Die Wärmeversorgung mit regenerativen Energien wird heute immer wichtiger. Eine attraktive Lösung stellt dabei die Wärmepumpe dar. Sie holt kostenfreie Energie aus dem Erdreich, dem Grundwasser oder der Außenluft und macht diese besonders effizient zum Heizen nutzbar. So benötigt die Technik nur etwa eine Kilowattstunde Strom, um drei bis fünf Kilowattstunden Heizwärme zu erzeugen. Wer sich für eine Wärmepumpe entscheidet, wird darüber hinaus mit geringen Energie-, Betriebs- und Wartungskosten belohnt. Wie Sie Schritt für Schritt zu Ihrer optimalen Wärmepumpen-Heizung gelangen, zeigt unsere Checkliste.

 

Schritt 1: Der richtige Partner

Partner finden Soll eine Wärmepumpe effizient und kostensparend arbeiten, kommt es auf die individuelle Planung und die fachgerechte Montage an. Dazu empfehlen wir unbedingt die Unterstützung durch einen qualifizierten Fachbetrieb. Erfahrene Heizungsbauer und Installateure finden Sie hier.

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Schritt 2: Bestandsaufnahme

Anders als konventionelle Öl- oder Gasheizungen stellen Wärmepumpen hohe Anforderungen an Ihr Gebäude. Soll die Technik sparsam arbeiten, kommt es dabei unter anderem auf eine niedrige Vorlauftemperatur im Heizungsnetz an. Ob sich diese realisieren lässt, zeigt die Bestandsaufnahme durch Ihren Fachbetrieb. Auf folgende Punkte gehen die Experten dabei besonders ein:

  • Ist eine Wärmepumpen-Heizung überhaupt machbar?
  • Passen die baulichen Voraussetzungen bei einem Bestandsgebäude?
  • Welcher Typ von Wärmepumpe eignet sich am besten?
  • Welche gesetzlichen Vorschriften und behördlichen Auflagen sind bei der Installation von Wärmepumpen einzuhalten?

Falls die Umrüstung von einer Öl- oder Gasheizung stattfinden soll, ist die Beratung durch einen Energieberater empfehlenswert. Der Experte informiert über mögliche Sanierungsmaßnahmen, erstellt einen individuellen Sanierungsfahrplan und ermöglicht somit bessere Förderkonditionen. Diese gibt es im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) durch den sogenannten iSFP-Bonus (5 Prozent Extraförderung für die Umsetzung von Maßnahmen aus einem individuellen Sanierungsfahrplan). Die Energieberatung fördert der Staat dabei zu 80 Prozent.

 

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Technische Voraussetzungen für eine Wärmepumpe

Prinzipiell gelten folgende Vorgaben: Die Vorlauftemperatur sollte im Neubau bei 35 Grad Celsius liegen, im Bestandsbau ggfs. auch bis 50 Grad Celsius. Andernfalls würde die Wärmepumpe zu viel Strom benötigen, um die Umweltwärme zum Heizen nutzbar zu machen. Ihre Heizkosten würden steigen und eine Wirtschaftlichkeit ließe sich kaum darstellen.

Aus diesem Grund sind für Wärmepumpen Fußbodenheizungen und Wandheizungen am besten geeignet. Alte Radiatoren können nur im Einzelfall – z.B. nach drastischer Senkung des Wärmebedarfs – weiter genutzt werden. Alternativ ist es auch möglich, groß ausgelegte Heizkörper oder spezielle Niedertemperatur-/Wärmepumpenheizkörper einzubauen.

Und hier noch im Kurz-Video anschaulich erklärt, wie eine Wärmepumpe funktioniert:

 

Erdwärmepumpe

Für die Variante mit Erdkollektoren muss eine unversiegelte, freie Fläche zur Verfügung stehen, in etwa doppelt so groß wie die zu beheizende Wohnfläche. Das Grundstück sollte möglichst kein Gefälle haben und ein horizontaler Einbau der Kollektorschleifen in 1,2 bis 1,5 m Tiefe möglich sein. Bindige, sandige oder kiesige Böden sind dabei weniger geeignet.

