Wärmepumpen sind moderne, umweltfreundliche Heizungen, die sich die Umweltenergie zunutze machen. Um mithilfe von Luft, Grundwasser oder Erdreich ausreichend Wärmeenergie zu erzeugen, benötigen Wärmepumpen eine geringe Menge Strom als Antriebsenergie. Wärmepumpen eignen sich als Heizung im Neubau oder im Rahmen einer Modernisierung beziehungsweise Sanierung im Altbau.

Die hohe Effizienz von Wärmepumpen ermöglicht ein vergleichsweise kostengünstiges Heizen. Der im Vergleich mit fossilen Systemen höhere Anschaffungspreis wird mit hohen staatlichen Wärmepumpen-Förderungen abgemildert. Ab 2024 beträgt die Förderhöhe beim Heizungstausch 30 bis 75 Prozent der Anschaffungskosten und Umfeldmaßnahmen. Im heutigen energiepolitischen Umfeld bietet eine Wärmepumpenheizung ein hohes Maß an Zukunftssicherheit. 

Erfahren Sie das Wichtigste zu den verschiedenen Wärmepumpen-Systemen, deren Funktionsweise, den Kosten und dem Einsparpotenzial.  Ob Neubau oder Bestandsgebäude: Wärmepumpen eignen sich in den meisten Fällen, um den Wärmebedarf wirtschaftlich zu decken. 

Wärmepumpe im Überblick: der Inhalt

Was ist eine Wärmepumpe? Allgemeine Informationen im Überblick

 

Wärmepumpe an Hausfassade | © Александр Марченко
Wärmepumpe an Hausfassade | © Александр Марченко

Wärmepumpen nutzen die Wärmeenergie aus der Umwelt, um ein Gebäude effizient und umweltschonend zu beheizen. Gleich, welche Umweltenergie die jeweilige Wärmepumpe zur Wärmeerzeugung verwendet: Das Prinzip ist stets dasselbe. 

 

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Stark vereinfacht lässt sich sagen, dass eine Wärmepumpe gemäß einem umgedrehten Kühlschrankprinzip funktioniert. Während der Kühlschrank seinem Innenraum die Wärme entzieht, um sie an die Umgebungsluft abzugeben, arbeitet die Wärmepumpe genau andersherum. Sie entzieht der Umwelt, also je nach System der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser als Wärmequelle, die relative Wärme. Diese wird mithilfe physikalischer Prozesse auf eine angenehme Heizwärme gebracht. In einem Kreislauf und mithilfe von einem Verdichter und Verdampfer, einem Verflüssiger sowie einem Expansionsventil wird das Kühlmittel auf eine angenehme Temperatur gebracht. Diese Wärme wird mithilfe des Heizkreislaufs im Haus verteilt.

Informationen zur Wärmepumpe 

 

Kühlen und Heizen mit einer Wärmepumpe

Einige Wärmepumpen können nicht nur den Wohnraum heizen, sondern auch kühlen. Das ist vor allem im Sommer eine willkommene Ergänzung.

Wärmepumpe vor Häuserfassade / © Adobe Stock; thomsond
Wärmepumpe vor Hauswand.

Kann eine Wärmepumpenheizung auch als Klimaanlage funktionieren?

Ja, Wärmepumpen können im reversiblen Betrieb auch zum Kühlen verwendet werden. Dann arbeitet die Wärmepumpe wieder andersherum, also wie ein Kühlschrank. Synonym mit einer Klimaanlage wird oftmals auch die Luft-Luft-Wärmepumpe im Sprachgebrauch verwendet. Diese hat kein wasserführendes System, das an den Heizkreislauf mit Heizkörpern oder Fußbodenheizung angeschlossen ist. Wärme und Kälte werden allein über die Luft transportiert.

Welche Heizflächen eignen sich am besten für eine Wärmepumpe?

Lange Zeit hieß es, Wärmepumpen ließen sich allein mit Flächenheizungen wie Fußbodenheizungen wirtschaftlich betreiben. Durch den technologischen Fortschritt lässt sich aber inzwischen auch eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung problemlos betreiben. Das effiziente Heizen ist daher auch mit Wärmepumpe und Heizkörper möglich.

