2021: Die Folgen der CO2-Steuer für Verbraucher

CO2-Steuer

 

Gründe und Auswirkungen des CO2-Preises

Die Umwelt zu schonen und der globalen Erwärmung entgegenzuwirken, ist die wohl größte Herausforderung unserer Zeit. Um diese zu bewältigen, muss der Ausstoß von Treibhausgasen deutlich sinken. Laut Klimaschutzgesetz 2021 der Bundesregierung sollen die CO2-Emissionen bis 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 sinken, bis 2045 soll Treibhausgasneutralität erreicht werden. Ein Ansatz, die Bevölkerung zum CO2-Sparen anzuregen, ist die Verteuerung der Emissionen durch eine CO2-Steuer. Aber wie sieht diese aus und welche Folgen haben Verbraucher? Wir informieren über den aktuellen Stand und zeigen Maßnahmen, mit denen Hausbesitzer ihren CO2-Ausstoß senken können.

 

Höhere Energiepreise für klimaschädliches Verhalten

Der Umstieg von fossilen Kraft- und Brennstoffen hin zu erneuerbaren Technologien: Das ist das übergeordnete Ziel, welches die Bundesregierung mit einem Preis für CO2 verfolgt. Die sogenannte CO2-Steuer verteuert Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas dabei so, dass sich die Kosten in Zukunft stärker am tatsächlichen CO2-Gehalt ausrichten. Sie soll die Bevölkerung zu einem bewussteren Umgang mit fossilen Energieträgern bewegen und Anreize schaffen, um auf moderne und klimafreundliche Technologien umzurüsten. Infrage kommen zum Beispiel Elektroautos oder Umweltheizungen, die Gebäude mit regenerativen Energieträgern versorgen.

 

Höhe und Entwicklung der CO2-Abgabe für fossile Energieträger

Mit dem Klimapaket hat die Bundesregierung inzwischen beschlossen, wie sich die CO2-Preise in Zukunft verändern. So kostet eine Tonne des klimaschädlichen Gases im Jahr 2021 25 Euro. In den folgenden Jahren steigen die Abgaben dann schrittweise, bis sie 2025 einen Wert von 55 Euro pro Tonne erreichen. Die folgende Aufstellung gibt einen Überblick über die zu erwartende Entwicklung der CO2-Steuer:

2021: 25 Euro pro Tonne

2022: 30 Euro pro Tonne

2023: 35 Euro pro Tonne

2024: 45 Euro pro Tonne

2025: 55 Euro pro Tonne

=> Ab 2026 steigen die Preise abhängig von den jährlichen Emissionen.

 

So verändern sich die Heizkosten durch die CO2-Steuer

Wer seiner alten Heizung treu bleibt und keine Sanierung plant, muss in Zukunft mit steigenden Heizkosten rechnen. Das folgende Beispiel zeigt, wie sich die CO2-Abgabe ähnlich einer Energiesteuer darauf auswirkt. Dabei betrachten wir zwei Gebäude mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden beziehungsweise 2.000 Litern Heizöl im Jahr. Während im ersten eine Gasheizung für wohlige Wärme sorgt, verrichtet im zweiten eine Ölheizung ihren Dienst.

Jahr CO2-Steuer Mehrkosten Gas Mehrkosten Heizöl
Preis pro kWh Mehrkosten pro Jahr Preis pro Liter Mehrkosten pro Jahr
2021 25 €/ t 0,6 Cent 120 Euro 7,9 Cent 158 Euro
2022 30 €/ t 0,7 Cent 140 Euro 9,5 Cent 190 Euro
2023 35 €/ t 0,8 Cent 160 Euro 11,1 Cent 222 Euro
2024 45 €/ t 1,1 Cent 220 Euro 14,2 Cent 284 Euro
2025 55 €/ t 1,3 Cent 260 Euro 17,4 Cent 348 Euro

 

Ein Vergleich von Öl- und Gasheizung zeigt, dass Besitzer einer Ölheizung in Zukunft deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Grund dafür ist die schlechtere Klimabilanz. Während eine Gasheizung pro Kilowattstunde 246 Gramm Kohlendioxid ausstößt, liegen die Emissionswerte einer Ölheizung bei etwa 318 Gramm pro Kilowattstunde. (Quelle: Umweltbundesamt).

