Hanf gilt als weltweit älteste Nutzpflanze und kann bei Neubau und Sanierung als natürlicher Dämmstoff zum optimalen Wärmeschutz eines Hauses beitragen. Lesen Sie, für welche Dämmungen das Material infrage kommt und was es auszeichnet.

 

Einsatzbereiche für Hanfdämmstoff

Hanf als Dämmung

Einbau des Dämmstoffs "Hanf" als Dachdämmung.

Foto: THERMO NATUR

 

Organische Dämmplatten und -matten aus Hanf kommen als Dämmstoff vorwiegend bei der Dachdämmung und Innendämmung zum Einsatz, seltener bei der Außenwanddämmung: Eine Sockeldämmung lässt sich damit nicht realisieren. Das Material eignet sich insbesondere für die Dachbodendämmung in Form einer Untersparrendämmung und Zwischensparrendämmung sowie für die Dämmung von Trennwänden. Stopfhanf findet außerdem für die Isolierung von Hohlräumen Verwendung, Dämmschüttungen für Decke und Fußboden. Für die Dämmstoffproduktion werden die Fasern des Hanfs und die Schäben, die Bruchstücke der Stängelrinde, verwendet. Aus den Hanffasern entstehen Dämmvliese, aus den Schäben loses Material für Dämmschüttungen, beispielsweise für die Dämmung des Fußbodens. Die Bodendämmung gelingt damit fugenfrei und schalldämmend.

 

Eigenschaften der Hanfdämmung

Mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,038 – 0,045 W/m²K weist die Hanfdämmung gute, wenn auch nicht überragende Dämmeigenschaften auf. Um bei der Dämmung einen U-Wert von 0,24 W/(m²K) zu erreichen, benötigen Sie eine Hanfdämmung mit einer Stärke von 16 cm. Materialseitig punktet Hanf außerdem mit

  • hoher Feuchtigkeitsbeständigkeit,
  • guten Schallschutzeigenschaften,
  • Resistenz gegen Schimmel und Schädlingsbefall.

 

Vor- und Nachteile der Hanfdämmung

Als nachwachsender Rohstoff und dank der wenig energieintensiven Herstellung schneidet Hanf in der CO2-Bilanz sehr gut ab. Kostenseitig bewegt sich eine Hanfdämmung mit 10 bis 27 Euro pro m² im mittleren Bereich. Ein klarer Nachteil liegt in der Brennbarkeit des Materials: Hanf wird in die Baustoffklasse B2 eingeordnet und gilt damit als normal entflammbar. Um Hanf brandsicherer zu machen, setzen die Hersteller dem Material natürliche Salze wie Soda oder Borsalz zu.

 

Hanfdämmung ist förderfähig

Die Förderprogramme 151 und 152 der KfW gelten auch für eine Hanfdämmung. Sie erhalten einen Kredit mit 0,75 % Effektivzins und einem Tilgungszuschuss von 7,5 %. Alternativ können Sie über das KfW-Programm 430 einen Investitionszuschuss in Höhe von 10 % der Dämmkosten, höchstens jedoch 5.000 Euro, in Anspruch nehmen. Ein Energieberater steht Ihnen bei der Antragstellung zur Seite und begleitet auf Wunsch das Sanierungsprojekt.

 

Sie möchten mit Hanfplatten Ihren Dachboden dämmen und sich einen Teil der Kosten durch den Staat finanzieren lassen? Mit unserer Fördermittelauskunft können Sie genau ausrechnen, welche Beträge Ihnen zustehen.

 

 

Foto: www.de.wikipedia.org/wiki/Naturdämmstoff