Es ist aber in jedem Fall empfehlenswert, die individuelle Situation in Ihrem Haus durch einen Fachbetrieb prüfen zu lassen. 

 

Wärmepumpe kaufen

Sie möchten eine Wärmepumpe kaufen, weil Sie klimafreundlicher heizen möchten. Oder es geht Ihnen darum, Heizkosten einzusparen und dazu vielleicht noch Ihren eigenen PV-Strom zu nutzen. Doch worauf sollten Sie nun beim Kauf einer Wärmepumpe insbesondere achten? 

Welche Kriterien sollten in Ihrem Gebäude vorab geprüft werden? Dabei kann es um Effizienz, Heizleistung, Vorlauftemperaturen, Heizkörper oder Flächenheizung gehen. 

Erfahren Sie hinter folgendem Link alles Wissenswerte vor dem Kauf: Zum Beispiel, welche Anschaffungs- und Betriebskosten anfallen, aber auch, welche Förderungen möglich sind.

Alle Informationen zum Kauf einer Wärmepumpe

 

Kosten einer Wärmepumpe

Bei den Kosten für eine Wärmepumpe muss zunächst zwischen Anschaffungskosten und laufenden Kosten unterschieden werden. Bei den Anschaffungskosten einer Wärmepumpe gibt es große Unterschiede, je nachdem, welche Wärmequelle sie nutzt. Denn daraus ergibt sich auch ein Unterschied in der Effizienz. Während Erdwärmepumpen eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von etwa vier aufweisen, hat eine Grundwasserwärmepumpe eine JAZ von etwa fünf. Damit ist sie die leistungsstärkste. Aber durch die aufwändigen Bohrarbeiten, um Brunnen anzulegen, sind auch die Umfeldmaßnahmen am aufwändigsten und demnach am teuersten.

Der nächste relevante Aspekt bei Wärmepumpen-Kosten sind die laufenden Kosten. Diese hängen ebenfalls direkt mit der Effizienz zusammen. Je höher diese ist, desto weniger Strom benötigt die Wärmepumpe, um den Wärmebedarf zu decken. Und umso besser das Haus gedämmt ist und je optimaler die Wärmepumpenheizung auf das Gebäude abgestimmt ist, desto geringer sind die laufenden Heizkosten. Was in jedem Fall hinzukommt, sind Kosten für die Wartung, um die Lebensdauer der Wärmepumpe bestmöglich zu erhalten.

Weiterhin unterscheiden sich die Kosten für eine Wärmepumpe im Altbau von denen einer Wärmepumpe im Neubau. Ebenso verhält es sich mit den Kosten einer Wärmepumpe im Einfamilienhaus gegenüber der in einem Mehrfamilienhaus.   

Hier erhalten Sie einen Überblick, welche Kosten im Einzelnen je nach Wärmepumpe anfallen.

Zu den Kosten einer Wärmepumpe

 

Attraktive Förderung der Wärmepumpe

Wer eine Wärmepumpe im Zuge der Heizungssanierung im Altbau kauft, kann eine hohe staatliche Förderung erhalten. Die Förderung für Wärmepumpen war 2023 bereits recht hoch: Wer bis Ende 2023 eine Förderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) beantragt, kann bis zu 40 Prozent der Kosten im Rahmen der Anschaffung erstattet bekommen.

Im Zuge der Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) 2024 wird auch die BEG überarbeitet. Dann sollen ab 2024 von 30 bis zu 75 Prozent der Anschaffungskosten und Umfeldmaßnahmen förderfähig sein. Die Kosten für einen neuen, klimafreundlichen Wärmeerzeuger werden so deutlich reduziert.

Ab dem 01. Januar 2024 werden auch Zuschüsse bei der KfW beantragt. Bislang war diese nur für Förderkredite zuständig, während Zuschüsse beim BAFA beantragt wurden.

