Rund 34.650 Haushalte haben sich 2019 für einen neuen Pelletofen oder eine neue Pelletheizung entschieden. 2018 ließen noch 33.225 Haushalte ein solches Heizsystem einbauen. Der hohe Ölpreis könnte dabei ein Grund für den gestiegenen Zubau der Technologie sein. Insgesamt waren Ende 2019 492.000 Pelletheizanlagen in Betrieb. Für 2020 rechnet der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV) mit einer weiteren Belebung im Markt für Pelletheizungen und Pelletöfen. Durch die attraktive staatliche Förderung dürfte der Gesamtbestand an Pelletheizanlagen bis Jahresende auf rund 525.000 Anlagen anwachsen.

Hervorragende Rohstoffsituation am deutschen Pelletmarkt

Deutsche Haushalte verbrauchten im Jahr 2019 rund 2,3 Millionen Tonnen Holzpellets. Die Produktionsmenge von 2,82 Millionen Tonnen lag damit nach wie vor weit unter den Kapazitäten von 3,9 Millionen Tonnen. Im Jahr 2020 soll die Produktion weiter zunehmen. So rechnet der DEPV mit einem Produktionsvolumen von 3,0 Millionen Pellets und maximalen Kapazitäten von 4,25 Millionen Tonnen Pellets. Die Grenze, bei der sich die Brennstoffe nachhaltig herstellen lassen, liegt damit nach wie vor weit über dem geschätzten Verbrauch, was für eine hervorragende Rohstoffsituation spricht.

Pelletheizungen und Pelletöfen sind modernste Holzfeuerungen, deren regionaler und nahezu CO2-neutraler Brennstoff ressourcenschonend aus Holzspänen hergestellt wird. Letztere fallen überwiegend in Sägewerken sowie anderen holzverarbeitenden Industriebetrieben an und sind daher als Recyclingprodukt zu werten. Pelletanlagen arbeiten effizient, komfortabel und mit niedrigen Feinstaubemissionen. Deshalb sieht der DEPV in Pellets auch für die Zukunft einen verlässlichen Energieträger, der mit hoher Brennstoffqualität, transparenter Preisentwicklung und breiter Verfügbarkeit am Markt überzeugt.

Holzpellets bleiben weiterhin günstigster Brennstoff

Geht es um den Preis, lagen Pellets im Mai 2020 in etwa gleichauf mit Heizöl (rund 4,6 Ct/kWh). Beide Brennstoffe waren damit deutlich günstiger als Erdgas, für das Verbraucher im gleichen Zeitraum etwa 6,33 Ct/kWh zahlten. In Anbetracht der Tatsache, dass der Ölpreis vorübergehend auf einem historisch niedrigen Stand ist, dürften Pellets in Zukunft einer der günstigsten Brennstoffe bleiben. Denn während vor allem die Heizölpreise stark schwanken, bleiben die Pelletpreise über lange Zeiträume relativ konstant. Dass die Qualität weiterhin im Fokus der Branche liegt, belegt die Quote von mehr als 98 Prozent an Pellets, die aus ENplus-zertifizierten Produktionen stammen.

Brennstoffkosten im Vergleich

492.000 Anlagen, die laut DEPV Ende 2019 in Betrieb waren, sind typische Wärmeerzeuger für Ein- und Zweifamilienhäuser. Sie haben eine Leistung von weniger als 50 kW und versorgen einzelne Räume oder komplette Häuser mit Wärme. 286.500 davon waren Heizkessel oder wasserführende Pelletöfen. Darüber hinaus standen Ende 2019 aber auch rund 193.500 Pelletöfen (Pelletkaminöfen) in deutschen Wohnzimmern.

Die Anzahl großer Pelletkessel (Anlagen mit einer Leistung von 50 kW oder mehr) veränderte sich in den vergangenen Jahren nur wenig. So waren Ende 2019 etwa 12.000 solcher Wärmeerzeuger in Betrieb. Spitzenreiter bei der Installation von Pelletheizungen und Pelletöfen sind nach wie vor die Bundesländer Bayern (29,8 Prozent) und Baden-Württemberg (23,5 Prozent).

2020 soll der Absatz weiterwachsen, sodass die Anzahl installierter Anlagen die Grenze von einer halben Million deutlich übersteigen wird. Während der DEPV 2020 mit dem Verkauf von 21.000 neuen Pelletkaminöfen rechnet, könnte der Absatz an kleinen Kesseln und wasserführenden Öfen auf 19.000 Stück ansteigen. Bei großen Wärmeerzeugern rechnet der Verband 2020 mit einem Zubau von 850 Stück. Ende 2020 könnten dann deutschlandweit 525.000 Pelletfeuerungen in Betrieb sein.

Anzahl Pelletfeuerungen in Deutschland

Lukrative Förderung der Pelletheizung

Grund für die optimistischen Aussichten sind unter anderem die attraktiven staatlichen Fördermittel für Pelletheizungen. So bekommen Bauherren und Hausbesitzer seit 2020 einen Zuschuss in Höhe von 35 Prozent für neue Pelletkessel oder wasserführende Pelletöfen. Wer im gleichen Zuge eine alte Ölheizung austauscht, profitiert sogar von Zuschüssen in Höhe von 45 Prozent der anfallenden Kosten.

 

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