Mit einer Infrarotheizung lassen sich einzelne Räume oder Bereiche erwärmen, bei guter Dämmung auch ganze Häuser. Dabei funktioniert eine Infrarotheizung nach einem simplen Prinzip, das sich von einer gewöhnlichen Heizung unterscheidet. Da eine Infrarotheizung mit teurem Strom betrieben wird, empfiehlt sich die Koppelung mit einer Photovoltaikanlage und einem Solarstromspeicher.

 

Infrarotheizung: So funktioniert die Elektroheizung

Funktionsweise und Aufbau der Infrarotheizung sind denkbar einfach: Die Widerstandsheizung gehört zu den elektrischen Direktheizungen, indem bei Stromzufuhr Wärme erzeugt wird. Die ausgesendete Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung) erwärmt nicht die Raumluft wie eine konventionelle Ölheizung oder Gasheizung, sondern Körper und Gegenstände im Raum. Eine Infrarotheizung wird deshalb auch als Wärmewellenheizung oder als Strahlungsheizung bezeichnet. Die hohe Wärmestrahlung im Zusammenwirken mit niedrigerer Raumlufttemperatur und höheren Wand- sowie Bodentemperaturen wird als angenehm empfunden. Eine Luftzirkulation durch den Raum wie bei klassischen Heizungen fehlt. Dadurch wird die Luft nicht so trocken, was Menschen mit Atemwegserkrankungen zugutekommen kann.

 

Arten und Einsatzbereiche einer Infrarotheizung

Stromdirektheizungen in Form von Infrarotheizungen haben sich bei der Beheizung von Gewerbehallen seit vielen Jahren bewährt. Ebenso sorgen sie in Bürogebäuden für die individuell gewünschte Wohlfühltemperatur an jedem Schreibtisch. Im Privatbereich ist das ausschließliche Heizen mit Infrarotheizung weniger verbreitet, da hierfür das entsprechende Haus optimal gedämmt sein muss. Im Gegensatz dazu lassen sich einzelne Räume damit aber gut beheizen. Eine Infrarotheizung sorgt für behagliche Wärme im Wohnbereich während der Übergangszeit an kalten Frühlings- oder Herbstabenden oder kann selten benutzte Räume bei Bedarf beheizen. So bietet sich diese Heizungen für Wochenendhäuser, Hobbyräume oder Wintergärten an. Folgende Arten stehen dafür zur Verfügung:

  • Infrarot-Deckenheizung
  • Infrarot-Fußbodenheizung
  • Infrarot-Wandheizung

 

Vorteile einer Infrarotheizung

Infrarotheizungen als Zusatzheizungen liegen im Trend. Kein Wunder, punkten sie doch mit einer ganzen Reihe von Vorteilen:

  • einfache und günstige Installation
  • lebenslange Wartungsfreiheit
  • einfache Bedienung und hoher Nutzungskomfort
  • hoher Wirkungsgrad
  • geringe Vorwärmzeiten
  • platzsparend im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörpern
  • durch Erwärmung der Wände weniger Feuchtigkeit in den Wänden, dadurch geringeres Schimmelrisiko
  • modische Designs

 

Nachteile einer Infrarotheizung

Demgegenüber stehen einige, vor allem kostenseitige Nachteile:

  • Stromdirektheizungen sind primärenergetisch schlecht zu bewerten
  • sehr hohe Betriebskosten infolge hoher Strompreise
  • für die exakte Dimensionierung der benötigten Infrarot-Heizflächen und deren Positionierung im Raum sind umfangreiche Berechnungen notwendig
  • Haus oder Raum sollten gut gedämmt sein, damit erzeugte Wärme auch lange im Haus bleibt
  • außerhalb der Strahlrichtung lässt die Wirkung nach

 

Weitere Informationen zu den Nachteilen erhalten Sie in unserem Artikel „Die Infrarotheizung: Nachteile, Tipps & Einsatzgebiete„.

 

Designs für eine Infrarotheizung

Eine Infrarotheizung ist heute nicht mehr als Heizung erkennbar, sondern gestaltet als Designelement jeden Raum mit. Am gebräuchlichsten ist die weiße Metalltafel, die wie ein Heizkörper an die Wand gehängt wird und oft als Infrarot-Heizkörper fürs Bad dient. Drahtverbundglas ist ein hervorragender Infrarot-Wärmeüberträger. Die Infrarot-Glasheizkörper überzeugen durch ihre unauffällige Eleganz. Bildheizungen sind sicherlich die optisch ansprechendste Möglichkeit, einen Raum zu erwärmen. Die Motive – es können auch Wunschbilder sein – sind dauerhaft beständig und leuchten brillant.