Einen Überblick über alle aktuellen Fördermöglichkeiten finden Sie im Ratgeberartikel Förderung der Wärmepumpe

 

Die beste Wärmepumpe für das Haus

Luft-Wasser-Wärmepumpe, Sole-Wasser-Wärmepumpe oder Grundwasser-Wärmepumpe: Da die Auswahl groß ist, kann sich leicht die Frage stellen, welche Wärmepumpe denn nun die beste ist. Diese Frage lässt sich allerdings nicht so pauschal beantworten. Denn jedes Gebäude ist unterschiedlich und insbesondere Bestandsgebäude bringen spezielle Anforderungen mit. 

Bei den Voraussetzungen geht es um Themen wie die benötigte Vorlauftemperatur, den COP-Wert und die JAZ der Wärmepumpe oder deren Platzbedarf. Was ist also die beste Wärmepumpe für Ihr Gebäude? 

Hier erhalten Sie einen Überblick, welche Kenngrößen wichtig sind, wie die einzelnen Wärmepumpenarten funktionieren und welche Vorteile die einzelnen Systeme mit sich bringen.

Zur besten Wärmepumpe

 

 Wo stellt man eine Wärmepumpe auf?

Die Aufstellung einer Wärmepumpe kann in Außenaufstellung oder in Innenaufstellung erfolgen. Bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe gibt es zudem die Besonderheit der Split-Aufstellung. Dann ist die Wärmepumpe in eine Innen- und eine Außeneinheit aufgeteilt. Dadurch reduziert sich der Platzbedarf im Hausinnern, da eine Spliteinheit deutlich kleiner ist als ein Monoblock-Gerät. 

Welche Voraussetzungen sollte mein Haus erfüllen, damit eine Wärmepumpe sinnvoll ist?

Grundsätzlich ist ein Haus umso besser für den Einsatz einer Wärmepumpe geeignet, je besser es gedämmt ist. Denn dann ist es unabhängiger von den Außentemperaturen im Winter, der Wirkungsgrad ist besser und der Stromverbrauch niedriger.

Nichtsdestotrotz sind moderne Wärmepumpen imstande, eine ausreichende bis gute Heizleistung auch für weniger gut gedämmte Gebäude zu erbringen. 

In jedem Fall ist es wichtig, sich für die richtige Wärmepumpe von einem Fachbetrieb beraten zu lassen.

 

 

Checkliste zur Wärmepumpe

In fünf Schritten zur Wärmepumpe: In unserer Checkliste werden alle wichtigen Kriterien für eine neue Wärmepumpe aufgelistet und erläutert. Vorteile, Nachteile, Heizleistung und mehr: In der Wärmepumpen-Checkliste erhalten Sie einen Überblick, was vor dem Kauf wichtig ist und wie man Schritt für Schritt vorgeht.

Zur Checkliste für Wärmepumpen

 

Umstellung von Öl oder Gas auf eine Wärmepumpe

Vor allem im Zuge des neuen GEG 2024 ist diese Fragestellung hochgradig interessant. Denn mit dem ab 2024 geltenden neuen Gesetz dürfen spätestens 2045 Öl- und Gasheizungen nicht mehr betrieben werden. Was außerdem für die Umstellung von einem fossilen Energieträger zu einem regenerativen spricht, ist die Möglichkeit, Wärme aus erneuerbarer Energie zu generieren. Im Fall der Heizwärme stammt – mithilfe einer Wärmepumpe – die unerschöpfliche Umweltwärme aus Luft, Grundwasser oder Erdreich. 

Damit entfällt – bis auf den für den Antrieb notwendigen Strom – nach einer Umstellung von Gas oder Öl auf eine Wärmepumpe die Abhängigkeit von schwankenden Energiepreisen. Wichtig für die Modernisierung zu einer Wärmepumpenheizung sind dabei bauliche Aspekte wie die vorhandenen Heizkörper, der Dämmstandard des Gebäudes und welche Wärmequelle auf dem entsprechenden Grundstück nutzbar ist. Im Gegensatz zu einem Neubau stellt sich also vor allem die Frage: Welche Wärmepumpe eignet sich für den Altbau am besten?

Ein Grund, der sehr dafür spricht, eine Wärmepumpe im Altbau nachzurüsten, ist neben dem Energie-Einsparpotenzial die hohe Fördersumme, die für einen solchen Heizungstausch bereitgestellt wird. Eine Wärmepumpe im Neubau wird hingegen nicht durch einen Zuschuss  gefördert. Die Förderung kann aber in verschiedene KfW-Förderkredite inkludiert werden.

