Wer mit einer Holzheizung wie zum Beispiel einem Kaminofen heizt, der muss den geeigneten Brennstoff vorrätig haben. Das können Holzhackschnitzel, Holzscheite oder eben Holzbriketts sein. Gerade die Holzbriketts werden immer beliebter. Sie weisen einige Vorteile gegenüber den Holzscheiten auf und bieten zudem großen Komfort im Bereich der Lagerung und Nutzung. Was sind Holzbriketts eigentlich, wie werden sie hergestellt und für wen lohnt sich der Umstieg auf diesen praktischen Brennstoff? Erfahren Sie alles Wissenswerte hier.

 

Was sind Holzbriketts und wie werden sie hergestellt?

Unter dem Begriff Holzbriketts versteht man einen gepressten Holzbrennstoff. Die einzelnen Elemente werden aus Holzspänen und anderen Holzresten hergestellt. Diese werden mit hohem Druck bearbeitet, wodurch sich das Lignin im Holz löst. Durch dieses natürliche Bindemittel können die Holzreste in die gewünschte Form gepresst werden. Die Formen sind je nach Art und Hersteller vielfältig und reichen vom Zylinder bis zum Quader. Die Holzbriketts können nun wie gewöhnliches Holz in den Ofen gelegt werden. Durch die Verbrennung erzeugen sie Wärme, die auf den Raum übertragen wird.

 

Verschiedene Arten von Holzbriketts

Es ist dabei zwischen Weichholzbriketts und Hartholzbriketts zu unterscheiden. Die Einteilung erfolgt über die Rohdichte, die einen Wert von 550 kg/m³ entweder über- oder untersteigt. Beide Holzarten weisen unterschiedliche Eigenschaften auf. Die Weichholzbriketts können mit einem hohen Heizwert überzeugen, brennen aber schneller ab, wohingegen Hartholzbriketts länger und gleichmäßiger brennen. Dadurch hinterlassen sie auch weniger Asche.

 

Die Vorteile der Holzbriketts

Holzbriketts haben einige Vorteile gegenüber gewöhnlichen Holzscheiten:

  • Geringer Reinigungsaufwand

Zunächst wäre die hohe Energiedichte zu nennen, die ein effizientes Heizen ermöglicht. Die Pressung sorgt zudem für ein gleichmäßiges Abbrennen, wodurch das Heizen kontrollierter vonstattengehen kann. Holzscheite weisen Verästelungen oder Luftlöcher auf, was sich im Brennvorgang bemerkbar macht. Die Ascheproduktion ist zudem beim Brikett deutlich geringer, was den Reinigungsaufwand minimiert.

 

  • Effiziente Verbrennung

Holzbriketts werden im Rahmen ihrer Herstellung getrocknet. Das kommt der Energieeffizienz zugute. Die Holzfeuchtigkeit ist entscheidend für die mögliche Heizleistung und sollte bei jedem Holzofen – egal welcher Brennstoff konkret verwendet wird – beachtet werden. Frisches Holz kann hierbei einen Wert von über 60 Prozent aufweisen. Getrocknete Holzscheite haben immer noch 15-20 Prozent. Die getrockneten Holzbriketts erreichen einen Wert von unter 8 Prozent und sind damit in diesem Bereich konkurrenzlos. Sie müssen sich auch um den Feuchtigkeitswert nicht mehr kümmern, da dieser immer niedrig ist. Das ist ein weiterer Vorteil im Vergleich zu Holzscheiten, wo Sie im Idealfall beim Kauf die Holzfeuchtigkeit kontrollieren und bei Bedarf den Wert durch eine langfristige Lagerung senken müssen.

