Ökologisch dämmen mit Zellulose wird immer beliebter. Das Grundmaterial dafür ist Holz. Der organische Dämmstoff wird aus Zeitungspapier gewonnen, das zu elastischen Zellulose-Fasern weiterverarbeitet wird. Zum besseren Brandschutz und für eine verbesserte Konservierung werden den Fasern noch Mineralstoffe beigemischt. Zellulose zur Wärmedämmung gibt es als losen Einblasdämmstoff, als Zellulose-Dämmplatte oder als Dämm-Pellets. Erfahren Sie hier mehr über Anwendungsbereiche, Vorteile und Nachteile sowie Preise und Kosten der Zellulosedämmung.

 

Natürliche Wärmedämmung mit Zellulose

Zellulose als Einblasdämmung zu verlegen, ist sehr effektiv. Der Dämmstoff wird unter Luftdruck in die Hohlräume der Bauteile gepresst und füllt dort jede Ritze aus. Eine fugenlose, durchgängige und diffusionsoffene Dämmschicht ist das Resultat. Dabei leistet eine Zellulosedämmung nicht nur einen wertvollen Beitrag zur Senkung der Heizkosten. Auch in punkto sommerlicher Hitzeschutz kann sie überzeugen. Der natürliche Dämmstoff kann Feuchtigkeit aufnehmen und auch wieder abgeben. Das sorgt, in Kombination mit einer entsprechenden Dampfbremse, für ein sehr angenehmes Raumklima. Eine Zellulosedämmung eignet sich damit für Haussanierungen ebenso wie für Neubauten, bei denen Wert auf eine natürliche Wärmedämmung gelegt wird.

 

Wo lässt sich eine Zellulosedämmung einsetzen?

Zellulosedämmung ist vielseitig einsetzbar. Anwendungsgebiete sind die Dachdämmung, die Dämmung von oberster Geschoßdecke sowie von Fußböden und die Innendämmung von Wänden. Zur Dämmung der Kellerdecke von unten kann Zellulose aufgesprüht werden. Zellulose kommt meist als Einblasdämmung zum Einsatz, vor allem im Dachboden und in den Dachschrägen als Zwischensparrendämmung. Um bei einer Dachdämmung den von der EnEV vorgeschriebenen U-Wert von 0,24 W/(m²K) zu erreichen, beträgt die Zellulose-Dämmschicht etwa 16 Zentimeter. Zellulose-Dämmplatten eignen sich für eine Zwischensparrendämmung oder eine Innendämmung der Wand, Dämm-Pellets werden zur Dämmung des Dachbodens oder des Fußbodens aufgeschüttet und mit Platten verkleidet. Für alle Dämm-Maßnahmen, bei denen der Dämmstoff mit Wasser in Verbindung kommt, eignet sich Zellulose nicht, beispielsweise für eine Kerndämmung. Zellulose kann als Fassadendämmung nur bei Gebäuden mit Holzrahmenbau verwendet werden.

Zellulose zur Einblasdämmung

Zellulose zur Einblasdämmung

Foto: Ingo Bartussek – Fotolia.com

  Zellulose-Dämmung gibt es als lose Schüttdämmung für Dachböden oder als Einblasdämmung für Fertighäuser in Holzrahmen- oder Holztafelbauweise. Zellulose-Platten kommen als Dachdämmung oder als Dämmung für Trennwände zum Einsatz.

 

Welche Vorteile bietet eine Zellulosedämmung?

Modernes Dämmen mit Zellulose bietet eine Reihe von Vorteilen, die nicht alle Dämm-Materialien bieten. Eine Dämmung aus Zellulose ist ein vielseitiger Allrounder:

