Der Stirlingmotor für Ihre Heizung – was er kann und für wen er sich lohnt

Neben Brennstoffzellen werden auch Blockheizkraftwerke von immer mehr Hausbesitzern mit großem Interesse betrachtet. Schließlich bringt es einige Vorteile mit sich, wenn man Strom selbst produziert und sich damit von den üblichen Anbietern unabhängig macht. Im Rahmen eines Blockheizkraftwerks kann ein sogenannter Stirlingmotor zum Einsatz kommen. Das geniale Prinzip dahinter geht auf Robert Stirling zurück und wurde von ihm schon 1816 entwickelt. Schon damals war die Idee revolutionär und machte den Dampfmaschinen Konkurrenz. Bis heute hat sich der Motor natürlich weiterentwickelt. Erfahren Sie hier, wie der Stirlingmotor funktioniert und für wen sich eine Anschaffung lohnt.

 

Wie funktioniert der Stirlingmotor?

Stirlingmotor

Quelle: http://dodo.fb06.fh-muenchen.de/lab_didaktik/w-5-5.htm

Der Stirlingmotor nutzt ein im Grunde simples Prinzip, das – klug weitergedacht – eine große Wirkung erzeugt. Der Motor ist eigentlich nur eine in sich geschlossene Kammer, in welcher sich Gas befindet. Das Gas wird nun an einer Stelle erwärmt und an einer anderen Stelle abgekühlt. Das Volumen des Gases verändert sich aufgrund dieses ständig wechselnden Einflusses. Das wiederum setzt zwei Kolben in Bewegung. Das ursprüngliche Modell arbeitete dabei mit einer rotierenden Scheibe, heute geraten die Kolben in eine Auf- und Abwärtsbewegung. Aus der Wärmezufuhr entsteht so ganz einfach Bewegungsenergie. Diese wird von einem Generator aufgenommen und in Strom umgewandelt. Der Strom kann im ganzen Haus genutzt werden. Zusätzlich kann die Abwärme, die hierbei entsteht, dem Heizungswasser zugeführt werden. Die Energie wird effizient genutzt.
Damit sich das Volumen des in der Kammer enthaltenen Gases verändern kann, muss also zunächst Wärme zugeführt werden. Diese kann aus verschiedenen Quellen kommen, das garantiert große Flexibilität. Ob Gas oder Öl, nachhaltige Pellets oder sogar Solarenergie – der Stirlingmotor braucht keine bestimmte Energiequelle. Welche für Sie in Frage kommt, lässt sich nur individuell bestimmen.

 

Die Vor- und Nachteile eines Stirlingmotors

Ein solcher Stirlingmotor bringt verschiedene Vorteile mit sich. Der größte ist offensichtlich. Sie produzieren Ihren eigenen Strom. Das sorgt für eine gewisse Unabhängigkeit und Sie können möglichen Strompreisänderungen entspannt entgegensehen. Weiterhin wird sich der eigene Strom natürlich in Ihren Kosten bemerkbar machen – Sie zahlen weniger. Überschüssiger Strom kann sogar dem öffentlichen Netz zur Verfügung gestellt werden, wofür Sie wiederum eine Vergütung erhalten. Auch die Umwelt profitiert von Ihrem Stirlingmotor. Der CO2-Ausstoß sinkt beträchtlich. Die Umweltbilanz wird nochmals aufgewertet, wenn Sie die Wärmezufuhr über nachhaltige und erneuerbare Energien bewerkstelligen. Der Stirlingmotor ist, so genial er auch erscheint, keineswegs komplex und deshalb im Rahmen der Installation oder Wartung kaum aufwendiger als eine gewöhnliche Heizung. Der Motor ist robust und arbeitet dennoch auffällig leise.
Einige Nachteile müssen allerdings auch erwähnt werden. Der Wirkungsgrad ist ausbaufähig. Dieser liegt bei der Wärme bei 70 Prozent, beim Strom bei ungefähr 20 Prozent. Andere Blockheizkraftwerke können hier mit höheren Werten überzeugen. Auch die Kosten sind nicht zu unterschätzen. Fördermittel könnten diesen Punkt allerdings entkräften.

 

Kosten und Fördermöglichkeiten von Stirlingmotoren

Der Stirlingmotor liegt preislich über den gewöhnlichen Heizungen. Es sollten mindestens 15.000 Euro veranschlagt werden. Was wie eine hohe Investition klingt, kann sich durch die eingesparten laufenden Kosten aber dennoch auszahlen. Schließlich produzieren Sie Ihren eigenen Strom und können diesen teilweise sogar verkaufen.
Zudem könnten Fördermittel für Sie in Frage kommen. Der Gesetzgeber ist darauf bedacht, eine nachhaltige und umweltschonende Energiegewinnung auch bei Privathaushalten zu unterstützen. Deshalb sind Zuschüsse in diesen Bereichen nicht selten. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle kann hier gut und gerne 1.900 Euro oder mehr zur Verfügung stellen. Auch bei Krediten sollten sich vorher ausführlich darüber informieren, an welchen Stellen besonders gute Konditionen für Sie möglich sind. So könnte ein Stirlingmotor durch die KfW besonders günstig zu finanzieren sein. Nutzen Sie die Fördermitteldatenbanken, um die passende Förderung für Ihr Blockheizkraftwerk zu erhalten. Informieren Sie sich rechtzeitig, denn meist muss der Antrag gestellt werden, bevor die Installation vonstattengeht.

 

Für wen lohnt sich der Stirlingmotor?

Ein Stirlingmotor lohnt sich vor allem bei einem hohen Wärmebedarf. Andernfalls läuft der Motor zu selten, um ausreichend Strom zu erzeugen. Besonders unsanierte Häuser, deren Wärmebedarf größer ist, könnten von einem Stirlingmotor profitieren.

Sie sollten in jedem Fall mit einem Fachmann sprechen. Dieser kann mit Ihnen zusammen ermitteln, ob die Investition in einen Stirlingmotor sinnvoll ist. Schließlich müssen Sie vorher errechnen, wie viel Sie täglich tatsächlich sparen können und ob unter diesen Bedingungen die hohe Investition in den Motor ratsam ist. Auch die Planung und Installation sollte für den optimalen Betrieb vom Profi übernommen werden. Sind alle Faktoren berücksichtigt, ist der Stirlingmotor unter Umständen nicht nur eine sparsame Art der Energiegewinnung, Sie schonen mit der Umrüstung auch die Umwelt und sind langfristig gut aufgestellt bei allen Aspekten der Energieversorgung.

 

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