Die Heizung mit Holzvergaserkessel ist eine elegante Lösung für die umweltfreundliche Gebäudeheizung. Die Stückholzheizung ist die günstigste Variante der vollwertigen Gebäudeheizung mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Erfahren Sie bei Effizienzhaus-online mehr über die zu Grunde liegende Technik und über die Vorteile und Nachteile von Holzvergaserkesseln!

 

Hoher Wirkungsgrad, geringe Emissionen

Brennholz ist eine attraktive Wärmequelle: Der Brennstoff gehört zu den erneuerbaren Energien. Er ist regional verfügbar, die Preise sind im Vergleich günstig und langfristig stabil. Holzvergaserkessel werden oft auch als Scheitholzheizung oder Stückholzheizung bezeichnet. Der Holzvergaser ist nicht der einzige Kessel, der in der Lage ist, Scheit- und Stückholz zu verwerten. Doch er unterscheidet sich in im Funktionsprinzip und in der Bauweise deutlich von Pelletkesseln, Hackschnitzelheizungen und einfachen Feststoffbrennkesseln. Scheitholzkessel können hohe Wirkungsgrade von über 90 Prozent erreichen.

 

Zwei Brennkammern und drei Verbrennungsphasen beim Holzvergaserkessel

Zu Beginn des Heizvorgangs wird die obere der zwei Kammern mit Brennstoff bestückt. Ein Gebläse versorgt die Brennkammern mit Sauerstoff und transportiert die Holzgase. Die meisten Anlagen zünden automatisch. Der Verbrennungsvorgang unterteilt sich in drei Phasen.

  1. 1. Vorverbrennung, obere Brennkammer
  2. In dieser Phase trocknen die Scheite und dem Material werden die brennbaren Gase entzogen.
  3. 2. Hauptverbrennung, untere Brennkammer
  4. Bei Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius verbrennen die Holzgase und produzieren den größten Hauptteil der genutzten Heizenergie.
  5. 3. Nachverbrennung
  6. Restliche, noch vorhandene Gase werden am Ende des Vorgangs komplett verbrannt. So kann der Brennstoff energetisch maximal ausgenutzt werden.

Die Reaktion wird in jeder Phase optimal kontrolliert. So entstehen geringe Emissionen und es wird eine hohe Energieausbeute erreicht.

 

Handhabung und Brennstoff bei einem Holzvergaserkessel

Der Verbrennungsprozess ist je nach Größe und Füllmenge nach 3 bis 5 Stunden abgeschlossen. Bei Bedarf können Sie nun wieder Scheite nachfüllen. Etwa einmal pro Woche muss der Betreiber Asche austragen. Bei teureren Modellen erleichtert eine automatische Reinigungsfunktion diesen Arbeitsgang. Mit 30 bis 50 Zentimeter Länge können die Scheite großformatig sein. Das Maximum hängt von der Anlagengröße ab. Geeignetes Brennholz beziehen sie als Schüttraummeter günstig über den Brennstoffhandel. In unserem Artikel Brennholzpreise erfahren Sie mehr dazu.

Vor- und Nachteile von Holzvergaserkesseln

Vorteile

  • hoher Wirkungsgrad mit 90 % und mehr
  • niedrige Verbrauchskosten durch preisgünstigen Brennstoff
  • Brennholz regional verfügbar
  • erneuerbare Energie
  • geringe Emissionen
  • hohe Vorlauftemperaturen möglich
  • leicht in bestehende Systeme zu integrieren
  • geeignet für Altbausanierung

 

Nachteile

  • manuelle Beschickung und Ascheaustrag
  • Platzbedarf für Lagerung der Scheite
  • Brennstoffqualität kann schwanken
  • keine kontinuierliche Heizung, daher Pufferspeicher meist nicht verzichtbar

 

Anschaffungs- und Betriebskosten

Die Anschaffungskosten für einen Holzvergaserkessel liegen höher, als die Preise für Öl– oder Gasbrennwertkessel. Die einfachere Konstruktion macht sie allerdings im Vergleich deutlich günstiger als Hackschnitzelheizungen und Pelletkessel. Das liegt vor allem am Wegfall der automatischen Beschickung. Die Kosten variieren nach Leistungsklasse und Ausstattung. Scheitholzkessel mit 20 kW Leistung liegen zum Beispiel im Durchschnitt bei etwa 13.000 Euro inklusive Speicher und Installation.

Die Betriebskosten rangieren im Durchschnitt weit unter den Heizkosten mit Heizöl oder Erdgas. Den größten Teil machen die Verbrauchskosten für das Brennholz aus. Je nach Bezugsart und Quelle lassen sich diese auch deutlich senken. So können Sie unter Einsatz eigener Zeit und Arbeitskraft günstiges Brennmaterial für den Holzvergaserkessel aus dem nahen Forst holen. Voraussetzung dafür ist die vorher beantragte Erlaubnis des zuständigen Forstamts (Sammelschein) und eventuell ein Kettensägenschein.

 

Eine Holzheizung kompetent planen und staatliche Fördermittel nutzen

Genaue Planung und exakt berechnete Dimensionierung der Heizleistung sind die wichtigsten Grundlagen, um mit dem Holzvergaserkessel energie- und kosteneffizient zu heizen. Daher sollten Sie unbedingt die Beratung durch einen kompetenten Heizungsbauer in Anspruch nehmen. Werden bei der Planung alle Details von der Leistung über die Regelung bis zum Pufferspeicher genau abgestimmt, so erreicht die Holzheizung ihre maximale Effizienz.
 

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Der Fachmann spricht in der Beratung zum Neubau und zur Heizungssanierung auch die Förderung für den Scheitholzkessel an. Damit ein Holzvergaserkessel förderfähig ist, muss er die Emissionsvorgaben einhalten. Grundsätzlich können Hausbesitzer und Bauherren für Scheitholzkessel Fördermittel des BAfA nutzen: Als festen Basiszuschuss und als zusätzlichen Effizienz- oder Kombinationsbonus, wenn weitere Voraussetzungen erfüllt sind.

 

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Umfassende Beratung zu den möglichen Förderungen für Ihre Holzheizung bekommen Sie in der Fördermittelauskunft von Effizienzhaus-online!
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Foto: Buderus