Infrarot-Spiegelheizungen sind im Badezimmer, im Ankleidebereich oder im Flur erste Wahl und überzeugen mit ihrer Doppelfunktion. Das gilt auch für Infrarotheizungen mit Licht, die an der Decke oder Wand auch als Lampe fungieren. Tafelheizungen lassen sich mit Kreide beschriften und sind besonders für den Küchenbereich geeignet. Die Heizplatten sind mit Metall- oder Glasoberfläche in nahezu allen Farben erhältlich. Weiterhin sind verschiedene Formen, beispielsweise Rundheizungen oder verschiedene Rahmenfarben, zusätzlich möglich. Selbst Handtuchtrockner gibt es mit Infrarotheizung. Neben Hellstrahlern gibt es Infrarot-Dunkelstrahler, die nur minimal Licht abgeben und nicht blenden.

Stromverbrauch und Kosten einer Infrarotheizung

Würden Strom und Gas gleich viel kosten, wäre die Infrarotheizung bei den Verbrauchskosten eine überlegenswerte Alternative und damit auch für wenig gedämmte Altbauten interessant. Aber leider sieht die Entwicklung der Energiepreise ganz anders aus. Bei einer Infrarotheizung wird pro Quadratmeter zu beheizendem Raum eine überschlägige Heizleistung von etwa 60 bis 100 Watt benötigt. Für einen Raum mit 25 Quadratmetern also 1.500 bis 2.500 Watt, abhängig von den Gegebenheiten vor Ort. Benötigt werden für einen gut gedämmten Raum mindestens drei Heizkörper à 500 Watt. Die Kosten variieren je nach Gestaltungswunsch und Hersteller. Käufer sollten auf eine einwandfreie Qualität und einen hohen Wirkungsgrad Wert legen.
Die jährlichen Kosten für den Stromverbrauch bewegen sich für einen Raum mit 25 Quadratmetern, je nach Dämmstandard, zwischen 600 bis 1.000 Euro pro Jahr, gerechnet bei einem Strompreis von 28 Cent pro kWh und einer Nutzungsdauer von etwa 1.400 Stunden im Jahr. Deutlich niedriger fallen die jährlichen Kosten aus, wenn der verbrauchte Strom mit einer Photovoltaik-Anlage selbst erzeugt und mit einem Solarstromspeicher gekoppelt wird.

Das kosten Infrarotheizungen mit 500 Watt in einer Abmessung von etwa 60 x 90 cm in unterschiedlichen Designs:

Design Kosten
Metalloberfläche ca. 275 bis 450 Euro
Glasheizung ca. 650 Euro
Bildheizung ab  900 Euro
Spiegelheizung ca. 750 Euro
Tafelheizung ca. 650 Euro

 

 

Die richtige Größe einer Infrarotheizung

Die richtige Dimensionierung einer Infrarotheizung ist sehr wichtig und sollte von einem Fachbetrieb berechnet werden. Nicht jede Infrarotheizung ist gleich effizient, hier gibt es große Unterschiede, die sich bei der Berechnung der Größe auswirken. Auch sollte jeder Raum genau in seine „Wärmezonen“ aufgeteilt werden, an denen es behaglich warm werden soll. Hier werden dann die Infrarot-Heizflächen in entsprechender Größe, Leistung und gewünschter Optik positioniert. Ebenfalls wichtig ist die richtige Steuerung, zeit- und punktgenau, Raum für Raum.

 

Alternativen zur Infrartotheizung

Eine Alternative zur Infrarotheizung ist eine Flächenspeicherheizung, die eine Kombination ist aus den Nachtspeicherheizungen und den Infrarotheizungen.

Weitere Informationen zur Flächenspeicherheizung

 

Förderung für eine Infrarotheizung

Für den Kauf und die Montage einer Infrarotheizung gibt es für Bestandsgebäude keine staatliche Förderung. Allerdings locken einige Hersteller mit einer eigenen „Förderung“ und Energieversorger bieten Sondertarife für Heizstrom an. Fragen lohnt sich!

 

Einsparpotential ermitteln Unser Tipp: Testen Sie doch den kostenlosen Sanierungsrechner und sehen sich Kosten-Nutzen von verschiedenen Heizsystemen im Vergleich an. So können Sie selbst bewerten welche Maßnahme die sinnvollste für Ihr Gebäude ist.

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Foto: OHLE GmbH & Co. KG