft vom Dach unterstützt werden. Damit wird weniger Brennstoff zum Heizen benötigt, die Heizkosten sinken.

Auch kombinierte Solarthermie-Anlagen zur Heizungsunterstützung können nicht den kompletten Wärmebedarf eines Hauses abdecken, aber auf heutigem Technologiestand um 20 Prozent des gesamten Heizenergieverbrauchs einsparen und somit die Heizkosten deutlich senken. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit etwa 150 Quadratmeter zu beheizender Wohnfläche bedeutet dies ca. 5 Solarkollektoren und ein Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von 700 bis 1.000 Litern.

Für die Effizienz einer Solaranlage ist ein guter Solarspeicher ebenso wichtig wie ein guter Solarkollektor. Oft kommen bei einer kombinierten Solaranlage zur Bereitung von Warmwasser und zur Heizungsunterstützung sogenannte Kombispeicher zum Einsatz. Der Solar Kombispeicher besteht entweder aus zwei separaten Tanks für das Trinkwasser und Heizungswasser oder der kleinere Tank für das Trinkwarmwasser befindet sich im großen Speichertank für das Heizungswasser als sogenanntes “Tank-in-Tank-System“. Bei einer kombinierten Solaranlage zur Heizungsunterstützung können auch so genannte Speicher mit temperatursensibler Einspeisung eingesetzt werden. Das solar erwärmte Wasser wird dort in den Solarspeicher eingeleitet, wo sich Wasser mit der gleichen Temperatur befindet. Dadurch kann der Kreislauf mit der Solaranlage länger und effizienter betrieben werden.

Interessant zu wissen Haben Sie noch offene Fragen rund um das Thema Solarthermie? Unser FAQ rund um Voraussetzungen, Installation und Betrieb einer thermischen Solaranlage beantwortet Ihnen sicher Ihre Fragen.

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Foto: Buderus