Bei einer Wärmepumpe mit Erdsonden ist ein Bodengutachten notwendig, das die Bodenbeschaffenheit, die Schichtenfolge, das Vorkommen und den Verlauf des Grundwassers sowie die mögliche Entzugsleistung im Vorfeld klärt. Außerdem ist zu prüfen, ob sich ein Bohrgerät auf dem eigenen Grundstück aufstellen lässt. Sind die Voraussetzungen gegeben, benötigen Sie spezielle wasserrechtliche Genehmigungen, bevor Fachbetriebe die Erdsonden installieren können.

Wichtig zu wissen: Bei Flachkollektoren, Grabenkollektoren oder Wärmekörben sind keine besonderen Genehmigungen erforderlich.

Weitere Informationen zur Erdwärmepumpe

 

Luftwärmepumpe

Eine Luftwärmepumpe muss große Luftmengen bewegen, um Umweltwärme mit einem Verdichter zum Heizen nutzbar machen zu können. Dieser erzeugt im Betrieb Geräusche, die in eng bebauten Siedlungen als störend empfunden werden können. Um Probleme mit den Nachbarn zu vermeiden und selbst viel Ruhe genießen zu können, kommt es auf einen optimalen Aufstellort der Technik an. Ratsam ist die Straßenseite des Hauses – mit einer entsprechenden Körperschalldämmung kommt außerdem die Montage auf dem Dach infrage.

Eine Innenaufstellung ist ebenfalls möglich – hier strömt Luft durch Gitter in das Haus und aus diesem heraus. Bei Splitgeräten, die aus einer Innen- und einer Außeneinheit bestehen, erfolgen Wärmeaufnahme und Verdichtung draußen, während die Übergabe an das Heizungswasser drinnen stattfindet. Auch hier kommt es auf den Schallschutz im Außenbereich an.

Übrigens: Ist der Abstand zu Nachbarn sehr gering, lassen sich die gesetzlichen Schallschutzanforderungen auch mit speziellen Dämmhauben, Schallschutzwänden oder immergrünen Hecken erreichen. Eine individuelle Untersuchung zeigt, welche Maßnahme am besten infrage kommt.

Weitere Informationen zur Luftwärmepumpe

 

Wasserwärmepumpe

Wasserwärmepumpen nutzen meist Grundwasser als Energiequelle. Dieses hat ganzjährig Temperaturen von 10 bis 15 Grad Celsius, was einen besonders effizienten und energiesparenden Betrieb der Wärmepumpe ermöglicht.

Wichtig ist jedoch, dass Grundwasser in ausreichender Menge und in hoher Qualität zur Verfügung steht. Ob das der Fall ist, zeigt eine Grundwasseruntersuchung: Ein zu hoher Eisen- oder Mangangehalt im Wasser ist ungeeignet, da dieser zur Verockerung des Brunnens führen kann.

Bei der Planung ist außerdem auf die Fließrichtung zu achten. Um Kurzschlüsse und sinkende Effizienzwerte zu verhindern, setzen Fachbetriebe in Fließrichtung zunächst den Saugbrunnen (leitet Wasser aus dem Boden zur Wärmepumpe) und dann den Schluckbrunnen (führt Wasser in den Boden zurück). Der Abstand zwischen beiden beträgt mindestens 15 Meter.

Da es sich bei Grundwasser um ein wichtiges Lebensmittel handelt, sind außerdem behördliche Genehmigungen einzuholen.

Weitere Informationen zur Wasser-Wasser-Wärmepumpe

Bosch Wärmepumpenübersicht

 

Kosten einer Wärmepumpe

Die reinen Investitionskosten variieren je nach Typ der Wärmepumpe zwischen 13.000 und 24.000 Euro. Hinzu kommen noch Erschließungskosten bei Erdwärmepumpen und Wasser-Wärmepumpen. Bei den Betriebskosten bieten Versorger günstige Tarife für Wärmepumpenstrom an, der allerdings nicht zu Spitzenverbrauchszeiten abgerufen werden kann. Deshalb ist die Installation eines Pufferspeichers sinnvoll – wer im ganzen Haus eine Flächenheizung nutzt, kann in der Regel auf den großen Wassertank verzichten. Denn dann wirken die Heizflächen selbst als Energiespeicher, um Abschaltzeiten zuverlässig zu überbrücken.

