Der offene Kamin gilt als Luxus, während ein simpler Ofen in kostengünstigen Wohnräumen oft die einfachste Heizmöglichkeit darstellt. Der Kaminofen verspricht, die Vorteile beider Formen zu verbinden. Damit einher geht eine große Formenvielfalt: Lesen Sie auf Effizienzhaus-online, was Sie wissen sollten, bevor Sie entscheiden, welchen Kaminofen Sie kaufen möchten!

 

Einfache Wärmequelle mit Blick auf die offene Flamme

Kaminöfen kaufen Sie in der Regel als komplettes Gerät, das nur wenige Installationsarbeiten erfordert. Auch als günstigen Bausatz können Sie einen Kaminofen kaufen. Die kompakten, frei stehenden Öfen sind aus Gusseisen oder Stahl gefertigt.

Die Oberflächen können ganz oder teilweise mit mineralischen Materialien verkleidet sein. Das hat Auswirkungen auf die Wärmeübertragung und Wärmespeicherung. Eng verwandt ist der Kaminofen, der im Handel oft auch als Schwedenofen bezeichnet wird, mit dem gemauerten Grundöfen und dem in hoher Handwerkskunst gesetzten Kachelofen. Kaminöfen können mit Holzscheiten, Pellets oder Briketts befeuert werden. Die Brennkammern sind, von den Lufteintrittsöffnungen abgesehen, geschlossen. Wie der offene Kamin bieten sie freien Blick auf die Flammen. Diese Möglichkeit gibt es erst seit der Entwicklung ausreichend hitzebeständiger Gläser.

 

Kaminofen kaufen: Typen und Einsatz

Das einfache Prinzip lässt viele Varianten zu, die sich je nach Anwendung auch preislich stark unterscheiden. Es hängt also sehr von der geplanten Nutzung ab, wieviel Sie investieren müssen, wenn Sie einen passenden Kaminofen kaufen möchten.

Die einfachsten und günstigsten Geräte dienen ausschließlich zur Beheizung des Raumes, in dem sie aufgestellt sind. Sie liefern angenehme Strahlungswärme und können zur Heizungsentlastung in der Übergangszeit oder für unregelmäßig genutzte Räumlichkeiten eine sinnvolle Lösung sein. Diese einfachen Geräte gibt es in vielen Preisklassen und auch günstig online. Beachten Sie aber, dass Sie dann weniger Sicherheit bezüglich der Qualität haben, als beim Kauf über den Fachhändler. Wasserführende Kaminöfen speisen die Wärme über Wärmetauscher auch in das Heizsystem ein. Sie sind gut als Ergänzung für Öl- oder Gaskessel und Wärmepumpen geeignet. Bei entsprechender Dimensionierung können solche Kaminöfen als Holzheizung auch die monovalente Wärmequelle der Gebäudeheizung darstellen. Die Steuerung der Luftzufuhr, unterteilt in Primär- und Sekundärluft, sorgt für einen optimalen Verbrennungsvorgang mit hoher Heizwirkung und geringen Emissionen. Manuell ist das nur mit großer Erfahrung und viel Aufmerksamkeit möglich. Viele hochentwickelte Geräte verfügen über eine elektronisch geregelte Luftzufuhr. Sie werden teilweise auch als "Elektro-Kaminofen" bezeichnet. Diese Bezeichnung Elektro-Kamin ist allerdings auch für reine Dekokamine mit elektrisch erzeugtem Flammenbild gebräuchlich.

Die meisten Kaminöfen beziehen den Sauerstoff aus der Raumluft. Bei raumluftunabhängigen Geräten erfolgt die Luftzufuhr nicht über Innenraum, sondern über eine separate Zuluft Leitung.  Das ist besonders wichtig für Niedrigenergiehäuser und Passivhäuser mit dichter Gebäudehülle. Für den Einsatz dieser Geräte muss der Schornstein entsprechend ausgelegt sein. Einen für raumluftunabhängigen Betrieb geeigneten Kaminofen kaufen Sie im Fachhandel mit der entsprechenden DIBT-Zulassung. Häufig irreführend wird die Bezeichnung "Dauerbrand"-Kaminofen verwendet. Es handelt sich dabei nicht um eine spezielle Bauart oder um ein Heizgerät, das speziell auf einen ununterbrochen Betrieb ausgelegt ist. Der Fachbegriff bezeichnet alle Geräte, die das Brennmaterial ausreichend langsam abbrennen lassen.

