Umweltheizung: Das Klima schonen und Heizkosten sparen

CO2-Bilanz verbessern durch umweltfreundliche Heizung

Arten, Gründe und hohe Fördermittel für regenerative Heizsysteme

Etwa ein Viertel des deutschen Energieverbrauchs fällt auf die Beheizung von Haushalten. Geht es darum, fossile Rohstoffe zu schonen und das Klima zu entlasten, bietet dieser Sektor großes Potenzial. Günstig ist vor allem der Einsatz von Umweltheizungen. Denn Wärmepumpen, Holzheizungen und Solaranlagen arbeiten meist CO2-neutral und mit regenerativen Energieträgern. Ein positiver Nebeneffekt: Auch die Heizkosten sinken, durch den Einsatz moderner Umweltheizsysteme. Wer sich für die Technik entscheidet, bekommt außerdem große finanzielle Unterstützung in Form von staatlichen Zuschüssen.

 

Welche Arten der Umweltheizung gibt es?

Wer sich für ein regeneratives Heizsystem entschließt, hat mehrere Arten zur Auswahl. So gibt es neben Holzheizungen und Wärmepumpen auch die Solarthermie.

Holzheizung: Eine Holzheizung verbrennt Holzscheite effizient und sauber. Die Technik ist in fast jedem Haus einsetzbar, erfordert allerdings ausreichend Platz zur Brennholzlagerung und Zeit zum Nachlegen der Holzscheite. Wer Letztere nicht hat, findet in der Pelletheizung eine Alternative. Denn diese verbrennt gepresste Sägespäne (Pellets) vollautomatisch. Die Technik arbeitet komfortabel, benötigt jedoch viel Platz im Haus oder Keller.

Wärmepumpe: Eine Wärmepumpe macht kostenfreie Umweltenergie aus dem Boden, dem Wasser oder der Luft zum Heizen nutzbar. Besonders sparsam funktioniert das, wenn die Vorlauftemperatur der Heizung niedrig ist. Mit groß ausgelegten Heizkörpern oder einer Fußbodenheizung lässt sich das in vielen neuen und alten Gebäuden erreichen.

Solarthermie: Die Solarthermie wandelt kostenfreie Sonnenstrahlung in Heizwärme um. Diese lässt sich zur Warmwasserbereitung oder zur Heizungsunterstützung einsetzen. Die Technik verursacht keine Abgase und auch Brennstoffkosten fallen dabei nicht an. Ein weiterer Vorteil: Verbraucher können die Solaranlage auch mit bereits bestehenden Heizsystemen kombinieren.

 

Interessant zu wissen Unser Tipp: Bestehen trotz BAFA-Förderung noch Finanzierungslücken? Dann lassen sich diese mit einem zinsgünstigen Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) schließen. Erhältlich sind die Förderkredite mit einem Zinssatz von 1,0 Prozent über das KfW-Programm 167 „Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit“. Die Beantragung der Mittel muss auch hier vor dem Beginn der Maßnahme erfolgen.

 

Welche Gründe gibt es für regenerative Heizsysteme?

Viele Heizungsanlagen in Deutschland arbeiten noch mit fossilen Energieträgern. Diese verursachen hohe CO2-Emissionen und gehen früher oder später zur Neige. Noch bevor das passiert, steigen ihre Kosten deutlich an. Um dem vorzubeugen, sind bereits heute Alternativen gefragt. Ein Beispiel ist die Umweltheizung, die Wärme aus regenerativen Quellen gewinnt. Diese sind bei nachhaltigem Einsatz unerschöpflich und bleiben auch in Zukunft bezahlbar. Ein weiterer Vorteil: Die Systeme arbeiten meist CO2-neutral und entlasten das Klima. Darüber hinaus sorgen sie aufgrund geringerer Brennstoffpreise für sinkende Heizkosten.

Wechseloptionen für die Ölheizung

 

Mit der CO2-Steuer wächst der Preisunterschied in Zukunft weiter an. Denn der Aufschlag für Kohlendioxid lässt die Kosten für Erdgas und Heizöl steigen. Aktuell ist mit einem Einführungspreis von 25 Euro pro Tonne im Jahr 2021 zu rechnen. Bis 2025 steigt die Abgabe dann schrittweise auf 55 Euro pro Tonne CO2 an. Für Haushalte mit einer Gasheizung und einem jährlichen Energiebedarf von 15.000 Kilowattstunden hat das Mehrkosten von 75 bis 165 Euro pro Jahr zur Folge.

 

Die wichtigsten Gründe im Überblick:

•    kleinerer CO2-Fußabdruck entlastet das Klima
•    Einsatz regenerativer Energien schont die Umwelt
•    Energie für Heizung und Warmwasser bleibt bezahlbar
•    Heizkosten sinken mit regenerativen Energieträgern

 

In vielen Bereichen fordert der Staat den Einsatz erneuerbarer Energien bei der Heizung sogar gesetzlich. So schreibt das EEWärmeG erneuerbare Anteile im Neubau vor. Geht es um einen Heizungstausch in Baden-Württemberg, verpflichtet das EWärmeG-BW auch im Bestand zum Einsatz regenerativer Energieträger. Diese müssen dabei mindestens 15 Prozent des Wärmebedarfs im Haushalt decken. Anrechenbar sind allerdings auch Biogas und Bioheizöl sowie Dämmmaßnahmen am Gebäude oder die Erstellung eines Sanierungsfahrplans.

 

Wie fördert der Staat die Umweltheizung?

Wer sich für eine umweltfreundliche Heizung entscheidet, bekommt eine attraktive Förderung vom Staat. So gibt es vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) einen Zuschuss in Höhe von 30 Prozent für die Installation einer Hybridheizung (Kombination aus fossiler und regenerativer Heiztechnik) oder einer Solarthermieanlage. Wärmepumpen und Holzheizungen bezuschusst der Staat hingegen mit mindestens 35 Prozent. Noch höher ist die Förderung, wenn die Umweltheizung eine alte Ölheizung ersetzt. Während es für Hybridheizungen dann einen Zuschuss in Höhe von 40 Prozent gibt, bezuschusst der Staat Wärmepumpen und Holzheizungen in diesem Fall mit 45 Prozent. Voraussetzung ist, dass die alte Heizung mindestens zwei Jahre alt und noch nicht von der Austauschpflicht der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) betroffen ist.

 

Interessant zu wissen Wichtig ist, dass die Anlagen den technischen Anforderungen entsprechen und Verbraucher die Fördermittel vor dem Einbau der Umweltheizung beantragen. Wie das funktioniert und welche Zuschüsse es außerdem gibt, erklärt der Beitrag Förderung von erneuerbaren Energien

 

Foto: dinostock – Adobe Stock