Weitere Informationen zu Kosten von Wärmepumpen

 

Förderung Wärmepumpe

Wer sich im Zuge einer Sanierung für die Wärmepumpe entscheidet, profitiert heute von attraktiven Fördermitteln. Diese gibt es in Form von Zuschüssen oder Darlehen über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Den Einbau einer Wärmepumpe fördert der Staat dabei mit:

  • 30 Prozent, wenn die Technik eine neue Gasheizung unterstützt
  • 35 Prozent, wenn die Technik Ihr Haus allein oder zusammen mit anderen regenerativen Energien-Anlagen erwärmt
  • 10 Prozent extra, wenn die Hybrid- oder Umweltheizung eine Ölheizung ersetzt
  • 5 Prozent extra, wenn ein Sanierungsfahrplan den Einbau der Technik empfiehlt.

Um Zuschüsse oder Darlehen mit Tilgungszuschüssen in Höhe von 30 bis 50 Prozent zu bekommen, müssen Sie die Förderung vor der Vergabe von Liefer- oder Leistungsverträgen beantragen. Außerdem sind technische Voraussetzungen wie eine hohe Effizienz zu erfüllen.

Weitere Informationen zur Förderung von Wärmepumpen

 

Checkliste Schritt 3: individuelle Lösung / die richtige Dimensionierung

Nach Abwägen aller Faktoren ist es nun an der Zeit, das individuell geeignete Wärmepumpen-System gemeinsam mit dem beratenden Fachbetrieb festzulegen. Welche Wärmepumpe soll zum Einsatz kommen und in welcher Aufstellungsvariante? Soll neben Heizen und Warmwasser mit der neuen Wärmepumpe im Sommer auch gekühlt werden?

 

Heizlast berechnen und Entzugsleistung prüfen

Zur exakten Dimensionierung der Wärmepumpen-Heizung führt der Fachbetrieb eine Heizlastberechnung durch. Die erforderliche Heizleistung variiert je nach Trinkwarmwasserbedarf und je nach Immobilie. Wichtiger Faktor ist eine ausreichend zu erzielende Entzugsleistung bei den Wärmequellen Erdreich und Grundwasser.

 

Jahresarbeitszahl ermitteln und Wirtschaftlichkeit berechnen

Jahresarbeitszahl und COP-Wert geben Auskunft, in welchem wirtschaftlichen Verhältnis die Wärmepumpe aus der eingesetzten Energie (Wärmepumpenstrom) nutzbare Energie für Heizung und Warmwasser erzeugt. Damit eine Wärmepumpe möglichst effizient betrieben werden kann, sollte die Differenz zwischen der Temperatur der Wärmequelle und der Temperatur des Wärmeverteilsystems möglichst geringgehalten werden. Das senkt den Stromverbrauch der Wärmepumpe.

 

Mit großen Heizflächen für niedrige Vorlauftemperaturen sorgen

Um mit niedrigen Vorlauftemperaturen (Neubau 35 Grad Celsius, Altbau bis maximal 50 Grad) heizen zu können, muss das Gebäude entsprechend gedämmt sein und die Wärmeverteilung über eine Flächenheizung (Fußboden- oder Wandheizung) oder über Niedertemperaturheizkörper erfolgen.

 

Individuelle Auswahl und Dimensionierung der Wärmepumpen-Heizung

Die Wahl der individuell geeigneten Wärmepumpe erfolgt dann unter Einbeziehung des Wärmebedarfs (Gebäude, Trinkwarmwasser), der Entzugsleistung der Wärmequelle und des zur Verfügung stehenden Budgets.

 

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Checkliste Schritt 4: Angebote einholen

Nun kann Ihr Fachbetrieb für Sie sein konkretes Angebot erstellen. Sicherlich empfiehlt es sich, zum Vergleich noch ein oder zwei Vergleichsangebote einzuholen. Hierzu sollte mit jedem Installateur ein Vor-Ort-Termin vereinbart werden, bei dem folgende Punkte zu klären sind:

  • Wie wird der energetische Ist-Zustand des Gebäudes eingeschätzt? Eignet sich eine Wärmepumpe für diese Voraussetzungen oder sind auch Maßnahmen zur Wärmedämmung durchzuführen?
  • Ist ein Austausch der alten Heizkörper notwendig?
  • Wie ist das persönliche Nutzerverhalten in puncto Heizwärme (Raumtemperaturen) und beim Warmwasserverbrauch?
  • Soll die Wärmepumpe monovalent (kein zweiter Wärmeerzeuger, kein Heizstab) betrieben werden, oder ist eine monoenergetische Betriebsweise (mit zusätzlichem Heizstab) empfehlenswert? Bietet sich eine bivalente Betriebsweise (mit zusätzlichem Heizkessel) an?
  • Die Begehung des Grundstücks gibt Aufschluss, welche Wärmequelle erschlossen werden kann

Fragen Sie den Installateur nach ausgeführten Referenzprojekten. Vielleicht können einige Projekte auch gemeinsam besichtigt werden und Sie mit den Hausbesitzern über ihre Erfahrungen sprechen.