Heizungsanlagen haben meist große CO2-Einsparpotenziale. So können Hausbesitzer auf Brennwerttechnik umstellen, mit erneuerbaren Energien heizen oder Solarthermie einbinden, wie die folgende Infografik zeigt.

Weniger CO2 mit der richtigen Heizung

 

Vergünstigungen sollen Bürger und Unternehmen finanziell entlasten

Neben der Einführung des CO2-Preises hat die Bundesregierung auch zahlreiche Vergünstigungen beschlossen. Diese verfolgen das Ziel, Haushalte zu entlasten und zum Senken des eigenen Schadstoffausstoßes anzuregen. Ein Beispiel dafür ist die Senkung der Stromkosten entlang des Pfades der CO2-Bepreisung. Das heißt: Im Jahr 2021 sinkt die EEG-Umlage (ein Bestandteil des Strompreises) auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde und im Jahr 2022 dann auf 6,0 Cent pro Kilowattstunde. In den Folgejahren sind weitere Entlastungen zu erwarten. Was darüber hinaus passiert, hängt von der Entwicklung der Einnahmen aus der CO2-Bepreisung ab.

Weiterhin sieht das Klimapaket eine Entlastung von Pendlern (Anhebung der Pendlerpauschale) vor. Diese können für die Jahre 2021 bis 2026 35 statt 30 Cent pro Kilometer von der Steuer absetzen.

Wer energetisch saniert oder auf ein Elektroauto umsteigt, um CO2-Kosten zu sparen, bekommt außerdem attraktive Fördermittel. Diese stehen im Gebäudebereich beispielsweise über die 2021 neu eingeführte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bereit.

 

Mit der CO2-Steuer sparen: Wie kann das funktionieren?

Wie sich die Preise für klimaschädliches Kohlenstoffdioxid auf die eigene Haushaltskasse auswirken, hängt vor allem von den individuellen Lebensumständen ab. Wer viel mit dem Auto fährt, zahlt mehr als Verbraucher, die überwiegend auf den öffentlichen Nahverkehr oder das Fahrrad setzen.

Gleiches trifft auch auf die eigene Wohnsituation zu: Hausbesitzer, die sparsam heizen, können von CO2-Preisen und Vergünstigungen profitieren. Besitzer alter und unsanierter Gebäude müssen hingegen mit höheren Kosten rechnen. Wer das vermeiden möchte, sollte bereits heute Einsparmöglichkeiten prüfen und alte Anlagen durch moderne ersetzen. So befindet sich zum Beispiel die Heiztechnik im Wandel: Während fossile Heizsysteme den Markt aktuell noch dominieren, werden Umweltheizungen wie Wärmepumpen, Solaranlagen oder Holzheizungen immer beliebter.

 

Schon jetzt zur Erreichung der Klimaziele beitragen

Aber auch kleinere Maßnahmen helfen, den eigenen Energieverbrauch und die damit verbundenen CO2-Emissionen zu reduzieren. So zum Beispiel moderne Smart-Home-Systeme, die automatisch für mehr Komfort und sinkende Verbräuche sorgen. Günstig ist außerdem der Austausch alter Heizungspumpen oder das Durchführen eines hydraulischen Abgleichs. Die 5 besten Sparmaßnahmen haben wir im Beitrag „Klimaziele erreichen“ zusammengestellt.

 

Einsparpotential ermitteln

 

Sie möchten Ihren CO2-Ausstoß reduzieren und von den geplanten Vergünstigungen des Bundes profitieren? Mit unserem kostenfreien Sanierungsrechner können Sie bereits jetzt verschiedene Maßnahmen am Haus durchspielen und vergleichen.

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Quelle: Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050
Foto: Adobe Stock | bluedesign