Auch wenn Wärmepumpen anders als Öl-, Gas- oder Holzheizungen ohne Verbrennung auskommen, empfehlen Hersteller und Fachhandwerker die regelmäßige Wartung. Experten kontrollieren dabei den Zustand der Anlage. Sie prüfen den Kältemittelfüllstand und stellen sicher, dass die Heizung zuverlässig sowie effizient läuft. Die Vorteile: Fehler und Störungen lassen sich erkennen, bevor sie auftreten. Die Wartung verlängert die Lebenszeit der Wärmepumpe und ist teilweise Voraussetzung für längere Garantiezeiträume. Unter bestimmte Voraussetzung handelt es sich bei den Arbeiten sogar um eine Pflicht.

 

Wartung der Wärmepumpe: Pflicht oder Empfehlung?

1.800 bis 2.200 Stunden läuft eine Heizung jedes Jahr, um Räume und Trinkwasser zu erwärmen. Wäre ein Auto die gleiche Zeit mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 60 km/h unterwegs, käme es auf über 100.000 Kilometer. Genau wie am Auto ist dabei auch an der Wärmepumpe eine Wartung nötig. Denn dabei untersuchen Experten Verschleißteile. Sie prüfen Pumpen, Filter sowie Flüssigkeiten und stellen sicher, dass alle Komponenten zuverlässig funktionieren. Grundsätzlich ist die Wärmepumpen-Wartung dabei eine Empfehlung. Zur Pflicht wird sie allerdings, wenn:

  • mehr als 3 kg Kältemittel in der Anlage zirkulieren (meist bei größeren Anlagen)
  • Ämter bei Wasserwärmepumpen die Kontrolle der Grundwasserstände fordern
  • Hausbesitzer verlängerte Geräte- und Systemgarantien bekommen möchten

In welchen Abständen die Wartung durchzuführen ist, hängt dabei von der Art der Umweltheizung ab. Während Hersteller einen Turnus von 1 bis 2 Jahren empfehlen, hat sich die jährliche Kontrolle in der Praxis bewährt. Dieses Wartungsintervall gilt in der Regel auch dann, wenn Gesetze die Arbeiten vorschreiben.

 

Was passiert bei der Wartung einer Wärmepumpe?

Wie bei jeder Heizungsanlage geht es auch hier um die Kontrolle der Sicherheitstechnik. Dazu zählen unter anderem die Sicherheitsventile, welche bei hohen Temperaturen Wasser ablassen, um die Technik zu schützen. Wichtig ist darüber hinaus auch die Kontrolle der elektrischen Anschlüsse und Kontakte. Fachhandwerker prüfen den Stand des Heizungswassers. Sie kontrollieren den Zustand des Kältemittels und füllen beide Flüssigkeiten bei Bedarf auf. Wenn das Kältemittel, welches für die Funktion der Wärmepumpe unerlässlich ist, Verschmutzungen aufweist, tauschen Experten die Flüssigkeit im Rahmen der Wartung aus. Ein wichtiger Punkt ist auch die Regelung: Hier prüfen Fachhandwerker die aktuellen Einstellungen und passen diese auf Ihren Wunsch hin an.

Welche Arbeiten die Wartung einer Wärmepumpe außerdem beinhaltet, hängt von der Bauart der Heizung ab. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick.

Art der Wärmepumpe Umfang der Wartung
Luft-Wärmepumpe Luftwärmepumpen saugen Außenluft an, um diese über den Verdampfer zu leiten. Bei der Wartung ist es wichtig, die installierten Filter sowie den Wärmeübertrager auf Verschmutzungen zu kontrollieren. Das Gleiche gilt für Luftkanäle. Handelt es sich um eine Split-Wärmepumpe liegt ein besonderes Augenmerk auf den Verbindungen der Kältemittelleitung zwischen Außen- und Inneneinheit.

Wichtig ist darüber hinaus die Prüfung der Kondensatleitung. Diese muss sauber und frei sein, um das in der Anlage anfallende Kondenswasser zuverlässig abführen zu können.

Erd-Wärmepumpe Erd- oder Solewärmepumpen lassen mit Frostschutz versetztes Wasser im Erdreich zirkulieren. Die Flüssigkeit nimmt dort Wärme auf, die sie anschließend am Verdampfer auf das Kältemittel überträgt. Bei der Wartung ist der Frostschutz der Sole zu überprüfen. Experten kontrollieren darüber hinaus den Druck und füllen bei Bedarf Sole nach. Sie kontrollieren die Filter im Solekreislauf und reinigen diese genau wie den Wärmeübertrager, sofern dort Verschmutzungen zu finden sind.
Wasser-Wärmepumpe Wasserwärmepumpen saugen meist Grundwasser über einen Brunnen an, um diese Wärme zu entziehen. Anschließend speisen sie das Wasser über einen zweiten Brunnen wieder in das Erdreich ein. Geht es bei einer solchen Wärmepumpe um die Wartung, sind Brunnen, Filter und Pumpen genaustens zu überprüfen. Auch eine Kontrolle der Wasserstände kann dabei erforderlich sein, wenn Ämter diese verlangen.

 

Welche Arbeiten im Detail durchzuführen sind, können Sie in der technischen Dokumentation der Hersteller nachlesen. Hier finden Sie auch Informationen zu den empfohlenen Wartungsintervallen.

 

Welche Vorteile bieten die regelmäßigen Wartungsarbeiten?

Die jährliche Wartung der Wärmepumpe sorgt für einen zuverlässigen Betrieb. Sie beugt Störungen durch verschmutzte Filter oder zugesetzte Wärmeübertrager vor und spart sogar Kosten. Denn höhere Widerstände in den Luft- und Sole-Leitungen sorgen für höhere Stromverbräuche. Außerdem kann die Wärmepumpenheizung der Umwelt dann weniger Energie entziehen. Sie muss mehr Strom einsetzen, ihre Leistungszahl sinkt und die Heizkosten steigen. Ein weiterer Grund für die regelmäßige Wärmepumpen-Wartung: Die Arbeiten verlängern die Lebenszeit und beugen Schäden vor. Sie helfen zudem dabei, Leckagen in Sole- oder Kältemittelleitungen zu entdecken und tragen so zum Umweltschutz bei.

 

Wie viel kostet die jährliche Wartung einer Wärmepumpe?

Wie viel die Wartung einer Wärmepumpe kosten kann, hängt von ihrer Bauart ab. Während die Preise bei Sole- und Wasserwärmepumpen bei etwa 100 bis 150 Euro liegen, zahlen Sie für Wartungsarbeiten an einer Luftwärmepumpe manchmal etwas mehr. Grund dafür sind die Filter, die regelmäßig zu reinigen oder auszutauschen sind. Kosten kommen darüber hinaus auch dann hinzu, wenn Verschleißteile auszutauschen oder zu reparieren sind. Hierbei erhalten Sie jedoch ein individuell erstelltes Angebot, bevor Handwerker die Arbeiten umsetzen.

Übrigens: Möchten Sie bei den Wartungskosten sparen, empfiehlt sich ein Wartungsvertrag über mehrere Jahre. Da Handwerksbetriebe damit besser planen können, bieten sie diesen häufig zu vergünstigten Konditionen an.

 

Foto: Tomasz Zajda – Adobe Stock