Bauherren und Heizungsmodernisierer stehen einer Vielzahl von Heizsystemen gegenüber. Wir betrachten verschiedene Heizungen im Vergleich und stellen Ihnen die Vorteile und Nachteile übersichtlich vor. Dabei vergleichen wir Gasheizung, Ölheizung, Pelletheizung, Wärmepumpe, Blockheizkraftwerk und Infrarotheizung.

 

Mehr als die Hälfte aller in deutschen Gebäuden installierten Heizungen entsprechen heute nicht mehr dem Stand der Technik. Sie stoßen übermäßig viel CO2 aus und belasten den Geldbeutel ihrer Besitzer mehr als nötig. Besonders deutlich wird das ab 2021: Denn dann steigen die Heizkosten durch die neu eingeführte CO2-Abgabe noch einmal spürbar an. Hausbesitzer, die dem entgehen oder die Mehrkosten zumindest begrenzen möchten, können ihren alten Kessel austauschen. Durch Zuschüsse von bis zu 45 Prozent und die möglichen Einsparungen lohnt sich das heute mehr denn je.

Aber welche neue Heizung soll es sein? Welches System passt ins Budget und noch viel wichtiger: Welche Heizung passt auch zum eigenen Haus? Mit unserem Sanierungsrechner verschaffen Sie sich einen ersten Überblick und erhalten eine Heizungs-Sanierungsempfehlung.

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Gasheizung mit Brennwerttechnik: Die universelle Heizung

Eine moderne Gasheizung mit Brennwerttechnik nutzt die eingesetzten Energieträger deutlich besser aus. Denn sie gewinnt Wärme aus dem Abgas zurück, die bei älteren Geräten über den Schornstein verschwindet. Die effiziente Technik ermöglicht Wirkungsgrade von bis zu 98 Prozent (bezogen auf den Brennwert) und Einsparungen von über 10 Prozent. Tauschen Sie einen besonders alten Standardkessel durch eine Brennwertheizung aus, sind sogar Einsparungen von über 20 Prozent möglich. Und das bei vergleichsweise niedrigen Ausgaben und der Möglichkeit, die Anlage mit Biogas oder Bio-Flüssiggas auch regenerativ zu betreiben.

 

Vorteile einer Gasheizung mit Brennwerttechnik:

  • optimale Energieausnutzung
  • niedriger Verbrauch
  • Senkung der Heizkosten
  • niedrigste Anschaffungskosten aller Heizungen im Vergleich
  • kompakte Bauweise (Installation in Fluren, Küchen, Schränken möglich)
  • kein Lagerraum für Brennstoffe benötigt
  • Heizleistung passt sich dem Bedarf flexibel an
  • Erdgas ist als Brennstoff äußerst emissionsarm
  • mit Biogas und Bio-LPG sind regenerative Brennstoffe verfügbar
  • mit Wärmepumpe, Solaranlage und wasserführendem Kamin kombinierbar
  • 30 bis 40 Prozent Förderung für Gas-Hybridheizungen

 

Nachteile Gasheizung:

  • CO2-Abgabe verteuert den Brennstoff
  • Erdgas ist ein fossiler Brennstoff und nicht unbegrenzt verfügbar
  • Entwicklung der Gaspreise nicht langfristig vorhersehbar
  • politische Entwicklungen könnten zu Lieferengpässen führen
  • Erdgas ist nicht überall verfügbar (Alternative: Flüssiggas)
  • Gasanschlüsse oder Flüssiggastanks verursachen Kosten
  • keine Förderung reiner Gasheizungen

 

Heizungen im Vergleich: Ölheizung mit Brennwerttechnik

In Deutschland sorgen rund 5,5 Millionen Öl betriebene Heizungen über 10 Millionen Haushalte mit behaglicher Wärme. 0,7 Millionen (12,73 %) davon setzen bereits auf Brennwerttechnik. Die modernen Kessel arbeiten besonders effizient. Denn sie holen deutlich mehr Wärme aus den eingesetzten Brennstoffen als ihre Vorgänger. Bezogen auf den Heizwert erreichen moderne Buderus-Heizungen dabei Wirkungsgrade von 104 bis 108 Prozent. Sie verbrauchen damit über 20 Prozent weniger als alte Standardkessel, sorgen für geringere Heizkosten und sparen viel CO2 ein.

