Wer seinen alten oder defekten Heizkessel durch einen modernen Brennwertkessel ersetzt, spart durchschnittlich 30 Prozent an Energiekosten. Allerdings muss hierfür das Einsparpotential in der Praxis auch voll ausgenutzt werden. Oft gibt es aber schon beim Einbau Schwachstellen: die neue Heizung ist falsch ausgelegt, auf den erforderlichen hydraulischen Abgleich wird verzichtet oder die Regelung der Heizung wird bei der Neuinstallation nicht optimiert. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Einbau achten sollten, damit Sie Ihr Einsparpotential mit Ihrer neuen Heizung optimal ausschöpfen. Lesen Sie hier, welche Fehler Ihr Installateur vermeiden sollte: Fehler 1 – Heizkessel überdimensioniert Ist die maximale Heizleistung vom neuen Brennwertkessel deutlich höher als der Gebäudewärmebedarf inklusive der Warmwasserbereitung, läuft die neue Heizung nicht im optimalen Wirkungsbereich. Ein zu starker Wärmeerzeuger produziert mehr Wärme, als für das Haus benötigt wird. Eine moderne Heizung passt sich über die Brennermodulierung dem tatsächlichen Wärmeberdarf des Gebäudes in weiten Bereichen an. Unter zirka 20 Prozent der Kesselleistung geht der Brenner in Taktbetrieb. Deshalb schaltet das Gerät häufig ab und kurze Zeit später wieder ein. Das ist nicht nur weniger effizient und mit höheren Emissionen verbunden, sondern führt auch zu höherem Verschleiß. Bei der Planung einer neuen Heizung muss deshalb im Vorfeld von einem Fachbetrieb eine individuelle Heizlastberechnung durchgeführt werden, um die optimale Leistung des neuen Brennwertkessels zu ermitteln. Fehler 2 – Wärmepumpe falsch dimensioniert Je geringer der Temperaturunterschied zwischen der Wärmequelle (Luft, Wasser, Erde) und dem Heizkreis ist, desto höher ist die Effizienz der Wärmepumpe. Wärmepumpen als neue Heizung eignen sich daher besonders in Verbindung mit einer Flächenheizung oder Niedertemperaturheizkörpern. Fehler 3 – Zu hohe Heiztemperaturen Je kühler das Heizwasser von den Heizkörpern zurückfliest, desto effizienter arbeiten moderne Brennwertgeräte und besonders Wärmepumpen. In gut gedämmten Gebäuden genügen geringere Vorlauftemperaturen für die neue Heizung, denn die Räume bleiben durch die Dämmung gut warm. Unsanierte oder nur teilweise sanierte Gebäude erfordern aber oft höhere Heiztemperaturen, damit es warm bleibt. Fehler 4 – Bohrtiefe bei einer Erdwärmepumpe nicht optimal Ist die Bohrtiefe zu gering oder die Anzahl der Bohrungen zu klein, kann über die Erdwärmepumpe nicht ausreichend Wärme aus dem Erdreich entzogen werden. Dies kann zu einer Vereisung des Erdreiches führen und damit zu einer mäßigen Energieeffizienz und höheren Betriebskosten, eventuell muss eine sogar weitere Bohrung erfolgen. Ist die Bohrung zu groß dimensioniert, sind die Kosten für die Bohrung unnötig hoch. Ein erfahrener Fachbetrieb ist hier wichtig für eine exakte Planung. Fehler 5 – Trinkwasserspeicher überdimensioniert Die zu beheizende Menge an Warmwasser sollte möglichst genau den individuellen Bedarf abdecken. Wird zu viel Warmwasser auf hoher Temperatur gehalten, führt das zu höheren Wärmeverlusten und zu einem höheren Energieverbrauch. Deshalb empfiehlt es sich beim Einbau einer neuen Heizung, den Trinkwasserspeicher nicht überzudimensionieren. Fehler 6 – Hydraulischer Abgleich nicht durchgeführt Damit jeder Heizkörper seine errechnete Wärme vom Heizkessel erhält, muss beim Einbau einer neuen Heizung die Hydraulik angepasst werden. Stimmt die Wärmeverteilung der Heizungsanlage nicht, werden einzelne Heizkörper nicht warm. Die Folge: Kessel- und Pumpenleistung werden hochgefahren und unnütz Energie verschwendet. Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass jeder Heizkörper die richtige Wassermenge (also Wärmemenge) erhält. Geringere Heizkosten und hoher Wohnkomfort sind das Ergebnis. Fehler 7- Heizungsanlage wird nicht geregelt Viele ältere Heizkessel laufen Tag und Nacht auf Konstant-Temperatur. Es erfolgt keine Regelung nach der gewünschten Raumtemperatur oder witterungsgeführt nach der Außentemperatur. Eine vom Wetter und seinen Schwankungen gesteuerte Schaltzentrale sorgt beim Einbau der neuen Heizung ganz automatisch für gleichmäßige Wärme und hilft, Energie zu sparen. So gibt es keine überheizten Räume mehr, wenn die Außentemperaturen steigen. Aber man muss auch nicht frieren, wenn es draußen kälter wird. Ergänzt wird die witterungsgeführte Regelung durch Thermostatregelventile an den Heizkörpern in jedem Raum. So steigt der Wohnkomfort und die Heizkosten sinken. Fehler 8 – Heizkurve ist falsch eingestellt Vor- und Rücklauftemperaturen müssen beim Einbau einer neuen Heizung optimal auf das entsprechende Gebäude eingestellt sein. Ist die sogenannte Heizkurve falsch, in der Regel zu hoch eingestellt, erhalten die Heizkörper zu warmes Wasser, was nicht benötigt wird, aber vom Wärmeerzeuger bereit zu stellen ist. Ein verminderter Wirkungsgrad und ein erhöhter Energieverbrauch, besonders bei Brennwertgeräten, sind die Folge. Kommen im umgekehrten Fall zu niedrige Wassertemperaturen am Heizkörper an, werden die Räume nicht richtig warm und es fehlt an Wohnkomfort. Fehler 9 – Betriebszeiten sind nicht auf Nutzer angepasst Zur bedarfsgerechten Regelung der neuen Heizung gehört vor allem die Anpassung an die Nutzungszeiten. Gegenüber eines 24 Stunden-Betriebs lassen sich mit einer Anpassung der erforderlichen Betriebszeit und einer Nachtabsenkung mindestens 15 Prozent Energie einsparen. Fehler 10 – Betriebszeiten der Zirkulationspumpe werden nicht angepasst Oft unterbleibt beim Einbau einer neuen Heizung die Anpassung der Betriebszeiten der Warmwasser-Zirkulationspumpe an die Dusch- und Waschzeiten im Haus. Hier lassen sich zusätzlich Stromkosten sparen, die sich über die gesamte Betriebszeit der neuen Heizung ordentlich aufsummieren. Die Heizkreispumpe bringt das Heizwasser vom Heizkessel zum Heizkörper. Dieser “Dauerläufer“ verbraucht Strom. Wer seine alte Heizkreispumpe gegen eine neue Hocheffizienzpumpe eintauscht, kann bis zu 100 Euro Strom pro Jahr einsparen. Fehler 11 – Heizungsrohre bleiben ungedämmt Viel Energie kann schon auf dem Weg vom Heizkessel hin zu den Heizkörpern und Verbrauchern verloren gehen. Schwachpunkt ist oft eine fehlende oder ungenügende (weil veraltete) Wärmedämmung der Heizungsrohre, die so in unbeheizten Räumen unnötig Wärme abstrahlen und für hohe Wärmeverteilverluste verantwortlich sind. Die Dämmung der Heizungsrohre sollte beim Einbau einer neuen Heizung unbedingt in Augenschein genommen und auf neuesten Dämmstandard gebracht werden. Fehler 12 – Mangelhafte Installation Gerade bei der Einbindung von regenerativen Energiequellen können beim Einbau einer neuen Heizung hydraulische und regelungsseitige Fehler auftreten. Wird eine Solaranlage fehlerhaft montiert, die Anschlüsse vertauscht oder keine werksseitig vorgesehene Regelung installiert, dann bringt eine Solaranlage nicht den geplanten Nutzen und nur eine geringe bis keine Energieeinsparung. Ist die hydraulische Kopplung von mehreren Wärmeerzeugern wie beispielsweise einem Ölbrennwertkessel und einem Pelletkessel mangelhaft ausgeführt, ergeben sich auch in diesem Fall nur geringe Einsparungen, denen aber beträchtliche Investitionskosten gegenüber stehen. Es lohnt sich auf alle Fälle, bei der Installation einer neuen Heizung auf einen erfahrenen Fachbetrieb zurück zu greifen, der dies auch mit entsprechenden Referenzen belegen kann. Fazit: Eine neue Heizung lässt sich energieeffizienter betreiben, wenn sie richtig dimensioniert und installiert ist und die Heizungsregelung exakt auf das Gebäude und den individuellen Bedarf angepasst ist. Um Fehler beim Einbau Ihrer Heizung zu vermeiden, kontaktieren Sie einen qualifizierten Installateur in Ihrer Nähe, der Sie vor dem Austausch Ihrer neuen Heizung kompetent berät. Jetzt qualifizierten Installateur finden Angebote Heizung – unverbindlich anfragen Hier können Sie unverbindlich und kostenlos Angebote für eine Heizung anfordern. Sie erhalten dann Angebote von einem Installateur in Ihrer Nähe und können so das beste Heizungsangebot für sich finden. Kostenlos & unverbindlich Angebot anfragen Foto: Pavel Ignatov – Fotolia.com