Das Heizmaterial: Günstig heizen mit Holz oder Briketts

Scheitholz ist das klassische Brennmaterial für den Kaminofen. Sie können es im Brennstoffhandel als Raummeter kaufen oder alternativ selbst im nahegelegenen Forst schlagen. So erhalten Sie zum Preis eigener Zeit und Arbeit den Brennstoff zu relativ günstigen Preisen. Die Qualität und der Heizwert von Brennholz ist starken Schwankungen unterworfen. Das wichtigste Kriterium ist die Holzsorte und deren Restfeuchte, wobei Laubholz generell deutlich mehr Wert besitzt, als die meisten heimischen Nadelhölzer. Nur mit ausreichend trockenem Holz erreicht der Kaminofen eine hohe Effizienz und stößt geringe Mengen an Schadstoffen aus. Daher ist die ausreichend lange und trockene Lagerung des Brennholzes eine Frage, die Sie lösen sollten, bevor Sie einen Kaminofen kaufen. Mit welchen Preisen Sie für Brennholz rechnen müssen, erfahren Sie in unserem Artikel Brennholzpreise. Braunkohlebrikett lassen sich in dafür ausgerüsteten Kaminofen ebenfalls verfeuern. Sie besitzen einen hohen Heizwert und garantieren eine lange Brenndauer. Außerdem können Sie sich derzeit in den meisten Regionen zu relativ günstigen Preisen auch kleine und mittlere Mengen anliefern lassen oder in Baumärkten als 10 kg Pakete bedarfsgerecht kaufen. Hier spielt der Raum für die Brennstoff Lagerung eine wichtige Rolle. Braunkohlebrikett verursachen naturgemäß mehr Asche als Scheitholz. Die CO2-Bilanz beim Heizen mit Briketts ist  wesentlich schlechter.

Eine besondere Form sind die Pelletöfen. Sie ermöglichen einen höheren Komfort, weil sie durch automatische Beschickung kaum Arbeit beim Nachlegen machen. Allerdings bieten sie Ihnen keine Flexibilität bei der Auswahl des Brennstoffs. Auf keinen Fall dürfen Holzabfälle oder ähnliches verheizt werden. Imprägnierte, lackierte, und beschichtete Werkstoffe und Spanplatten führen zu schädlichen Emissionen und Ablagerungen. Ihre Verbrennung  ist gesetzlich untersagt und kann zur Zerstörung von Kaminofen und Rauchgasschornstein führen.

Vorteile und Nachteile die Sie beim Kauf eines Kaminofens beachten müssen

Vorteile

  • günstig
  • einfach und flexibel
  • ansprechendes Design
  • heizt schnell auf
  • behagliche Strahlungswärme im Aufstellraum
  • romantische Atmosphäre durch Sichtfenster
  • Scheitholz ist ein nachwachsender Rohstoff

 

Nachteile

  • Anfeuern benötigt etwas Erfahrug
  • Arbeit fällt beim Nachlegen und Asche Austragen an
  • Luftzufuhr im Aufstellraum muss gewährleistet sein
  • trockene Einlagerung der Brennstoffe nötig
  • nur begrenzte Modulierung der Leistung
  • bei nicht sachgemäßem Betrieb Umweltbelastung durch Rauch und Feinstaub

Zu welchen Preisen können Sie einen Kaminofen kaufen?

Auf dem Markt finden Interessierte bei Fachhändlern und zahlreichen Onlineshops ein sehr breites Angebot. Die Preisspannen reichen von weit unter 1.000 Euro für einfache Geräte bis zu 8.000 Euro und mehr für effiziente und leistungsfähige Anlagen. Entsprechend breit ist auch das Leistungsspektrum. Möchten Sie nur sporadisch einen kleinen Raum beheizen, reicht es sicher, einen einfachen Kaminofen zu kaufen und installieren zu lassen. Zuverlässige und effiziente Geräte erhalten Sie schon für Preise ab 600 Euro. Möchten Sie das Gerät auch zur Heizungsunterstützung im ganzen Gebäude nutzen, müssen Sie einen wasserführenden Kaminofen kaufen. Die Preise dafür beginnen im niedrigen vierstelligen Bereich. Wer den Komfort der automatischen Beschickung mit Pellets nutzen möchte, greift noch etwas tiefer in die Tasche. Dafür können Sie für diese Geräte auch eine nennenswerte Förderung des BAfA in Anspruch nehmen. Raumluftunabhängige Systeme kosten ebenfalls mehr, weil sie sowohl in der Technik als auch in der Installation aufwendiger sind. Die Kosten für die Installation beginnen, sofern Sie die kompletten Arbeiten von einer Fachfirma erledigen lassen, bei ca. 200 Euro. Häufig können Sie Rabatte auf den Einbau erhalten, wenn Sie den Kaminofen direkt über den Installateurbetrieb erwerben.

Wie bei jedem Heizungskauf gilt also: Bevor Sie sich für ein Gerät entscheiden, lassen Sie sich von einem Fachmann detailliert beraten, wie Sie Ihre individuellen Wünsche und Anforderungen am besten erfüllen können!

 

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Für die kompetente Beratung vom Fachmann nutzen Sie am besten die Handwerkersuche von Effizienzhaus-online und finden den richtigen Ansprechpartner in Ihrer Nähe!

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Foto: Buderus