Wer heute sein Haus dämmen will, kann zwischen einer Vielzahl geeigneter Dämmstoffe wählen. Das Angebot ist nicht leicht überschaubar. Dämmstoffe variieren bei bauphysikalischen Eigenschaften ebenso wie bei ihrer Umweltverträglichkeit. Zudem stellen spezielle Einbausituationen ganz bestimmte Anforderungen an einen Dämmstoff. Anhand einiger wichtiger Eigenschaften vergleichen wir Dämmstoffe.

 

Zu den wichtigsten Dämmstoff-Eigenschaften zählen die Wärmeleitfähigkeit (Wärmeleitfähigkeitsstufe WLS) und die Einteilung bei der Baustoffklasse (Brandschutz). Natürlich interessieren bei einem Dämmstoff-Vergleich auch die notwendige Dämmstoffdicke, um einen in der EnEV geforderten U-Wert (hier < 0,24 W/(m²K)) zu erreichen sowie die daraus resultierenden Kosten für den Dämmstoff.

Alle Fachbegriffe zur Dämmung erläutern wir im Anschluss an die Tabelle. Für jeden Dämmstoff haben wir in einem ausführlichen Fakten-Check Eigenschaften, Einsatzbereiche, Kosten, angebotene Materialform sowie Vorteile und Nachteile aufgeführt. Klicken Sie hierfür einfach auf den jeweiligen Dämmstoff.

 

Dämmstoff/WLS                           Wärmeleitstufe (WLS) Empfohlene Stärke (mm) Baustoffklasse
Flachs Matten 040 180 B2
Hanf Matten   040 80 B2
Holzfaser Platten 040 180 B2
Holzfaser Einblasdämmung 040 180 B2
Kork Platten 040 180 B1, B2
Schafwolle Matten 044 200 B2
Zellulose Platten 042 180 B2
Zellulose Einblasdämmung 042 180 B2
Polystyrol (EPS) Platten 035 160 B1, B2
Polystyrol (XPS) Platten 035 160 B1, B2
Glaswolle Rollen 035 160 A1
Steinwolle Rollen 035 180 A1, A2
Polyurethan (PUR) Platten 024 140 B1, B2
Schaumglas Platten 040 180 A1

 

Anmerkung: Die angegebene Dicke der Dämmstoffe sowie die Materialkosten beziehen sich auf einen U-Wert < 0,24 W/(m²K). Die angegebenen Kosten für das Material dienen zur ersten Orientierung.

Quelle: Leitfaden Ratgeber ökologische Dämmstoffe/Benz24.de

 

Wichtige Begriffe rund um die Dämmung

Damit Sie alle Dämmstoffe miteinander vergleichen können, erklären wir wichtige Fachbegriffe und Zusammenhänge.

Energieeinsparverordnung (EnEV): In der EnEV sind alle gesetzlichen Vorgaben geregelt, die Hausbesitzer bei einer Dämmung beachten müssen. Die EnEV schreibt vor, welchen U-Wert das Dach, die Außenwand oder die Kellerdecke nach der Dämmung maximal noch erreichen darf. Danach richtet sich auch, welcher Dämmstoff in welcher Dämmdicke für die geplante Dämmung in Frage kommt.
U-Wert: Der U-Wert ist der Wärmedurchgangskoeffizient. Er gibt die Dämmwirkung eines kompletten Bauteils an, also beispielsweise einer kompletten Außenwand samt Mauerwerk und Putz. Der U-Wert wird im Wesentlichen durch die Wärmeleitfähigkeit und Dicke der verwendeten Materialien (Mauerwerk, Dämmstoff) bestimmt. Dabei gilt: je kleiner der U-Wert, umso besser die Dämmwirkung. Wird ein Dämmstoff angebracht, lässt sich der U-Wert eines Bauteils senken, also verbessern.

 

Wärmeleitfähigkeit eines Dämmstoffs: Die Wärmeleitfähigkeit gibt die Wärmemenge an, die durch einen Baustoff hindurchgeht und wird gemessen in der Einheit W/(m²K). Sie ist ein wichtiges Kriterium für die Qualität von Dämmstoffen. Ab einem Wert von 0,1 W/(m²K) gilt ein Baustoff als Dämmstoff. Herkömmliche Dämmstoffe erreichen heute Werte zwischen 0,40 – 0,32 W/(m²K). Hochleistungs-Dämmstoffe wie Vakuumisolationspaneelen(VIP) erreichen Werte bis 0,006 W/(m²K).

Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS) / Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG): Dämmstoffe werden nach ihrer Wärmeleitfähigkeit in Wärmeleitfähigkeitsstufen (WLS) oder in Wärmeleitfähigkeitsgruppen (WLG) eingeteilt. Je kleiner der Wert, umso besser der Dämmstoff und umso  platzsparender kann die Dämmung ausfallen. Je größer die WLS oder WLG bei einem Dämmstoff, umso dicker muss die Dämmung ausgeführt werden. Bei der WLS werden die Dämmstoffe in 1er-Schritten eingeteilt, z. B. WLS 019 oder 032, bei der WLG erfolgt die Einteilung in 5er-Schritten wie WLG 035 oder WLG 040.

 

Dämmdicke eines Dämmstoffs: Wie muss die Dämmdicke der Dämmstoffe sein, damit ein bestimmter U-Wert bei einem Bauteil erreicht wird, beispielsweise an der Fassade? Bei Innendämmungen kostet jeder Zentimeter Dämmstoff schließlich auch Wohnfläche. Steht nicht ausreichend Platz zur Verfügung, sind Dämmstoffe mit einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit die bessere Alternative, da diese mit einer geringeren Dämmdicke auskommen.

 

Baustoffklasse für Dämmstoffe: Die Baustoffklasse der Dämmstoffe gibt ihre Entflammbarkeit an.

  • Baustoffklasse A1: alle Dämmstoffe, die nicht brennbar sind und auch keine entzündbaren Anteile enthalten. Ein Dämmstoff der Klasse A verlängert die Feuerwiderstandsdauer von Bauteilen und leistet somit eine wertvolle Hilfe im Brandfall.

    Baustoffklasse A2: Diese Dämmstoffe sind zwar selbst nicht brennbar, enthalten jedoch kleinere Mengen an entflammbaren Stoffen.

    Baustoffklasse B1: Dämmstoffe der Baustoffklasse B1 sind grundsätzlich brennbar. Nach Erlöschen des Feuers dürfen diese aber nicht selbstständig weiter brennen.

    Baustoffklasse B2: Diese Dämmstoffe können bei geeigneten Umgebungsbedingungen von alleine weiter brennen.

    Baustoffklasse B3: Dämmstoffe der Baustoffklasse B3 sind leicht entzündlich, brennen schnell ab und stellen ein Sicherheitsrisiko dar.

 

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Quelle: Bosch Thermotechnik / Benz24.de
Foto: Ingo Bartussek – Fotolia.com