Die Split-Wärmepumpe repräsentiert eine innovative Weiterentwicklung der Luft-Wasser-Wärmepumpen-Technologie, die sich durch ihre platzsparende Bauweise und besonders leise Betriebsweise auszeichnet. Ein fundiertes Verständnis der Funktionsweise, Aufstellungsoptionen, Vor- und Nachteile sowie der potenziellen Kostenaspekte ist unerlässlich, um zu entscheiden, ob eine Split-Wärmepumpe für den individuellen Bedarf im Neubau oder bei der Sanierung eines Gebäudes geeignet ist.

Wärmepumpe im Garten / © Adobe Stock; Robert Poorten
Wärmepumpe im Garten / © Adobe Stock; Robert Poorten

 

Was ist eine Split-Wärmepumpe?

Grundlegend ist eine Split-Wärmepumpe eine besonders leise und vor allem platzsparende Variante der Luft-Wasser-Wärmepumpe. Das Hauptelement ist außerhalb des Hauses verortet, wodurch die Geräuschbelastung minimiert wird. Weiterhin ist die kleine Inneneinheit äußerst platzsparend und hat zudem den Vorteil, so gut wie überall installiert werden zu können. Die technischen Bestandteile des Kühlkreislaufes der Split-Wärmepumpe sind somit in zwei Bestandteile aufgeteilt.

 

Aufbau und Funktionsweise eines Wärmepumpen-Splitgeräts

Die Arbeitsweise einer Split-Wärmepumpe verteilt sich auf zwei Hauptkomponenten: die Inneneinheit und die Außeneinheit. Die Inneneinheit ist kompakt und beinhaltet den Verflüssiger, die Umwälzpumpe und die Regelungstechnik. In der deutlich größeren Außeneinheit finden andere wichtige Prozesse statt. Hier sind Ventilatoren verantwortlich für das Ansaugen der Außenluft. Als nächster Schritt erfolgt die Verdampfung des Kältemittels im Kältemittelkreislauf der Wärmepumpe. Mithilfe eines Verdichters wird das entstandene Gas komprimiert, wodurch seine Temperatur erhöht wird.

Kältemittelkreis einer Split-Wärmepumpe
Grafik: Kältemittelkreis einer Split-Wärmepumpe / © Effizienzhaus-Online

Das komprimierte und erwärmte Gas wird von der Außeneinheit zur Inneneinheit transportiert, wo sich der Verflüssiger befindet. Das Gas wird hier durch Kondensation wieder verflüssigt und gibt dabei seine Wärmeenergie an das Heizsystem ab. Abschließend sorgt das Entspannungsventil dafür, dass das Kältemittel wieder in seinen ursprünglichen Druckzustand zurückkehrt. Nun kann das Kältemittel erneut von der Inneneinheit zur Außeneinheit geleitet werden, um den Kreislauf von Neuem zu starten.

 

Aufstellorte für eine Split-Wärmepumpe

Zunächst gilt es zu beachten, dass eine herkömmliche Wärmepumpe ein ungefähres Gewicht von 115 kg bis 220 kg besitzt. Die Abmessungen unterscheiden sich so wie das Gewicht je nach Modell, allerdings bewegen sich diese bei der Höhe von 0,75 m bis 1,6 m, in der Breite bei 1,1 m und in der Tiefe bei circa 0,45 m.

Split-Wärmepumpe auf dem Dach: Hier gilt es zu beachten, die Innen- und Außeneinheit in einer maximalen Entfernung von 10 bis 20 Metern aufzustellen. Zudem sollten Sie die Tragfähigkeit des Daches überprüfen, um sicherzustellen, dass es das Gewicht der Wärmepumpe langfristig aushalten kann. Weiterhin kann durch die Positionierung der Außeneinheit der Wärmepumpe auf dem Dach der Schall so emittiert werden, dass es möglicherweise eine Geräuschbelästigung darstellen könnte.

Split-Wärmepumpe im Keller: Wenn Sie in Ihrem Keller nicht genügend Platz für eine größere Monoblock-Wärmepumpe besitzen, könnte es sinnvoll sein, die Inneneinheit der Split-Wärmepumpe dort aufzustellen. Auch hier ist ein Wanddurchbruch notwendig.

