Ein sogenannter Gaskamin (manchmal auch als Gasofen bezeichnet) stellt für immer mehr Hausbesitzer eine verlockende Alternative zum rustikaleren Holzkamin dar. Seine Wirkung ist täuschend echt, zusätzlich kann er den Holzkamin in einigen Aspekten sogar übertrumpfen. Schließlich gibt es die behagliche Wärme beim Gaskamin mit deutlich weniger Aufwand. Wie der Gaskamin funktioniert und worin der besondere Reiz besteht, erfahren Sie hier.

Funktionsweise und Einbau eines Gaskamins

Ein Gaskamin wird, wie der Name es schon verrät, mit Gas betrieben. Die in der Brennkammer erzeugte Wärme geht zu großen Teilen als Strahlungswärme in den Raum. Strahlungswärme unterscheidet sich von der Konvektionswärme gewöhnlicher Heizkörper dadurch, dass nicht die Raumluft erwärmt wird, was große Temperaturunterschiede und Staubaufwirbelungen zur Folge hat. Bei der Strahlungswärme werden, ähnlich wie bei Sonnenstrahlen, direkt die Körper im Raum erwärmt. Das Aufwirbeln von Staub wird weitestgehend verhindert und das Wärmegefühl ist ein besonders angenehmes.

Der Gaskamin ersetzt, wie ein einfacher Holzkamin auch, keine ganze Heizungsanlage, sondern ist für die Erwärmung einzelner Räume geeignet. Das macht er auf besonders gemütliche Art und Weise. Dafür verantwortlich ist auch die optische Komponente. Der Gaskamin kann nämlich trotz der fehlenden Verbrennung von Holz auch mit spektakulären Flammen punkten. Die richtige Einstellung der Sauerstoffzufuhr sorgt dafür, dass sich die eigentlich blauen Flammen der gelb-roten Farbe eines Verbrennungsfeuers anpassen. Holzscheitimitate und andere dekorative Elemente tragen zusätzlich zum gelungenen Gesamteindruck bei.

Damit der Kamin mit Gas betrieben werden kann, ist im Idealfall ein Gasanschluss an der betreffenden Stelle vorhanden. Andernfalls kann man sich auch mit Gasflaschen behelfen. Es muss allerdings darauf geachtet werden, dass die Vorräte in den Wohnräumen die Menge von 11 Kilogramm nicht übersteigen.

Neben dem Gasanschluss und der Lagerung möglicher Gasflaschen gibt es noch weitere Dinge bei der Installation eines solchen Kamins zu beachten. Seine dekorative Wirkung sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit echten Brennstoffen gearbeitet wird. Deshalb kann und darf ein Gaskamin auch nicht von Laien installiert werden. Nur die Arbeit eines professionellen Installateurs ist hier zulässig. Dieser kann Sie auch im Vorfeld über alle gesetzlichen Rahmenbedingungen informieren. Diese können sich regional unterscheiden und sollten deshalb rechtzeitig bedacht werden. Vertrauen Sie in diesen Bereichen auf den Fachmann, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Wo Gas zugeführt wird und folglich Abgase entstehen, müssen diese auch wieder abgeführt werden. Dafür braucht es entweder einen Schornstein oder ein nachgerüstetes Abgassystem, bei dem die Leitungen an den Außenwänden angebracht sind. Auch hier gilt wieder: Sie sollten bei der Planung immer den Fachmann hinzuziehen, um die bestmögliche Lösung zu erhalten.

 

Vorteile eines Gaskamins im Vergleich zum Holzkamin

Vielleicht stellen Sie sich aber nun dennoch die Frage: Warum die Kopie nehmen, was spricht gegen das Original? Oder anders formuliert: Welche Vorteile hat der Gaskamin im Vergleich zum Holzkamin?

Hier die Vorteile im Überlick:

  • Höherer Komfort

Der größte Vorteil ist offensichtlich und liegt im Bereich des Komforts und der Bequemlichkeit. Der Holzkamin muss mit passenden Holzscheiten beheizt werden. Diese müssen gelagert, zum Wohnraum getragen und dann immer wieder nachgelegt werden, um den Kamin auf Temperatur zu halten. Zwar hat man damit das Knistern des echten Holzes im Kamin, der Aufwand ist allerdings nicht zu unterschätzen und kann die Gemütlichkeit durchaus beeinträchtigen.

 

  • Weniger Aufwand bei Reinigung und Wartung

Der Gaskamin hingegen funktioniert auf Knopfdruck und kann bei modernen Geräten sogar per Fernbedienung gesteuert oder mit einer Zeitschaltuhr programmiert werden. Wer mit Gasflaschen heizt, muss höchstens hin und wieder für Nachschub sorgen. Aber auch dieser Aufwand ist nicht mit dem eines Holzkamins zu vergleichen. Gleiches gilt für die Reinigung und Wartung. Die Rußbildung bei einem Holzkamin ist enorm, weshalb eine regelmäßige Reinigung unerlässlich ist. Der Gaskamin heizt ohne Rußbildung – präzise und sauber.

 

  • Geringere Feinstaubbelastung

Sauber ist er auch bei den Schadstoffen. Die Feinstaubbelastung durch Gas ist deutlich geringer als die durch Holz. Der Vollständigkeit halber muss bei diesem Punkt allerdings erwähnt werden, dass der fossile Brennstoff Gas auch Nachteile aufweist, die mit der Nachhaltigkeit des Holzes umgangen werden können. Ein letzter Vorteil betrifft die Optik. Im Design ist der Kaminofen aufgrund seiner unkomplizierteren und voraussetzungsfreieren Installation vielfältiger. Fast jedes Design ist möglich und die verschiedenen Hersteller bemühen sich, jeden Geschmack zu treffen.

 

Kosten eines Gaskamins

Die Kosten für einen Gaskamin lassen sich bei der breiten Auswahl auf dem Markt nur schwer eingrenzen. Die gängigsten Modelle liegen zwischen 2000 und 6000 Euro. Die Installation und das Abgassystem sind noch zusätzlich zu berechnen. Lassen Sie sich bei einer ersten Kosteneinschätzung von einem Fachmann beraten.

 

Fazit

Ein Gaskamin vereint, wie gezeigt, eine ganze Reihe von Vorteilen in sich. Zwar kommt das Feuer ohne das Knistern und den Geruch von echtem Holz nicht ganz an das Original heran, für Gemütlichkeit und wohlige Wärme ist dennoch gesorgt. Wer diese Eigenschaften sucht und in der Bedienung nicht allzu viel Aufwand haben möchte, ist mit einem Gaskamin gut beraten.

 

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Qulle: Bosch Thermotechnik GmbH
Foto: mariesacha  – Adobe Stock