Mit einer Wärmepumpe die Heizkosten um bis zu 50 Prozent reduzieren, das klingt verlockend für Hausbesitzer, deren alte Ölheizung oder Gasheizung zur Modernisierung ansteht. Vor allem dann, wenn der Staat bis zu 50 Prozent der Kosten für den Heizungstausch übernimmt. Damit die Umstellung auf eine Wärmepumpe auch im Altbau effizient funktioniert, gibt es allerdings einiges zu beachten.

 

Fakt ist: Prinzipiell lässt sich jedes Haus mit einer Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser ausrüsten. Aber eine Umstellung im Altbau lohnt nicht in jedem Fall. Alte Ölheizung oder alte Gasheizung raus und neue Wärmepumpe rein. Ganz so einfach geht das bei einem Altbau nicht. Meist sind noch ältere Heizkörper verbaut. Diese benötigen zu hohe Vorlauftemperaturen und stören den effizienten Betrieb von Wärmepumpen. Wichtig ist, dass Hausbesitzer vor der Umstellung den tatsächlichen Wärmebedarf eines jeden Raumes von einem Energieberater oder Heizungsinstallateur prüfen lassen. Jedes Grad Celsius, das an der Vorlauftemperatur eingespart werden kann, steigert die Effizienz einer Wärmepumpe.

 

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Modernisierung im Altbau macht Wärmepumpen interessant

Wärmepumpen funktionieren effizient, wenn die alten Heizkörper durch Niedertemperaturheizkörper (auch Wärmepumpenheizkörper) oder Flächenheizsysteme ausgetauscht werden. Ideal für Wärmepumpen ist der Einbau von Fußbodenheizung oder Wandheizung in den Altbau. Denn die moderne Heiztechnik benötigt vergleichsweise geringe Systemtemperaturen.

Aber auch Modernisierungsmaßnahmen wie die Dämmung von Fassade und Dach sowie der Austausch der Fenster senken den Wärmebedarf bei einer Umstellung. Damit können Wärmepumpen sehr effizient bei geringen Heiztemperaturen arbeiten.

Da Wärmepumpen keinen Kamin benötigen, entfallen außerdem die Kosten für eine etwaige Schornsteinsanierung. Bei der Umstellung einer alten Ölheizung oder Gasheizung auf Brennwerttechnik ist diese fast immer erforderlich.

Tipp: Erfahren Sie auch mehr zum Thema Wärmepumpenstrom!

Welche Wärmepumpe eignet sich beim Altbau am besten?

Wärmepumpen nutzen die Umgebungswärme aus Luft, Erde oder Wasser – die Erschließung jeder regenerativen Energiequelle ist abhängig von den örtlichen Gegebenheiten und damit nicht bei jedem Altbau möglich. Jeder Wärmepumpen-Typ verursacht unterschiedliche Kosten in der Erschließung.
Ist die alte Ölheizung oder Gasheizung noch funktionsfähig, dann ist eine zusätzliche Luft-Wärmepumpe eine überlegenswerte Alternative. Sie arbeitet zwar nicht so effizient wie Erd- oder Wasser-Wärmepumpen, allerdings kann die alte Ölheizung oder Gasheizung bei Spitzenbedarf im Winter zugeschaltet werden.

Natürlich ist bei Wärmepumpen im Altbau auch die Kombination mit einer Solaranlage und einem Wärmespeicher möglich. Auch lässt sich der für den Wärmepumpen-Betrieb notwendige Strom überwiegend über eine hauseigene Photovoltaik-Anlage gewinnen. Als Brückentechnologie eignet sich auch eine Hybrid-Wärmepumpe.

Bosch Wärmepumpenübersicht
Für die Umstellung auf eine Erd-Wärmepumpe muss entweder eine Erdbohrung durchgeführt werden (genehmigungspflichtig) oder der Garten wird umgegraben und Erdkollektoren verlegt. Bei der Umstellung auf eine Wasser-Wärmepumpe ist vorab ebenfalls die Genehmigung für eine Bohrung (Grundwasser) einzuholen.

Die Kosten für eine Wärmepumpe variieren je nach Typ und den individuellen Kosten für die Erschließung. Am preiswertesten bei einer Umstellung sind Luft-Wärmepumpen.

Und weil Wärmepumpen im Prinzip wie ein großer Kühlschrank funktionieren, können sie auch zur energieeffizienten Kühlung des Wohnraumes in den Sommermonaten eingesetzt werden. Hier muss auch eine moderne Ölheizung oder Gasheizung passen.

 

Förderung für Wärmepumpen

Über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) erhalten Sanierer attraktive Fördermittel für die Wärmepumpe. Zur Wahl stehen dabei Zuschüsse sowie zinsgünstige Darlehen mit hohen Tilgungszuschüssen (Darlehensvariante ab 01.07.2021), die Hausbesitzer über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beziehungsweise die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bekommen. Bis einschließlich Juni 2021 besteht außerdem die Möglichkeit, Zuschüsse vom BAFA mit einem günstigen Ergänzungskredit aus dem KfW-Programm 167 zu kombinieren.

Die Höhe der Zuschüsse hängt von der Art der alten und neuen Heizung ab, wie die folgende Übersicht zeigt:

    • 30 Prozent für Hybridheizung aus Gas-Brennwerttherme und Wärmepumpe
    • 35 Prozent für eine neue Wärmepumpe
    • 10 Prozent extra für den Austausch einer Ölheizung
    • 5 Prozent extra für Umsetzungen von Maßnahmen aus einem BAFA-Sanierungsfahrplan.

Insgesamt bekommen Sanierer über den Programmteil „Einzelmaßnahmen“ der Bundesförderung (BEG EM) Zuschüsse in Höhe von 20 bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten. Neben der Demontage der Altgeräte zählen dazu auch Kosten für die Anschaffung sowie die Montage der Wärmepumpe oder Umfeldmaßnahmen wie den Austausch von Heizflächen.

Wichtig zu wissen ist, dass die Förderung unbedingt vor der Vergabe von Liefer- und Leistungsverträgen über die Webseite des BAFA zu beantragen ist. Wer den Antragszeitpunkt verpasst hat, kann stattdessen den Steuerbonus für die Sanierung oder den Steuerbonus für Handwerkerleistungen nutzen. Beide lassen sich rückwirkend beantragen.

Übrigens: Über den Programmteil „Wohngebäude“ (BEG WG) gibt es Zuschüsse und Darlehen mit Tilgungszuschüssen ab Juli 2021 auch im Neubau. Voraussetzung ist der Bau eines Effizienzhauses. Fördermittel bekommen Bauherren dann jedoch für die gesamten Baukosten. Die Zuschuss- beziehungsweise Tilgungszuschuss-Höhe hängt dabei vom Effizienzhaus-Niveau ab und reicht von 15 bis 27,5 Prozent. Bis Juni 2021 gibt es Darlehen mit Tilgungszuschuss noch über das KfW-Programm 153.

Einen Überblick über aktuelle Fördermöglichkeiten geben wir im Beitrag zur Förderung der Wärmepumpe ab 2021.

 

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Foto: Buderus