Umweltfreundlich heizen

Vorteile Ölheizung mit Brennwerttechnik:

  • in der Anschaffung nur geringfügig teurer als eine Heizung mit Erdgas
  • ausgereifte Technik der Geräte
  • klassisches Heizsystem: jeder Heizungsinstallateur kennt sich gut damit aus
  • verlässliche Wärmequelle
  • Vorratskauf von Heizöl möglich: Kaufen Sie, wenn die Heizölkosten niedrig sind!
  • gut mit erneuerbaren Energien kombinierbar (Wärmepumpe, Solarthermie und Kamin)
  • Heizölpreise befinden sich aktuell auf sehr niedrigem Niveau

 

Nachteile Ölheizung:

  • CO2-Steuer verteuert den Brennstoff
  • Ölheizung in Wasserschutzgebieten nur unter Auflagen erlaubt
  • Gebäudeenergiegesetz (GEG) sieht weitreichende Verbote der Ölheizung vor
  • Erdöl ist ein fossiler Brennstoff und nicht unendlich verfügbar
  • Preisentwicklung des Heizöls ist von der weltweiten Fördermenge, der Nachfrage, dem Dollarkurs und der politischen Entwicklung in den Ölförderländern abhängig
  • Preise schwanken stark und lassen sich kaum vorhersagen
  • die Verbrennung von Heizöl setzt CO2 und andere Schadstoffe frei
  • Heizöl muss in einem Tank bevorratet und vorfinanziert werden
  • Heizöllagerung erfordert mehr Platz als bei anderen Heizungen im Vergleich
  • keine Förderung für Ölheizungen

 

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Pelletheizung – die natürliche Alternative

Holz ist ein nachwachsender Rohstoff aus der eigenen Region. Zerkleinert und gepresst lässt er sich in Form von Pellets in einer Pelletheizung verbrennen. Die Anlagen arbeiten automatisch und bieten einen ähnlich hohen Komfort wie andere Heizungen im Vergleich. Holzpellets enthalten dabei viel Energie. Sie sind trocken, verbrennen sauber und benötigen weniger Lagerplatz als Scheite. Auch das regelmäßige Beschicken der Kessel, wie es bei Holzvergaserkesseln üblich ist, entfällt bei modernen Pelletheizanlagen.

 

Vorteile Pelletheizung:

  • Holz aus heimischen Wäldern macht eine Pelletheizung unabhängig vom Öl- und Gasmarkt
  • Pellets stammen zu 90 Prozent aus Abfällen, die regional verfügbar sind
  • im Betrieb ist der Pelletkessel die günstigste Heizung im Vergleich
  • Preisentwicklung von Holzpellets in den letzten zehn Jahren stabil
  • Pellets verbrennen nahezu CO2-neutral
  • die CO2-Abgabe fällt nicht auf Holzpellets an
  • eine Pelletheizung lässt sich problemlos mit Solarthermie kombinieren
  • bis zu 45 Prozent Förderung für Heizsysteme mit nachwachsenden Rohstoffen

 

Nachteile Pelletheizung:

 

Wärmepumpen im Heizungsvergleich

Eine Wärmepumpe gewinnt kostenfreie Energie aus der Erde der Luft oder dem Grundwasser. Sie macht die sogenannte Umweltwärme mit einem technischen Prozess zum Heizen nutzbar und arbeitet dabei besonders sparsam. So ist es möglich, mit einer Kilowattstunde Strom oder Gas über drei Kilowattstunden Wärme zu erzeugen. Voraussetzungen dafür sind ein guter Dämmstandard und eine niedrige Vorlauftemperatur der Heizung. Letztere erreichen Sie mit großen Heizkörpern, speziellen Niedertemperaturheizkörpern oder einer Flächenheizung.

