DVGW – Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches

DVGW ist die Abkürzung für den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches. Der im Jahr 1859 in Frankfurt am Main gegründete Verein, gemeinnützig anerkannt, hat heute seinen Sitz in Bonn. Der Verein beschäftigt sich in Selbstverwaltung mit technisch-wissenschaftlichen Fragen der Gas- und Wasserversorgung.
Fachgremien aus dem Kreis der Mitglieder erarbeiten heute ehrenamtlich Normen und Regeln, die Sicherheit und Zuverlässigkeit im Bereich Gas und Wasser gewährleisten. Die Empfehlungen und Regelwerke des DVGW führen häufig zu sogenannten "allgemein anerkannten Regeln der Technik" (aaRT). Diese haben zwar nicht selbst Gesetzescharakter, aber Gesetze greifen die aaRT häufig auf.
Die Vorgaben des Vereins sind zwar zum Teil nicht rechtsverbindlich, aber entscheidend für Haftungsfragen bei Baumängeln und Unfällen. Versicherungen setzen die Einhaltung der aaRT häufig für die Leistungserbringung voraus.

Richtlinien, Normen und Zertifizierung

Die Vorgaben des DVGW spielen für Architekten, Bauleiter, Installateure und Bauherren eine überaus große Rolle. Denn der Verein setzt nicht nur die geltenden Richtlinien und Normen fest, er übernimmt auch die Zertifizierung von Unternehmen, Produkten oder Sachverständigen. Er treibt zum Beispiel die Förderung erneuerbarer Energien durch gezielte Forschungsarbeit an.
Sogenannte Power-to-Gas-Anlagen wandeln die Sonnenenergie in Gas um, das bis zum Bedarfszeitpunkt einfach gelagert wird. Der DVGW beschäftigt sich dabei nicht nur mit der Forschung und Entwicklung, er legt auch die geltenden Normen und Richtlinien für diese innovative Technik fest. Zu den weiteren Aufgaben des Vereins gehören die Aus- und Weiterbildung der Mitglieder sowie deren Interessenvertretung. Denn gleichzeitig ist der DVGW der Branchenverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft.