Unsere Energiewelt setzt heute noch zu großen Teilen auf fossile Rohstoffe wie Kohle, Erdgas oder Heizöl. Diese sind allerdings mit erheblichen Nachteilen verbunden: Sie sind endlich und stoßen teilweise viel CO2 aus. Um uns davon unabhängiger zu machen und um die Klimaziele zu erreichen, muss ein Umdenken erfolgen. Weg von fossilen Brennstoffen und hin zu zu erneuerbaren Energien. Doch was sind erneuerbare Energien und welche Energieträger gibt es eigentlich?

 

Was sind erneuerbare Energien?

Der deutsche Ausstieg aus der Kernenergie bis 2022 ist beschlossen. Die Versorgung mit fossilen Rohstoffen wie Kohle, Erdgas oder Erdöl ist nicht ewig möglich. Denn die Energieträger, die über Jahrmillionen entstanden, sind nur begrenzt auf der Erde verfügbar. Sie gehen irgendwann zur Neige, verursachen bei Förderung, Aufbereitung sowie Transport hohe Verluste und schaden der Umwelt, bevor sie die eigene Heizung überhaupt erreichen. Bei ihrer Verbrennung entstehen außerdem Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid (CO2), die den Klimawandel verstärken.

Anders ist das bei erneuerbaren Energien: Denn Solarenergie, Windkraft und Biomasse (zum Beispiel in Form von Holzscheiten oder Pellets) kommen ohne klimaschädliche CO2-Emissionen aus. Ihre Ressourcen sind bei nachhaltigem Einsatz unbegrenzt und meist lassen sich die Energieträger sogar vor der eigenen Haustür gewinnen.

 

Anteil erneuerbaren Energien an der Stromversorgung

Um die Energiewende voran zu bringen, muss der Anteil an Erneuerbaren Energien steigen.

Anteil erneuerbarer Energien in Deutschland

Quelle: UBA / https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/erneuerbare-energien/erneuerbare-energien-in-zahlen

 

Welche erneuerbaren Energien werden wie genutzt?

Die Kraft der Sonne

Kostenlose Sonnenenergie lässt sich auf zwei Arten nutzen: In Photovoltaik-Anlagen fangen Solarzellen die Sonnenstrahlen ein und wandeln diese direkt in Strom um. Eigenerzeugter Strom wird immer interessanter, beispielsweise um den eigenen Haushalt zu versorgen oder elektrische Energie für den Betrieb einer Wärmepumpe zu liefern. Mit einem Solarspeicher lässt sich der Strom dabei auch dann nutzen, wenn die Sonne nicht mehr scheint. Ende 2018 gab es mehr als 1,7 Millionen PV-Anlagen, die zusammen 46 Gigawatt peak an Leistung erzeugten.
Solarthermie-Anlagen wandeln die Energie der Sonnenstrahlen mit Solarkollektoren in Wärme um. Diese lässt sich anschließend in einen Wärmespeicher einspeisen, der sie für mehrere Tage vorhalten kann. Die thermische Energie ist damit auch dann verfügbar, wenn die Sonne gar nicht scheint. Während kleinere Anlagen das Trinkwasser im Haus erwärmen, dienen größere Solarthermie-Anlagen auch der Heizungsunterstützung. Im Gebäudebereich sind sie die ideale Ergänzung zu einer bestehenden Heizung und kommen bei einer Heizungsmodernisierung immer öfter zum Einsatz. Ende 2018 waren in Deutschland über 2,36 Millionen Solarwärme-Anlagen installiert. Sie hatten eine Solarkollektorfläche von 20,5 Millionen Quadratmetern und lieferten eine thermische Leistung von 14,4 Gigawatt. (Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. „BSW-Solar“ im März 2019)

 

Die Wärme aus Erde, Wasser, Luft

Als weitere regenerative Energiequelle eignet sich die in der Luft, im Boden oder im Grundwasser gespeicherte Umweltenergie. Wärmepumpen können diese natürlichen Wärmequellen aus der Umgebung erschließen und zum Heizen oder Kühlen nutzbar machen. Diese Technologie gewinnt dabei bis zu drei Viertel der erzeugten Heizenergie kostenlos aus den eingesetzten Umweltenergiequellen. Lediglich der Betrieb des Verdichters benötigt dann noch Strom. Kommt dabei grüner Strom aus dem Netz oder über die eigene Photovoltaik-Anlage zum Einsatz, erfolgt die Wärmeversorgung eines Hauses fast komplett ohne CO2-Emissionen. Laut der Studie “Wärmewende 2030“ wird der Einsatz von Wärmepumpen, auch bei der Heizungsmodernisierung, deutlich an Gewicht gewinnen.

 

Wind als Bewegungskraft

Die Windenergie spielt eine tragende Rolle beim weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Denn Windenergieanlagen an Land (Onshore) oder auf der See (Offshore) liefern inzwischen mehr als 20 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms. Bis 2030 soll sich nach den Plänen der Bundesregierung allein die Offshore-Windleistung fast vervierfachen. Kleine Windräder, die sich zur Stromerzeugung im Privatbereich auf dem eigenen Dach installieren lassen, sind heute allerdings noch die Ausnahme.

 

Nachwachsende Rohstoffe

Zu den erneuerbaren Energien zählt auch die Biomasse. Sie wird in fester, flüssiger und gasförmiger Form zur Strom- und Wärmeerzeugung und zur Herstellung von Biokraftstoffen genutzt. Im privaten Bereich ist es interessant, beim Heizungstausch über eine Biomasseheizung nachzudenken. Infrage kommt dabei vor allem heimisches Holz, das nahezu CO2-neutral verbrennt. Bei einer Pelletheizung oder einem Pelletofen werden Pellets verbrannt, die überwiegend aus Sägespänen hergestellt werden und somit besonders ökologisch sind. In Kaminöfen kommen Pellets und Scheitholz als Brennstoff zum Einsatz, wohingegen die Holzheizung nur Scheitholz benötigt.

Weniger CO2 mit der richtigen Heizung

Wie werden Erneuerbare Energien gefördert?

Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) hat der Staat die Förderkulisse in Deutschland neu strukturiert. Bitte informieren Sie sich auf unserer Förder-Übersichtsseite über die aktuellen Fördermöglichkeiten.

 

Sparpotential ermitteln Mithilfe unserer Förderdatenbank erhalten Sie einen genauen Überblick über alle Fördermöglichkeiten für die energetische Sanierung. Inklusive Heizung, erneuerbare Energien, Baukindergeld und Photovoltaik.

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Quelle: BMWi/ BSW
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