 

Vorteile Wärmepumpen:

  • Wärmepumpen nutzen regenerative Energien
  • Betrieb mit Strom und Gas möglich
  • Kosten für den Wärmepumpenstrom liegen unter den Kosten für Haushaltsstrom
  • sehr geringe Betriebskosten
  • unabhängig vom Gas- und Ölmarkt
  • Wärmepumpen benötigen keinen Schornstein
  • nahezu wartungsfreie Technik
  • gut kombinierbar mit weiteren regenerativen Energiequellen wie Solarthermie und Photovoltaik zur Eigenstromerzeugung
  • bis zu 45 Prozent Förderung für Wärmepumpen und EE-Hybridheizungen

Nachteile Wärmepumpen:

  • höhere Anschaffungskosten als bei anderen Heizungen im Vergleich
  • Luft-Wärmepumpen sind günstig in der Anschaffung und teurer im Betrieb
  • Wasser- Erd-Wärmepumpen sind in der Anschaffung teurer, arbeiten durch hohe Wärmequelltemperaturen aber günstiger
  • Wärmepumpen funktionieren am besten in gut gedämmten Häusern mit Flächenheizung wie z. B. Fußbodenheizung (Alternative: Gas-Hybridheizung)

 

Weitere Informationen zu alternativen Heizungen

Weniger CO2 mit der richtigen Heizung

Heizungen im Vergleich: Blockheizkraftwerk (BHKW)

Das BHKW ist einzigartig in unserem Heizungsvergleich: Denn es produziert Strom und Wärme zur gleichen Zeit. Möglich ist das durch die sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die heute auf unterschiedlichen Prinzipien basiert. Weit verbreitet sind Geräte mit internem Verbrennungsmotor. Diese arbeiten wie Motoren im Auto, treiben allerdings einen Generator an. Eine Alternative sind Stirlingmotoren. Hier sorgt Wärme dafür, dass sich ein Arbeitsgas in einem geschlossenen System ausdehnt und wieder zusammenzieht. Die dabei entstehende Bewegung eines Kolbens lässt sich nutzen, um mit einem Generator Strom zu erzeugen. Im Vergleich zur Wärmemenge erzeugen die Systeme allerdings nur wenig Strom. Ein Grund, aus denen sich die Geräte nur in Gebäuden mit hohem und gleichmäßigem Wärmebedarf rechnen. Anders ist das bei modernen Brennstoffzellen-Heizungen. Diese setzen auf einen elektrochemischen Prozess auf Basis von Wasserstoff. Sie erzeugen fast genau so viel Strom wie Wärme und lohnen sich auch in neuen Gebäuden.

 

Vorteile BHKW:

  • Heizung nutzt die Energie des eingesetzten Brennstoffs bis zu 90 Prozent aus
  • erzeugt neben Wärme auch Strom für den eigenen Haushalt
  • Heizkosten und Stromkosten sinken
  • hohe Förderung von BHKW und Brennstoffzellen-Heizung

 

Nachteile BHKW:

  • wirtschaftlicher Betrieb erfordert hohen Wärmebedarf
  • BHKWs mit Verbrennungsmotoren eignen sich nicht in Niedrigenergiehäusern
  • auch Brennstoffzellen erfordern einen ganzjährigen Wärmebedarf, beispielsweise für Warmwasser
  • Spitzenlastheizung verursacht zusätzliche Kosten
  • nur wenn Sie einen ganzjährigen Wärmebedarf haben und gleichzeitig einen Großteil des gewonnenen Stroms im eigenen Haushalt verbrauchen, ist ein Mikro-BHKW eine interessante Alternative bei der Heizungswahl

 

Interessant zu wissen Wie viel kosten die Heizungen im Vergleich und wie viel lässt sich wirklich sparen? Erfahren Sie es mit unserem kostenfreien Heizungs-Vergleichs-Rechner.
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Infrarotheizung – die elektrische Heizung im Vergleich