Hier gibt es Informationen zur Umstellung

 

Wärmepumpen besonders beliebt im Neubau

 

Grafik BDEW Beheizungsstruktur Neubau
Entwicklung der Beheizungsstruktur im Neubau seit 2013. Grafik: BDEW

Die Beliebtheit der Wärmepumpe wächst stetig und jedes Jahr werden mehr Wärmepumpen verbaut. Sie sind besonders in Neubauten beliebt und bieten dabei neben geringen Heizkosten auch weitere Vorteile. Die neuen Häuser haben einen sehr guten Dämmstandard, sodass Wärmepumpen ihre Effizienz voll ausspielen können.

Zu den Informationen der Wärmepumpe im Neubau

 

Wärmepumpe im Einfamilienhaus oder Mehrfamilienhaus

Am meisten wird über Wärmepumpen in Einfamilienhäusern berichtet. Dabei eignet sich die klimafreundliche Heizung ebenso für Mehrfamilienhäuser. Die Funktionsweise ist dabei die gleiche – und auch der Wärmebedarf in dem größeren Gebäude lässt sich mithilfe von  Umweltenergie bestens decken. Die gewünschte Temperatur zum Heizen kann in einem Mehrfamilienhaus durch eine einzelne leistungsstärkere Wärmepumpe oder durch Kaskadenschaltung mehrerer Geräte erreicht werden. 

 

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Wärmepumpen-Arten im Überblick

Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen. Erst, wenn man sie in einem Vergleich gegenüberstellt, kann man herausfinden, welche die beste Wärmepumpe für das eigene Haus ist. Ob Luft-Wasser-Wärmepumpe, Sole-Wasser-Wärmepumpe, Grundwasser-Wärmepumpe oder Warmwasser-Wärmepumpe: Wir stellen Ihnen im Folgenden die Funktionsweise und Eigenheiten der verschiedenen Modelle vor. 

 

Alle Wärmepumpen im Vergleich

Hier vergleichen wir die unterschiedlichen Wärmepumpen-Arten untereinander. Erfahren Sie mehr zu den unterschiedlichen Kosten, Leistungsgrößen, den Anwendungsbereichen, aber auch,  welche Förderungen je System möglich sind.

Zum Vergleich der Wärmepumpen

 

Erdwärmepumpe

Die Erdwärmepumpe nutzt die Energie aus dem Erdreich. Hier unterscheidet man die Gewinnung der Energie durch Erdsonden oder mithilfe von Erdkollektoren. Erdsonden eignen sich auch für kleinere Grundstücke, während Kollektoren eine große Grundstücksfläche benötigen. Da für Erdsonden tiefe Bohrungen vorgenommen werden müssen, sind sie genehmigungspflichtig. Der Wirkungsgrad der Erdwärmepumpe ist mit einer Jahresarbeitszahl von 4 recht hoch – das liegt auch daran, dass die Temperatur der Erdwärme das ganze Jahr über recht konstant ist. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe eignet sich bestens für die Heizungsmodernisierung im Altbau, da sie eine hohe Heizleistung erbringt und auch herkömmliche Heizkörper kein Hindernis für den effizienten Betrieb darstellen.

Weitere Informationen zur Erdwärmepumpe

 

Luft Wasser Wärmepumpe

Mit einer Luftwärmepumpe beziehungsweise Luft-Wasser-Wärmepumpe wird die Luft aus der Umgebung zum Heizen und zur Trinkwassererwärmung genutzt. Der Luft wird die relative Wärme entzogen und mithilfe physikalischer Prozesse auf eine angenehme Raumtemperatur gebracht. Der Einbau der Luft-Wasser-Wärmepumpe ist im Vergleich mit anderen Wärmepumpen einfach. Die Aufstellung erfolgt entweder in reiner Außenaufstellung oder Innenaufstellung oder als Split-Aufstellung. In der Anschaffung ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe die günstigste unter den Wärmepumpen. Dafür hat sie aber auch eine niedrigere JAZ und somit eine ebenfalls niedrigere Leistungszahl. Dennoch ist die Heizleistung dieser Wärmepumpenheizung bei richtiger Auslegung ausreichend für ein Einfamilienhaus. 