  •    Gute Wärmedämmung von Zellulose mit einer Wärmeleitzahl von etwa 0,040 W/(m²K). Risse, Ecken
       und Hohlräume werden fugenlos, wärmebrückenfrei und diffusionsoffen gedämmt
  •    Hoher sommerlicher Hitzeschutz durch die ausgezeichnete Speicherkapazität der
       Zellulosedämmung. Die Hitze von außen gelangt deutlich langsamer in den Innenraum als bei
       herkömmlichen Dämm-Materialien. Räume unterm Dach bleiben im Sommer bis zu sechs Grad
       kühler
  •    Zellulosedämmung ist resistent gegenüber Schimmel und Ungeziefer
  •    Der Primärenergiebedarf bei der Herstellung von Zellulosedämmung ist im Vergleich zu anderen
       Dämm-Materialien viel kleiner: Im Vergleich zu Polystyrol beträgt die Einsparung etwa ein Sechstel,
       im Vergleich zu Glasfaser etwa ein Drittel
  •    Zellulosedämmung liefert einen exzellenten Schallschutz. Bei Zwischenwänden verbessern sich die
       Schalldämmwerte im Vergleich zu herkömmlichen Fasermatten um bis zu 7 dB
  •    Dämmarbeiten mit Zellulose sind schnell durchführbar, günstig und effizient. Beim Einbringen
       entsteht kein Verschnitt

 

Nachteile einer Zellulosedämmung

  •    Zellulose hat beim Brandschutz das Nachsehen gegen Steinwolle oder Glaswolle. Trotz der
       Behandlung der Zellulosedämmung mit Brandschutzzusätzen werden Zellulosedämmplatten als
       brennbare Baustoffe, Brandschutzklasse B 2 (normalentflammbar) eingestuft. Steinwolle dagegen
       wird als nicht brennbarer Baustoff der Brandschutzklasse A eingestuft. Dämmstoffe der
       Baustoffklasse A verlängern die Feuerwiderstandsdauer von Bauteilen und leisten damit eine
       wertvolle Hilfe im Brandfall. Trotz dieser Einstufung ist Zellulose als Dämmstoff in Dächern
       bauaufsichtlich zugelassen
  •    Für alle Dämm-Maßnahmen, bei denen der Dämmstoff mit Wasser in Verbindung kommt, kann
       Zellulose nicht verwendet werden. Somit ist eine Zellulosedämmung für eine Kerndämmung nicht
       geeignet
  •    Als Fassadendämmung darf Zellulose nur bei Gebäuden in Holzrahmenbauweise eingesetzt werden
  •    Die Einblasdämmung kann nur von einer Fachfirma mit entsprechenden Maschinen erfolgen.

 

Preis für Zellulosedämmung

Die meisten Naturdämmstoffe kosten mehr als konventionelle Dämmstoffe. Das Beispiel Einblasdämmung aus Zellulose zeigt, dass die Preise für Naturdämmstoffe – bei bestimmten Anwendungen – durchaus mit den Preisen für konventionellen Dämmstoffe mithalten können. Der Preis für Dämmprodukte aus Zellulose bewegt sich im unteren Preissegment und ist für einen ökologischen Dämmstoff außerordentlich günstig. Die Kosten betragen bei einem U-Wert von 0,20 W/(m²K) zwischen 16 und 22 Euro je Quadratmeter (Quelle: ÖKO-TEST Spezial Energie, 2015). Durch die sehr günstigen Preise hat die Zellulosedämmung den höchsten Marktanteil von allen natürlichen Dämmstoffen in Deutschland erreicht. Weiterer Vorteil: Sämtliche Hohlräume lassen sich vorab genau bemessen. So kann die Dämmstoffmenge für den Dachausbau genau geplant werden. Damit lassen sich auch die Kosten pro Quadratmeter exakt im Voraus kalkulieren. Zellulose-Dämmplatten kosten mit 35 bis 45 Euro etwas mehr als eine Zellulose-Dämmung in loser Form.

 

Staatliche Förderung für Zellulosedämmung

Die KfW stellt zur Verbesserung der Energieeffizienz an bestehenden Gebäuden zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschuss bereit (KfW-Programm 152). Darunter fallen auch Dämm-Maßnahmen am Dach, der obersten Geschossdecke sowie der Kellerdecke und die Innendämmung der Fassade. Wird die Dämmung aus Eigenmitteln bestritten, gewährt die KfW einen Investitionszuschuss von aktuell 10 Prozent der förderfähigen Kosten (KfW-Programm 430). Wichtige Voraussetzungen: Die Dämm-Maßnahmen müssen den technischen Mindestanforderungen der KfW entsprechen. Der Förderantrag muss vor Beginn der Dämm-Maßnahmen gestellt werden.
 

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Foto: Ingo Bartussek – Fotolia.com