Das Heizen mit Holz hat viele Vorteile. Wer eine Holzheizung für Neubau oder Sanierung einsetzen möchte, stellt sich zunächst die Frage, welche Holzheizung im Test am meisten überzeugt. Doch die beste Holzheizung an sich gibt es nicht: Jedes System hat Vor- und Nachteile und eignet sich am besten für einen bestimmten Einsatzbereich. Lesen Sie auf Effizienzhaus-online, wie Sie eine sichere Wahl treffen können!

 

Viele Vorteile und große Auswahl: Holzheizungen im Test

Wer mit Holz heizt, nutzt eine CO2-neutrale Wärmequelle. Egal ob Pellets, Scheitholz oder Hackschnitzel: Der Brennstoff ist günstig, importunabhängig und hat eine gute Zukunftsprognose. Dem gegenüber steht der hohe Anschaffungspreis der meisten Holzheizungen im Vergleich zu vergleichbaren Gas- und Ölkesseln. Das liegt daran, dass die konventionellen Heizkessel zum einen weniger komplex aufgebaut sind und zum anderen in größeren Stückzahlen produziert werden. Die nachfolgenden Angaben zur Preisspanne der jeweiligen Holzheizungen beziehen sich auf die komplette Anlage: Mit Heizkessel bzw. Heizgerät, Pufferspeicher, Steuergerät und weiteren Komponenten und der Montage.

 

Pelletkessel: Komfortabel und leistungsfähig

Die Pelletheizung überzeugt als Holzheizung im Test mit hohem Bedienkomfort und zuverlässiger Leistung. Dank automatischer Beschickung und Reinigung steht sie im Bedienkomfort einer Gasheizung kaum nach. Auch bei längerer Abwesenheit lässt sich zuverlässig die Temperatur halten. Die günstigen Holzpellets garantieren langfristig niedrige Verbrauchskosten. Die hohen Anschaffungskosten, die auch durch Brennstofflager und Fördertechnik verursacht werden, können sich damit klar rentieren. Für Ein- und Zweifamilienhäuser im Neubau und auch für die Altbausanierung ist die Pelletheizung eine interessante Lösung.

  • Wirkungsgrad: bis 90 Prozent
  • Preis: ca. 10.000 – 21.000 EUR
  • Leistungsbereich: ab 10 kW

 

Hackschnitzelheizung: Günstige Wärme aus Biomasse

Mit automatischer Beschickung und weitgehend automatisiertem Heizvorgang zeigt der Hackschnitzelkessel als Holzheizung im Test ähnliche Vorzüge, wie der Pelletkessel. Der wichtigste Unterschied liegt im Preis und dem Heizwert des Brennmaterials. Außerdem brauchen Hackschnitzelkessel eine höhere minimale Nennleistung, um effizient zu arbeiten. Der Heizwert kann bei Hackschnitzeln eher schwanken, als bei Pellets. Das liegt am Wassergehalt, der den Brennwert senkt. Die geeignete Lagerung und Trocknung spielt daher eine wichtige Rolle. Dafür sind Hackschnitzel oft deutlich günstiger, als Pellets. Die Hackschnitzelheizung erreicht einen guten Wirkungsgrad, wenn sie lange auf hoher Leistung arbeitet. Die Anlagen produzieren deshalb relativ viel Wärme und sind eher für größere Objekte geeignet.

  • Wirkungsgrad: bis 90 Prozent
  • Preis: 12.000 – 24.000 EUR
  • Leistungsbereich: ab 20 kW

 

Scheitholzkessel: Stückholzheizung mit günstigem Holzvergaserkessel

Ein Holzvergaserkessel ist unter den modernen Techniken die günstigste Holzheizung. Im Test überzeugt er mit einfacher Handhabung und robuster, langlebiger Konstruktion. Der vergleichsweise geringe Preis der Kessel erklärt sich durch die einfachere Konstruktion mit weniger Komponenten. Dafür ist bei der Beschickung und Reinigung mehr Handarbeit gefragt. Bei Abwesenheit kann das Gerät nicht automatisch betrieben werden.

Durch die recht hohe Nennleistung erzeugt die Technik für kleinere und sehr gut gedämmte Einfamilienhäuser schnell zu viel Wärme. So sind Holzvergaserheizungen ideal für größere Objekte wie Zweifamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser. Unter bestimmten Voraussetzungen sind sie im Altbau eine interessante Sanierungslösung.

  • Wirkungsgrad: bis 86 Prozent
  • Preis: 7.000 – 10.000
  • Heizleistung: ab 20 kW

 

Kaminofen: Günstige Wärme und schöne Atmosphäre

Ein einfacher, freistehender Kaminofen ist eine Option für das Beheizen kleinerer Objekte und einzelner Räume mit wenig Aufwand. Als wasserführender Kaminofen leistet er auch Heizungsunterstützung für ein ganzes Gebäude. Er kann die konventionelle Heizung entlasten, fossile Brennstoffe einsparen und dabei das Raumklima elegant aufwerten. Hochwertige, wasserführende Pellet-Kaminöfen können in Niedrigenergiehäusern auch als monovalente Holzheizung im Test sehr gut abschneiden.

  • Wirkungsgrad: bis zu 89 Prozent
  • Preisspanne: 1.000 – 7.000 (je nach Ausführung: wasserführend, Pelletofen, raumluftunabhängig etc.)
  • Heizleistung: ab 4 kW

 

Die richtige Holzheizung auswählen

Die Vielfalt an Produkten und Anbietern macht die Auswahl schwierig. Auch gibt es zum Thema Holzheizungen bisher nur wenige aussagekräftige Testreihen von unabhängigen Institutionen. Treffen Sie daher anhand des Gebäudes, des Wärmebedarfs, des verfügbaren Lagerraums und des Budgets eine Vorauswahl! In Frage kommende Geräte können Sie wenn möglich bei einem Betreiber in Ihrem Bekanntenkreis persönlich ansehen und Erfahrungsberichte als Entscheidungsgrundlage nutzen. Dabei sollten Sie auch auf die Verfügbarkeit des Kundendienstes achten: Wenn zwischen Weihnachten und Neujahr einmal die Förderschnecke klemmt, ist ein schneller Service vor Ort Gold wert. Der ideale Betrieb einer Holzheizung ist nur bei Nennleistung möglich. In Teillast arbeiten die Geräte ineffizient und verbrennen unsauber. Ein großer Pufferspeicher ist deswegen bei vielen Konfigurationen Pflicht, um die Energie einer Holzheizung optimal zu nutzen. Um all diese Details konsequent und fachgerecht zu planen, ist eine gute Beratung durch den Heizungsbauer durch nichts zu ersetzen. Er berät Sie auch zu der Frage, für welche Holzheizung eine Förderung durch BAfA und KfW angeboten wird. Für private Bauherren, Gewerbetreibende und Selbstständige endet ab 2018 die Antragsfrist vor Kauf bzw. Bestellung des Kessels.

 

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