Zu den Informationen zur Luftwärmepumpe

 

Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Wie der Name schon erkennen lässt, wird die Wasser-Wasser-Wärmepumpe mit Wasser betrieben, das aus dem Erdreich stammt. Daher wird sie auch Grundwasser-Wärmepumpe genannt. Die Wasser-Wasser-Wärmepumpe hat eine Jahresarbeitszahl von 5. Damit bringt sie unter den Wärmepumpen die höchste Effizienz mit. Denn pro zugeführter Kilowattstunde Strom generiert sie rund fünf Kilowattstunden Heizwärme. Auch im Winter gibt es keine Leistungseinbußen, da die Temperatur des Grundwassers das gesamte Jahr über konstant ist – Außentemperaturen spielen daher keine Rolle. 

Ein Nachteil von Grundwasserwärmepumpen ist die aufwändige Installation. Es müssen zwei Brunnen gebohrt werden, der Saugbrunnen und der Schluckbrunnen. Doch hierfür müssen zunächst Genehmigungen eingeholt werden. 

Werden diese jedoch erteilt, kann mit Grundwasserwärmepumpen geheizt, aber auch der Warmwasserspeicher gefüllt werden.

Zu den Informationen zur Wasser-Wasser-Wärmepumpe

 

Hybrid-Wärmepumpe

Durch eine Hybrid-Wärmepumpe werden zwei verschiedene Technologien vereint: zum Beispiel eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und eine Gas- oder Ölheizung. So werden die Vorteile beider Heizsysteme perfekt vereint. Bei der Kombination aus einem fossilen Heizsystem und einem regenerativen ist darauf zu achten, dass mindestens 65 Prozent der Heizleistung durch die regenerative Quelle, also zum Beispiel eine Wärmepumpe, erbracht werden. Denn damit ist das Heizungssystem erst einmal zukunftssicher angesichts der Auflagen des GEG 2024. Bezüglich der Anschaffungskosten ist hier allerdings zu sagen, dass nur der regenerative Anteil an dem Heizungssystem förderfähig ist.

Noch besser steht man allerdings da, wenn man eine Hybridheizung aus zwei klimafreundlichen Systemen wählt: Beispielsweise Wärmepumpe mit Solarthermie oder mit Photovoltaik. Im ersten Fall sind beide Teilsysteme über die BEG förderfähig und im zweiten Fall die Wärmepumpe, während die PV-Anlage durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) im Zuge der Einspeisevergütung gefördert wird. 

Zu den Informationen zur Hybridwärmepumpe

 

Brauchwasser-Wärmepumpe

Brauchwasser-Wärmepumpen dienen nur der Trinkwassererwärmung und nutzen in der Regel die warme Umgebungsluft aus dem Heizungskeller oder die Abwärme aus den Wohnräumen. Eine Brauchwasserwärmepumpe arbeitet nicht nur sehr effizient, sondern spart auch deutlich Energie. Das Funktionsprinzip ist ähnlich wie bei anderen Wärmepumpenarten auch: Druck, Verflüssigen und Verdampfen des Kältemittels sowie ein Wärmetauscher gehören zum Prozess der Wärmeerzeugung. Das so erzeugte Warmwasser wurde mit etwa zwei Dritteln Umweltenergie und etwa einem Drittel Strom für den Kompressor erzeugt. Die Brauchwasserwärmepumpe kann jedoch nicht zum Heizen verwendet werden. 

Zu den Informationen der Brauchwasser-Wärmepumpe

 

 Wärmepumpen: Luft, Erdwärme & Wasser im Vergleich

Die Frage: “Welche Wärmequelle ist die beste für mein Haus: Luft, Wasser oder Erdwärme?” lässt sich am besten mit einem Vergleich in Form einer direkten Gegenüberstellung beantworten. Hierbei unterstützt Sie die folgende Tabelle: 