Split-Wärmepumpe in/auf Garage: Prinzipiell ist es möglich, die Split-Wärmepumpe sowohl in der Garage als auch auf der Garage zu installieren. Auf dem Garagendach gilt selbiges hinsichtlich Lautstärke und Tragfähigkeit, wie auf dem Hausdach. Bei der Aufstellung in der Garage sind zudem die Anforderungen an die Luftführung und Zuleitungen hoch, was mit einkalkuliert werden müsste.

Split-Wärmepumpe auf dem Balkon: Beachten Sie auch hier die Tragfähigkeit des Balkons und, dass das entstehende Abtauwasser kein Problem darstellt. Des Weiteren sollte die Split-Wärmepumpe sturmfest aufgestellt werden.

Split-Wärmepumpe auf dem Dachboden: Beachten Sie bei der Aufstellung der Inneneinheit der Split-Wärmepumpe, dass die Nähe zum Außengerät weiterhin gewährleistet werden kann. Die Dachboden-Decke sollte zudem ausreichend eben und tragfähig sein – kalkulieren Sie mit ein, dass die Schwingungsentkopplung ausreichend sein muss.

Split-Wärmepumpe für Mehrfamilienhaus: Sie können in Form einer Multisplit-Wärmepumpe mit einer Außeneinheit und mehreren Inneneinheiten auch ein Mehrfamilienhaus versorgen. Denn: Split-Wärmepumpen lassen sich auch in Kaskade schalten. Mithilfe eines Schallschutzgehäuses ist es zudem möglich, das Split-Wärmepumpen-Geräusch zu dämpfen.

Tipp: Erfahren Sie mehr zur Lautstärke von Wärmepumpen!

Kosten und Preise einer Split-Wärmepumpe

Die Kosten für die Anschaffung einer Split-Wärmepumpe belaufen sich auf ungefähr 7.000 bis 12.000 Euro. Die Installationskosten und der Preis für die Verlegung der Rohre ergeben zusammen eine Summe von weiteren ungefähr 1.000 bis 2.000 Euro. Insgesamt müssen Sie mit einem Preis von 9.000 bis 14.000 Euro rechnen. Alle zwei Jahre werden die Wartungskosten in Höhe von ungefähr 250 Euro fällig.

Tipp: Erfahren Sie auch mehr zu den Kosten einer Luftwärmepumpe!

Fördermittel senken die Kosten für ein Wärmepumpen-Splitgerät

Die Split-Wärmepumpe ist ein Heizungssystem auf Basis regenerativer Energien – somit förderfähig. Eine Gesamt-Übersicht, welche Förderung für ihr Projekt am sinnvollsten ist, finden Sie in unserem Artikel zur Förderung für Wärmepumpen. Als Basis-Zuschuss erhalten Sie 25 Prozent auf die Anschaffungskosten, dies gilt allerdings nur bis zu einer Höchstsumme von 60.000 Euro. Zusätzlich erhalten Sie eine 5-prozentige Bezuschussung, wenn in Ihrer Wärmepumpe ein natürliches Kältemittel verwendet wird. Nicht zuletzt können Sie noch weitere 10 Prozent als Zuschuss erhalten, wenn Sie mit Ihrer Split-Wärmepumpe ein noch funktionstüchtiges Heizgerät ersetzen, welches mit fossilen Brennstoffen läuft. Zusammengefasst können sie bei den Anschaffungs- und Installationskosten bis zu 40 Prozent Gesamt-Zuschuss ergattern.

Wenn Sie wissen wollen, ob die Anschaffung einer Split-Wärmepumpe in Ihrem Fall hinsichtlich wirtschaftlicher Belange zielführend ist, können Sie dies mit einer Faustformel im Vorfeld berechnen. Dafür benötigen Sie unter anderem die Jahresarbeitszahl (JAZ), mit der Sie den ungefähren jährlichen Stromverbrauch der Wärmepumpe errechnen können.

Die dahingehend zugrunde liegende Formel ist:

Formel zur Errechnung des Stromverbrauchs im Jahr

Erfahren Sie noch mehr über die Jahresarbeitszahl!

