Eine Klimaanlage verspricht eine kühle Brise selbst an heißesten Sommertagen. Dagegen steht bei vielen aber die Skepsis, weil der Stromverbrauch die Klimaanlage leicht zur Kostenfalle machen kann. Lesen Sie bei Effizienzhaus-online, welche Optionen Privatanwender haben, um die Wohnung im Sommer zu kühlen. Und erfahren Sie, worauf Sie achten müssen, damit der Wohnkomfort das Haushaltsbudget und die Umwelt nicht zu sehr strapazieren!

 

Wofür verbraucht die Klimaanlage den meisten Strom?

Eine Klimaanlage ist ein Kältegerät, das analog zum Kühlschrank arbeitet. Allerdings wie ein Kühlschrank, der den Rauminhalt eines ganzen Zimmers abkühlen soll. Der größte Verbraucher ist der Kondensator, in dem das gasförmige, warme Kühlmittel abgekühlt und verflüssigt wird. Auch die dazugehörigen Lüfter brauchen deutlich mehr Strom, als ein einfacher Ventilator auf dem Nachttisch.
Vor allem kostengünstige Geräte erweisen sich im Test daher nicht selten als Stromfresser. Oft sind die Komponenten nicht die effizientesten und auch nicht ideal aufeinander abgestimmt. Eine einfache, aber ineffiziente Leistungsregelung tut ihr Übriges, um den Stromverbrauch der Klimaanlage in die Höhe zu treiben.
Deutlich effizienter sind fest installierte Splitgeräte und hochwertige, flexibel geregelte Inverterklimaanlagen. Der Preisunterschied zwischen Einsteigergeräten und hochwertigen Lösungen liegt häufig in diesen Details, die sich dann jährlich auf der Stromrechnung zeigen.
Energielabel sind für Vergleich zwischen Einbau-Klimaanlagen und mobilen Standgeräten nicht voll aussagekräftig. Eine Splitklimaanlage mit relativ schlechter Einstufung ist in der Regel trotzdem deutlich besser im Verbrauch, als ein Monoblock-Gerät mit A-Bewertung.

 

Leistung und Verbrauch pro Fläche

Wenn Sie eine Klimaanlage kaufen wollen, sollten Sie bedarfsgerecht planen. Unterdimensioniert reicht die Leistung nicht und das Gerät arbeitet ständig auf voller Stufe. Zu groß verbraucht es mehr, als für den gewünschten Effekt notwendig wäre. Die häufige Faustformel lautet: 30 Watt für einen Kubikmeter Rauminhalt oder analog 75 – 90 Watt Leistung pro Quadratmeter bei normaler Deckenhöhe.
Der Stromverbrauch der Klimaanlage in der Praxis hängt aber nicht nur von der Leistungsaufnahme, sondern vor allem von der Effizienz des Gerätes ab. Hier sollte sich niemand von Werbebotschaften zum Schnellkauf verleiten lassen! Statt dessen lohnt es sich, zunächt exakt die Kühllast zu berechnen, Alternativen zu prüfen und dann die langfristig optimale, energieeffiziente Lösung zu wählen. Im Zweifel hilft der Klimafachmann.

Mobile Klimaanlagen: Die Kleinen haben es in sich

Monoblock-Klimaanlagen sind kleine, tragbare Geräte, die vor dem anstehenden Hochsommer vor allem in Elektromärkten und Baumärkten gern als schnelle Lösung beworben werden. Gerade die besonders günstigen Angebote sind aber nicht selten reine Kostenfallen und sorgen für vermeidbare Energieverschwendung.
Das liegt an dem Abluftschlauch, über den die Standgeräte die Wärme ins Freie transportieren sollen. Um den nach draußen zu legen, muss mindesten ein Fenster gekippt werden. So strömt aber auch warme Luft ein und im Endeffekt kühlen Sie die Umwelt auf eigene Kosten mit. Der Stromverbrauch der Klimaanlage steigt entsprechend an. Die Folge unbewusster Nutzung und mangelhafter Beratung: Die tragbare Mini-Klimaanlage läuft dauerhaft und ineffizient den ganzen Sommer über auf Hochtouren. Und auf der nächsten Jahresabrechnung wird eine saftige Nachzahlung fällig.

Rechenbeispiel einer Klimaanlage bei typischer Nutzungsweise:

  • 30 Tage x 8 Stunden x 2,5 KW = 600 kW
  • Kosten von über 130 Euro im Jahr für die Klimatisierung eines Raumes
  • damit entspricht der Stromverbrauch der Klimaanlage einem Zehntel des jährlichen Verbrauchs einer vierköpfigen Familie

 

Split-Klimaanlagen: Fest installiert und bedarfsgerecht ausgelegt

Bei richtig geplanten Split-Klimaanlagen sind viele Faktoren, die zu unnötigem Mehrverbrauch führen, ausgeschlossen. Die räumliche Trennung von Kühleinheit und Kondensator erfordert keine Öffnung und verhindert daher das Nachströmen warmer Luft.
Diese Gerätetypen verbrauchen deutlich weniger. Dennoch erzeugt auch eine Split-Klimaanlage Stromverbrauch in einer Höhe, mit der Sie bewusst rechnen sollten.
Den Verbrauch pro Jahr im Vergleich zur Monoblock-Anlage lässt sich mit einer hochwertigen Splitanlage mehr als halbieren. Durchschnittliche Kosten von unter 50 Euro jährlich fallen für die Klimatisierung eines normalgroßen Wohn- oder Schlafraumes an.

 

Die elegante Lösung: Wärmepumpe als Klimaanlage nutzen

Mit einer reversiblen Wärmepumpe lässt sich im Sommer die Wohnung passiv kühlen. Die Flächenheizung wird zur komfortablen Klimaanlage ohne Stromverbrauch. Bei einer dafür ausgelegten Anlage ist zum Kühlen kein zusätzlicher Energieeinsatz nötig. Sollten Sie bei der Planung eines Neubaus oder bei der Heizungssanierung über eine Wärmepumpe nachdenken, empfiehlt es sich daher, die Option der Gebäudekühlung gleich mit zu planen.

 

Wohnung kühlen ohne Klimaanlage: Preiswerte Alternativen

Zuletzt gibt es eine ganze Reihe von Maßnahmen, wie Sie auch ganz ohne den Einsatz eines Luftkonditionierers Haus und Wohnung frisch und kühl halten können. Zunächst sollten Sie die kühle Tageszeit täglich intensiv zum Lüften nutzen. So tragen Sie Wärme aus und halten die Luft im Inneren frisch und kühl. Die Fenster mit Südausrichtung sollten mit Jalousien oder Sonnensegel beschattet sein. Das reduziert deutlich die Aufheizung. Minimieren Sie dazu gezielt den Betrieb von Wärmequellen in der Wohnung! So können Sie auch an sehr warmen Tagen mit einem einfachen Ventilator kostengünstig hohen Wohnkomfort genießen.

 

 

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