Luft-Wasser-Wärmepumpe Sole-Wasser-Wärmepumpe Grundwasserwärmepumpe Brauchwasserwärmepumpe
Effizienz (JAZ) ca. 3 ca. 4 ca. 5 ca. 3,5
Wärmequelle Außenluft Erdreich Erdreich Abluft
Genehmigungspflicht nein ja, bei Bohrung ja, bei Bohrungt nein
förderfähig ja ja ja nein

 

 Hochtemperatur-Wärmepumpe

Eine Hochtemperatur-Wärmepumpe ist imstande, eine besonders hohe Vorlauftemperatur zu erreichen. Das ist notwendig, wenn sie einen Altbau heizen soll, der mit zu kleinen Heizkörpern ausgestattet und zudem mangelhaft gedämmt ist. Dann ist eine spezielle Hochtemperatur-Wärmepumpe imstande, die notwendige Wärme bei einem angemessenen Stromverbrauch bereitzustellen. 

 

 

Systemkomponenten einer Wärmepumpen-Heizung

Zur Erschließung einer Wärmepumpe gehören neben dieser weitere Komponenten, die zur optimalen Nutzung beitragen. Ein Pufferspeicher ist ebenso sinnvoll wie ein Warmwasserspeicher, vor allem, wenn es um die Sanierung der Heizung in einem Einfamilienhaus geht. Auch mit Heizstab und PV-Strom lässt sich die Effizienz im Hinblick auf die Heizkosten erhöhen.

Zu den Informationen der Systemkomponenten

 

Wärmepumpe mit Solarthermie

Mit der zusätzlichen Kombination einer Wärmepumpe mit Solarthermie werden zu 100 Prozent erneuerbare Energien genutzt. Diese Variante bietet daher einiges an Einsparpotenzial – während die Anschaffungskosten für eine Solarthermieanlage vergleichsweise gering sind.

Unter folgendem Link erhalten Sie einen Überblick über die Funktion, Kosten, Amortisation und Förderungsmöglichkeiten:

Zur Kombination einer Wärmepumpe mit Solarthermie

 

Wärmepumpe mit Photovoltaik

Eine Photovoltaik-Anlage nutzt die Kraft der Sonne, um einen Teil des benötigten Stroms für die Wärmepumpe klimafreundlich bereitzustellen. Dabei deckt die Anlage nicht nur zum Teil den Stromverbrauch der Wärmepumpe, sondern auch den des Haushalts. Zusätzlich kann der Solarstrom auch zum Laden eines Elektroautos genutzt werden. Mithilfe eines Stromspeichers kann mehr vom eigenen Stromverbrauch mithilfe des PV-Stroms gedeckt werden.

In der BEG ist allerdings bei dieser Kombination via Zuschuss nur die Wärmepumpe förderfähig. Für die Photovoltaikanlage steht ein zinsvergünstigter KfW-Kredit zur Verfügung. Gelegentlich gibt es aber für PV-Anlagen und Stromspeicher Zuschussförderungen der Länder.

Die Kombination aus Wärmepumpe und Photovoltaik

 

Wärmepumpen im Test

Die „Stiftung Warentest“ hat getestet: Im Oktober 2023 veröffentlichte die Stiftung Warentest aktuelle Testberichte von sechs Luft-Wasser-Wärmepumpen mit geschlossenem Kältemittelkreislauf im Außengerät. Dabei wurde die Effizienz mit Radiatorheizkörpern und einer Vorlauftemperatur von 55 Grad Celsius getestet. Das Testhaus war mittelmäßig gedämmt. Mit dem Gesamturteil “Gut” (2,1) schnitt die Viessmann Vitocal 250-A ab. Der Bruttolistenpreis des Geräts lag bei rund 18.700 Euro und der jährliche Strombedarf bei rund 4.950 kWh. Am schlechtesten schnitt in diesem Test die Mitsubishi Electric PUZ-WM85YAA mit dem Gesamtergebnis “Befriedigend” (3,1) ab. 

Zum Hintergrund: Das Beispielhaus für diesen Test hat eine beheizte Wohnfläche von 140 qm und einen jährlichen Wärmebedarf von 150 kWh pro qm. 

 Informieren Sie sich jetzt, für wen sich eine Wärmepumpe effektiv lohnt.