 

Vorteile und Nachteile einer Split-Wärmepumpe

Vor- und Nachteile einer Split-Wärmepumpe
Vor- und Nachteile einer Split-Wärmepumpe / © Effizenzhaus-Online

Split-Wärmepumpe – Vorteile
Da die beiden Einheiten der Split-Wärmepumpe ziemlich kompakt sind, bietet sie eine hohe Flexibilität bei der Installation. Ein wesentlicher Vorteil besteht darin, dass die Inneneinheit nahezu geräuschlos arbeitet und somit überall platziert werden kann. Die Außeneinheit ist ebenfalls kleiner als bei einem Monoblock-Gerät, was zu einer Platzersparnis im Garten führt.

Des Weiteren kann die Leistung einer Split-Wärmepumpe später nach Anschaffung leicht erweitert werden, indem eine zusätzliche Außeneinheit hinzugefügt wird. Bei einer Monoblock-Wärmepumpe ist eine solche Erweiterung nicht möglich. Zudem sind Split-Wärmepumpen im Normalfall kostengünstiger, da viele Bauteile bereits in Klimaanlagen integriert sind und somit in großer Stückzahl kosteneffizient produziert werden können.

 

Split-Wärmepumpe – Nachteile
Die Split-Luft-Wasser-Wärmepumpe weist bedeutende Nachteile auf, die eng mit dem Kältemittelkreislauf zusammenhängen. Um Tätigkeiten wie die Montage oder Wartung der Wärmepumpe auszuführen, benötigt der Techniker einen Kältemittelschein. Ebenso ist der Installationsaufwand erhöht und es bedarf regelmäßiger Kontrollen des Kältemittels. Im Gegensatz dazu entfallen solche Anforderungen bei monoblockbasierten Systemen.

Die vergleichsweise geringen Eingriffe in die Gebäudehülle während der Verlegung der Rohrleitungen müssen allerdings trotzdem miteinkalkuliert werden. Obwohl der Eingriff minimal ist, bleibt er dennoch unvermeidlich. Bei Außeneinheiten im Monoblock-Stil werden ähnliche Rohrleitungen in die Gebäudeaußenwand integriert. Im Falle einer Innenaufstellung sind sowohl Lufteinlässe als auch Luftauslässe zu installieren, was den Aufwand entsprechend erhöht.

 

Ist eine Split-Wärmepumpe sinnvoll?

Eine Split-Wärmepumpe, wie jede andere Wärmepumpe, erweist sich als lohnenswerte Investition, um die jährlichen Energiekosten zu reduzieren und finanzielle Einsparungen zu erzielen. Dies setzt jedoch voraus, dass das Haus über eine effektive Wärmedämmung verfügt und die Heizkörper idealerweise mit niedriger Vorlauftemperatur betrieben werden. Nur unter diesen Bedingungen kann die Luft-Wasser-Wärmepumpe ihre maximale Effizienz und Wirtschaftlichkeit entfalten, was eine Amortisation innerhalb weniger Jahre ermöglicht.

 

Wärmepumpe als Monoblock oder Splitgerät?

Monoblock Bauweise
Die Monoblock-Wärmepumpe vereint alle essentiellen Komponenten in einem einzigen Gerät, was eine vergleichsweise unkomplizierte und kostengünstige Installation ermöglicht. Zudem ist die Anschaffung oft preiswerter im Vergleich zu ähnlichen Split-Geräten. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass keine regelmäßige Überwachung des Kältemittelkreislaufs notwendig ist. Jedoch besteht bei langen Leitungen vom oder zum Gerät die potenzielle Gefahr des Einfrierens.

Es ist zu beachten, dass die außen aufgestellten Monoblocks etwas mehr Platz beanspruchen als die Außeneinheiten in der Split-Bauweise. Wählt man hingegen innen aufgestellte Monoblocks, so erfordert dies tiefgreifende Eingriffe in die Gebäudehülle, da erhebliche Zu- und Abluftkanäle notwendig sind. Die Wahl zwischen beiden Varianten sollte daher wohlüberlegt sein und den individuellen Gegebenheiten angepasst werden.

Split–Bauweise
Die Split-Bauweise einer Wärmepumpe bietet maximale Flexibilität in sämtlichen relevanten Aspekten, sei es bei der Platzierung des Systems oder der Skalierbarkeit in Bezug auf Leistungsklassen. Ein Pluspunkt besteht darin, dass die Außeneinheit im Vergleich zur Monoblock-Bauweise kompakter dimensioniert ist, was insbesondere bei begrenztem Platz von Vorteil ist. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass bei der Split-Bauweise keine Gefahr des Einfrierens besteht, was vornehmlich bei längeren Kältemittelleitungen oder größeren Entfernungen zwischen Außeneinheit und Gebäude relevant sein kann.