 

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Welche Inhalte sollte das Angebot für eine Wärmepumpe beinhalten?

Ihr Angebot sollte nicht nur aus der Angabe der Gesamtkosten bestehen. Hilfreich und vergleichbar sind die Dokumente nur dann, wenn Sie neben einer detaillierten Anlagenbeschreibung auch alle Montage- und Installationsarbeiten aufschlüsseln.

 

Beschreibung Anlagentechnik

Das Angebot sollte auf alle Fälle die Anlagentechnik detailliert beschreiben:

  • Eine genaue Beschreibung der Anlagentechnik mit Angabe der Hersteller inklusive Heizleistung in kW und COP-Wert der Wärmepumpe sowie Angabe der Betriebsweise. Akzeptieren Sie bei den Geräten keine Formulierungen wie “vergleichbar“ oder “nach Verfügbarkeit“
  • Alle notwendigen Berechnungen: Heizlast, Jahresenergiebedarf, Vorlauf- und Systemtemperaturen
  • Genaue Beschreibung der zum Einsatz kommenden Puffer- oder Kombispeicher
  • Alle Leitungen für Wärme beziehungsweise Kältemittel inklusive Angabe vorgesehenes Material und Dämmung

 

Beschreibung Montage- und Installationsarbeiten

Je detaillierter im Angebot aufgeschlüsselt, desto besser – das gilt auch für die Montage- und Installationsarbeiten: Wie werden die Wärmequellen Erdreich oder Grundwasser erschlossen? Hier ist eine genaue Leistungsbeschreibung des Brunnenbauers oder des Bohrunternehmens notwendig. Werden diese Arbeiten nach Festpreis oder nach Arbeitsaufwand durchgeführt? Sind Erdarbeiten erforderlich?

Detailliert beschrieben sollten ebenfalls die Installation der Wärmepumpe inklusive Speicher sowie der Anschluss an den Wärmekreislauf sein. Sind vorbereitende Arbeiten für die Aufstellung der Wärmepumpe notwendig (Fundament, Schallentkopplung)? Sind notwendige Wand- und Deckendurchbrüche sowie Arbeiten zur Elektroinstallation aufgeführt?

Legen Sie Wert darauf, dass Planung und Installation aus einer Hand erfolgen inklusive der Koordinierung aller beteiligten weiteren Gewerke. Ein seriöses Angebot enthält ebenso angemessene Zahlungsbedingungen, was Vorauszahlung und Zahlungsfrist betrifft.

 

Checkliste Schritt 5: Die fachmännische Installation

Je nachdem für welchen Typ von Wärmepumpe Sie sich entschieden haben, sind im letzten Schritt alle erforderlichen Genehmigungen einzuholen. Fachbetriebe erschließen die Wärmequelle und kümmern sich um Installation, Inbetriebnahme und individuelle Einstellung der Wärmepumpe.

Aufgabe des Fachbetriebes ist es, die Funktionsweise der Wärmepumpen-Heizung mit allen Systemkomponenten exakt zu prüfen, die Messergebnisse zu protokollieren und die Dokumentation an Sie zu übergeben.

Übrigens: Ihr Installateur kennt sich mit den Tarifen für Wärmepumpenstrom der regionalen Energieversorger aus und hilft dabei, günstige Angebote zu finden. Sind Sperrzeiten erforderlich, sorgt Ihr Fachbetrieb dafür, dass Ihre Anlagentechnik diese ohne Einbußen im Komfort überbrückt.

Jetzt können Sie sich jeden Tag über klimafreundliche und kostensparende Wärmeenergie aus Ihrer direkten Umwelt freuen. Anders als bei auf Verbrennung basierende Heizungsanlagen ist die Wärmepumpe vom gesetzlichen Wartungszwang befreit. Ihr Fachbetrieb empfiehlt Ihnen sicherlich zur Aufrechterhaltung der energetischen Effizienz eine regelmäßige Inspektion im Zwei-Jahres-Takt und eine bedarfsorientierte Wartung.

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