Zu den Wärmepumpen-Tests

 

Zusätzliche Informationen zu Wärmepumpen

 

Stromverbrauch einer Wärmepumpe

Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe? Der Aspekt Stromverbrauch ist maßgeblich vor dem Kauf. Denn die künftigen Stromkosten der Wärmepumpe entscheiden darüber, ob deren Betrieb wirtschaftlich ist oder nicht. Man muss die Leistungszahl kennen, um auszurechnen, wie hoch der Stromverbrauch pro erzeugter Kilowattstunde Wärme ist.

Hierfür bietet sich folgende Faustformel an:

Wärmebedarf des Gebäudes in kWh / Jahresarbeitszahl = Stromverbrauch der Wärmepumpe pro Jahr

Das Beispielhaus von Stiftung Warentest hat einen Gesamtwärmebedarf von 21.000 kWh, da es 150 kWh pro m2 braucht. Teilt man den Gesamtenergiebedarf durch die typische JAZ von 3 einer Luftwärmepumpe, so erhält man einen Stromverbrauch der Wärmepumpe pro Jahr von 7.000 kWh. 

Nutzt man einen Wärmepumpen-Stromtarif zu 0,28 EUR pro kWh, so liegen die jährlichen Stromkosten bei etwa 1.960 Euro.

 

Wirkungsgrad einer Wärmepumpe beeinflusst die Stromkosten

Wie das obige Beispiel zeigt, beeinflusst der Wirkungsgrad ganz erheblich die Stromkosten. Je höher die Jahresarbeitszahl ist, desto größer ist der Teiler des Energieverbrauchs – und umso geringer ist der Energiebedarf und sind ergo die Stromkosten. Diese sind also bei einer JAZ von 5 deutlich geringer als bei einer JAZ von 3. 

Was verbraucht eine Wärmepumpe?

 

Leistungskennzahl COP – was sagt diese aus?

Leistungszahlen sind maßgeblich, um die Effizienz von Wärmepumpen in Zahlen darzustellen. Eine von ihnen ist der Coefficient of Performance (COP). Der COP beschreibt das Verhältnis zwischen der Wärmeleistung und dem zugeführten Strom. Je höher der COP ist, desto leistungsfähiger ist die Wärmepumpe. Der COP wird unter genormten Laborbedingungen gemessen und findet sich im Produktdatenblatt. Im laufenden Betrieb im Einfamilienhaus kann der Wert aufgrund der Unterschiedlichkeit der Gebäude allerdings abweichen. Noch genauer als der COP ist der SCOP. Das steht für “Seasonal Coefficient of Performance”. Dieser Wert bezieht gemäß der europäischen Ökodesign-Richtlinie “ErP”auch klimatische Bedingungen mit ein. 

 

Was sagt die Jahresarbeitszahl (JAZ)  über die Wärmepumpe aus? 

 Die Jahresarbeitszahl ist eine weitere Leistungskennzahl von Wärmepumpen. Sie unterscheidet sich von der JAZ dadurch, dass sie sich auf die Werte während der Nutzung bezieht. Da sich der Individualisierungsgrad von Neubau zu Altbau und von Einfamilienhaus zu Einfamilienhaus sehr stark unterscheidet, ist die JAZ nicht im Produktdatenblatt zu finden. Dennoch ist die Jahresarbeitszahl bestens geeignet, um verschiedene Faustformeln zu Verbrauch und Kosten von Erdwärmepumpen und Co. anzuwenden.

 

Stromtarife für die Wärmepumpe

Wärmepumpenstrom: So funktioniert ein günstiger Heizstromtarif

Für den Strom der Wärmepumpe gibt es vom Stromanbieter häufig besondere Tarife. Mithilfe des sogenannten Wärmepumpenstroms kann man Stromkosten für den Betrieb der Wärmepumpe senken. Seit Anfang des Jahres 2023 ist der Tarif für Wärmepumpenstrom auf maximal 0,28 Euro pro Kilowattstunde staatlich gedeckelt. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch noch günstigere Tarife für Wärmepumpenstrom gibt. Diese können dann durchaus bei nur etwa 23 Cent pro Kilowattstunde liegen. Vergleichen lohnt sich hier allemal! Wir zeigen Ihnen, worauf Sie achten sollten und wann es sich lohnt, den Anbieter zu wechseln:

Zum Tarifvergleich des Wärmepumpenstroms

 

Gütesiegel für Wärmepumpen

Mit dem Gütesiegel der Europäischen Wärmepumpen Gesellschaft (EHPA) können Sie sich sicher sein, dass die Testergebnisse aktuell und repräsentativ sind. Denn erst bei bestandenem Test bekommt die Wärmepumpe ein solches Gütesiegel.