Das Split Gerät erfordert minimale Eingriffe in die Gebäudehülle, was sich positiv auf den baulichen Aufwand auswirkt. Es ist jedoch zu beachten, dass bei Systemen mit mehr als 3 kg Kältemittelinhalt – beispielsweise bei langen Kältemittelleitungen und größerer Entfernung zwischen Außeneinheit und Gebäude – regelmäßige Kontrollen des Kältemittelkreislaufs notwendig sind.

Im direkten Vergleich zur Monoblock-Variante sind Split-Geräte oft etwas kostenintensiver. Dies liegt unter anderem am höheren Installationsaufwand, der durch die Notwendigkeit von Leitungen und dem Wärmetransport bedingt ist. Letztlich hängt die Wahl zwischen den beiden Bauweisen von den individuellen Anforderungen, den örtlichen Gegebenheiten und den langfristigen Kosten- und Effizienzaspekten ab.

 

Split-Wärmepumpe für Altbau und Neubau

In neuen Einfamilienhäusern wird oft eine Split-Wärmepumpe als monovalentes System verwendet, das sowohl für Heizung als auch Kühlung allein zuständig ist. Moderne Split-Systeme setzen hierbei auf Inverter-Technologie, um die Leistung nahtlos anpassen zu können.

Wärmepumpe vor Häuserfassade
Wärmepumpe vor Häuserfassade / © Adobe Stock; thomsond

Hingegen kommen bei Bestandsgebäuden oder größeren Bauwerken Split-Wärmepumpen in der Regel als Hybrid-Systeme zum Einsatz, entweder in Kaskaden-Anordnung oder als bivalente Systeme. Eine besonders populäre Kombination im Hybrid-Betrieb ist die Nutzung einer Luft-Split-Wärmepumpe in Verbindung mit einem Gas-Brennwertgerät für die Beheizung und Warmwasserversorgung. Hierbei übernimmt die Split-Wärmepumpe die Wärmebereitstellung, wenn die Außentemperaturen ausreichend hoch sind. Falls die Heizleistung der Split-Luftwärmepumpe nicht ausreicht, schaltet sich die Gasheizung ein, um die benötigte Wärme bereitzustellen.

Erfahren Sie alles zur Umstellung von einer Gas- oder Ölheizung auf eine Wärmepumpe!

Fazit: Entscheidungskriterien für ein Wärmepumpen-Splitgerät

Obwohl die Split-Wärmepumpe zweifellos einige herausragende Vorteile bietet, wie ihre geräuscharme Betriebsweise, kompakte Bauweise und flexible Aufstellungsmöglichkeiten, sollten auch die potenziellen Nachteile und Kosten berücksichtigt werden. Die Wahl zwischen einer Split-Wärmepumpe und einer Monoblock-Variante hängt von individuellen Faktoren ab, darunter die räumlichen Gegebenheiten, der Heizbedarf, das Budget und die langfristigen Effizienzaspekte.

Sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung kann die Split-Wärmepumpe eine lohnenswerte Investition sein, insbesondere wenn sie in ein gut isoliertes Gebäude integriert und die Vorlauftemperatur der Heizkörper optimiert wird. Die Wahl eines Heizungssystems sollte jedoch stets in Abstimmung mit Fachbetrieben getroffen werden, um sicherzustellen, dass die gewählte Lösung den individuellen Anforderungen gerecht wird und langfristige Energieeinsparungen erzielt werden können.

 

FAQ

Ist Heizen und Kühlen mit der Split Wärmepumpe möglich?
Bei einer Split-Wärmepumpe ist sowohl Heizen als auch Kühlen möglich. Um die Kühlfunktion nutzen zu können, wird der Kältemittelkreislauf automatisch umgekehrt.
Die Split-Wärmepumpe zieht die thermische Energie dabei aus Ihrem Haus und übergibt jene wiederum an die Umgebung. Sollten Sie planen, Ihr Haus mit einem Anbau zu vergrößern, ist es durchaus möglich, dass Sie die Außeneinheiten erweitern können.