Eine Infrarotheizung erfüllt den Raum gleichmäßig mit sonnengleicher Strahlung. Sie arbeitet üblicherweise mit Strom und ist in verschiedenen Arten erhältlich. Den höchsten Komfort bieten dabei Wand-, Decken- oder Fußbodenheizungen. Diese bestehen aus großflächig verlegten Matten, die sich unter Spannung erwärmen. Zum Nachrüsten und für den mobilen Einsatz kommen auch Heizplatten infrage. Getarnt als Bild-, Spiegel- oder Glasheizung lassen sich diese sogar versteckt im Raum integrieren. Anders als die übrigen Heizungen im Vergleich arbeitet die Infrarotheizung mit elektrischer Energie. Neubauten lassen sich dabei in Kombination mit einer Photovoltaikanlage weitestgehend autark beheizen. Im Altbau ergeben sich hingegen oft sehr hohe Heizkosten.

 

Vorteile Infrarotheizung:

  • geringe Anschaffungskosten
  • schnelle, einfache Installation
  • Design in verschiedene Varianten möglich
  • geringes Schimmelrisiko
  • autarke Wärmeversorgung mit Photovoltaik und Stromspeicher

 

Nachteile Infrarotheizung:

  • hohe Verbrauchskosten für Strom aus dem Netz
  • für die effiziente Nutzung ist eine gute Dämmung des Hauses nötig
  • nur in kleinen Räumen oder energiesparenden Gebäuden effizient
  • im Bestand eher als Zusatzheizung zu gebrauchen

 

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Neubau oder Sanierung: Die beste Heizung im Vergleich

Welche Anlage im Heizungsvergleich am besten abschneidet, lässt sich nicht pauschal beurteilen. Denn im Einzelfall entscheiden immer auch die individuellen Voraussetzungen. Geht es um einen Neubau, punkten dabei vor allem platzsparende und effiziente Wärmepumpen – am besten in Kombination mit Solarthermie und/oder Photovoltaik. Im Bestand liegen Gasheizungen weit vorn. Hausbesitzer, die Geld und CO2 sparen möchten, entscheiden sich hier allerdings immer öfter für eine Hybridheizung. Dabei kombinieren sie die Gas-Brennwertheizung zum Beispiel mit einer Solarthermieanlage oder mit einer Wärmepumpe. Das Besondere daran: Seit 2020 vergibt der Staat eine hohe Förderung für die Gas-Hybridheizung. Möglich sind dabei Zuschüsse in Höhe von 30 bis 40 Prozent auf die Komplettanlage (Wärmepumpe plus Gas-Brennwertheizung).

Während BHKWs in Ein- und Zweifamilienhäusern eher eine untergeordnete Rolle spielen, sind Pelletkessel zeit- und anspruchslos. Sofern Hausbesitzer ausreichend Platz für Kessel, Fördertechnik und Brennstofflagerung haben, kommt die automatisch arbeitende Holzheizung infrage.

 

Heizungsvergleich am besten mit persönlicher Beratung

Mit den Ergebnissen aus unserem Heizungsvergleich ist eine erste Einschätzung der Vorteile und Nachteile sowie der Wirtschaftlichkeit einer Modernisierung Ihrer Heizung möglich. Eine verlässliche Entscheidungsgrundlage liefert allerdings nur ein erfahrener Heizungsinstallateur. Dieser analysiert Ihr Gebäude dazu ganz genau. Er ermittelt die Heizlast und erstellt eine individuelle Empfehlung.

Unser Tipp: Denken Sie auch an passende Fördermittel. Diese sind für fast alle Heizungen im Vergleich verfügbar und immer im Voraus zu beantragen. Wie das funktioniert und was dabei zu beachten ist, erfahren Sie in unserem Beitrag zur Förderung der Heizung und von Ihrem Heizungsinstallateur.

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Foto: Buderus