Zum Gütesiegel der Wärmepumpen 

 

Lautstärke einer Wärmepumpe

Geräusche, die beim Betrieb einer Luftwärmepumpe durch das Ansaugen der Luft entstehen können, liegen im Bereich von etwa 35 bis 50 Dezibel. Zum Vergleich: 50 Dezibel sind etwa so laut wie Vogelgezwitscher. Zwar sind die meisten neuen Luftwärmepumpen eher noch leiser, doch lassen sich auch diese Geräusche nochmals erheblich reduzieren. Wir zeigen Ihnen, wie das geht und wie sich die Geräusche mindern lassen.

Zur Lautstärke einer Wärmepumpe

 

Ratgeber Wärmepumpen

Sie möchten mit erneuerbarer Wärme aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder der in der Erde gespeicherten Wärme heizen? Wärmepumpen machen diese natürlichen Wärmequellen nutzbar und stellen sie zur Heizung oder zur Warmwasserbereitung zur Verfügung. Um diese Energien nutzbar zu machen, benötigen Wärmepumpen Strom zum Antrieb. Lange Zeit galten Wärmepumpen lediglich für Neubauten und insgesamt sehr gut gedämmte Gebäude mit Flächenheizkörpern wie einer Fußbodenheizung als effizient nutzbar.

Diese Zeiten sind allerdings vorbei, da Wärmepumpen durch technischen Fortschritt immer leistungsfähiger werden. Daher sind sie inzwischen auch für Bestandsgebäude problemlos als Heizung nutzbar und funktionieren gut.

Je nach Wärmequelle werden Wärmepumpen unterschieden in Luftwärmepumpe, Erdwärmepumpe und Wasserwärmepumpe. Der große Vorteil von Wärmepumpen ist, dass sie bis zu etwa drei Viertel der erzeugten Heizenergie aus der jeweiligen natürlichen Wärmequelle gewinnen können. Lediglich der Betrieb von Kompressor und Pumpe zum Erhitzen vom Kältemittel im Heizkreislauf erfordert Energieaufwand in Form von Strom.

Die Wärmepumpe-Kosten für die Anschaffung und Installation sind neben der Dimensionierung der Anlage bei Erdwärmepumpen oder einer Grundwasser-Wärmepumpe auch abhängig von den zu erwartenden Kosten für die Erschließung. Je nach Wärmequelle unterscheiden die Installationen sich im Aufwand und sind daher unterschiedlich hoch. 

 

Vorteile und Nachteile von Wärmepumpen

Vorteile Nachteile
Gut für die Umwelt vergleichsweise hohe Anschaffungskosten
auch im Mehrfamilienhaus möglich besondere Anforderungen an das Grundstück
Förderung durch BAFA und KfW  einige Kältemittel umweltschädlich
wenig Aufwand für Wartung bestimmte Anforderungen an Heizkörper

 

Informieren Sie sich hier, wie eine Wärmepumpe funktioniert:

 

Funktion einer Wärmepumpe. Grafik: Heizungsfinder.de

Fazit: Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?

Der Einbau einer Wärmepumpe lohnt sich – anders als lange Zeit angenommen – nicht nur im Neubau. Alle Arten von Wärmepumpen, die man übrigens gleichermaßen zur Heizung und zur Kühlung verwenden kann, eignen sich auch in Bestandsbauten. Technische Innovationen und stetige Weiterentwicklung machen das möglich. Weiterhin spielen die Außentemperaturen im Winter schon längst nicht mehr die große Rolle bei der Effizienz, wie es einmal der Fall war. 

Eine Wärmepumpe lohnt sich immer dann, wenn man sein Haus klimafreundlicher ausrüsten und dabei in jeder Hinsicht zukunftsfähig machen möchte.