 

  • Einfache Lagerung

Auch die Lagerung und die Kostenberechnung unterscheiden sich zwischen Holzbriketts und Holzscheiten. Holzscheite werden meist in sogenannten Raummetern oder Schüttmetern verkauft. Dabei wird gezwungenermaßen auch eine Menge Luft zwischen den Holzstücken mitgekauft. Die Berechnung, auch wenn es kaum eine Alternative gibt, ist also ungenau und nutzt viel mehr ein Behelfsmaß als wirklich konkrete Zahlen. Anders verhält es sich bei den Briketts, die aufgrund ihrer standardisierten Form leicht stapelbar sind. Das erleichtert nicht nur die Lagerung, die mit deutlich weniger Platz auskommt. Auch die Berechnung der Mengen ist simpel, da das Gewicht die entscheidende Größe ist. Das macht die Preise transparenter und ermöglicht Ihnen einen Überblick über Ihren tatsächlichen Verbrauch.

 

  • Umweltfreundlichkeit

Bei der Umweltfreundlichkeit muss man Holzscheite und Holzbriketts differenziert betrachten. Grundsätzlich ist zu sagen, dass das Heizen mit den Briketts beinahe CO2-neutral ist. Weiterhin sollte nicht vergessen werden, dass die Briketts aus Restholz hergestellt werden und somit im eigentlichen Sinne noch nicht einmal einen nachwachsenden Rohstoff verbrauchen, sondern nur die Abfallprodukte davon. In diesen Punkten können die Holzscheite nicht mithalten. Betrachtet man allerdings den größeren Kontext, ist festzustellen, dass die Herstellung der Briketts die Umweltbilanz trübt, wodurch die Holzscheite wieder aufholen. Doch egal ob Briketts oder Holzscheite, es ist nie verkehrt, auf nachwachsende Rohstoffe zurückzugreifen und fossile Energiequellen zu vermeiden.

 

Nachteile von Holzbriketts

Nachteilig macht sich im Grunde bei den Holzbriketts lediglich bemerkbar, dass die optische Komponente weniger aufregend ist als bei den Holzscheiten. Wenn Sie gerne vor dem offenen Kamin sitzen und das Prasseln des echten Feuers genießen, dann werden Ihnen die Briketts leider nicht dieselbe Freude bereiten. Weiterhin sind die Kosten und die Qualität der Briketts zu beachten.

 

Worauf ist beim Kauf von Holzbriketts zu achten?

Es ist beim Kauf – ähnlich wie bei Pellets – auf die Qualität zu achten. Bei schlechter Qualität verringert sich die Heizleistung. Im schlimmsten Fall erhalten Sie bröselige Ware, die Ihnen unter den Händen wegbricht, oder es wurde bei der Herstellung behandeltes Holz verwendet, wodurch Sie chemische Stoffe im Ofen verbrennen, die schädlich sind. Seien Sie also skeptisch bei allzu günstigen Preisen und achten Sie auf die europaweit gültige Norm EN 14961, die auf dem Produkt vermerkt sein sollte. Dieses ENPlus-Zertifikat stellt sicher, dass die Brennstoffe eine besonders hohe Qualität haben und sauber verbrennen. Außerdem wird damit bescheinigt, dass geeignete und natürliche Rohstoffe verwendet wurden sowie ein herstellerseitiges Qualitätsmanagementsystem sichergestellt ist.

Neben dem ENPlus-Zertifikat unterscheidet auch die DIN EN ISO 17225-3 die Qualität der Holzbriketts in die Qualitätsklassen A1, A2 und B. Hierbei ist darauf zu achten, dass vor allem die Klassen A1 und A2 verwendet werden, wobei die oberste für die besten Eigenschaften steht.

 

Was kosten Holzbriketts?

Preislich liegen die Briketts für gewöhnlich über den normalen Holzscheiten. Die Differenz ist allerdings überschaubar und kann sich bei guter Qualität über die Heizeffizienz wieder ausgleichen. Aktuell muss man mit 5 bis 7 Cent je Kilowattstunde rechnen, wobei der Preis mit zunehmender Abnahmemenge sinkt.

 

Fazit

Wer eine einfache Lagerung, eine effiziente Heizleistung und wenig Aufwand bevorzugt, findet bei den Holzbriketts einige Vorteile wieder, die überzeugen können. Wer das charakteristische Prasseln und Knistern von echtem Holz braucht, der wird mit den Holzbriketts nicht glücklich werden.

 

Interessant zu wissen  

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Foto: Juergen Wiesler – Adobe Stock