In keine andere Erneuerbare-Energien-Technologie haben bisher so viele Hausbesitzer investiert wie in eine Solaranlage. Insgesamt sind in Deutschland über zwei Millionen Solaranlagen in Betrieb. Trotzdem nutzen nur zehn Prozent der in Deutschland installierten Heizungen auch Solarthermie, mit der sich bis zu 20 Prozent an Erdgas und Heizöl einsparen lässt. Hier finden Sie wertvolle Tipps, auf was Sie beim Kauf einer Solaranlage achten sollten und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

 

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Vor dem Kauf einer Solaranlage bauliche Voraussetzungen prüfen

Ähnlich wie bei einer Photovoltaik-Anlage, die Strom erzeugt, eignet sich nicht jedes Dach optimal für die Installation einer thermischen Solaranlage. Das ist vor einem Kauf unbedingt zu beachten. Gebäudeausrichtung und Dachneigung bestimmen den zu erwartenden Ertrag.

Gebäudeausrichtung:

  • Optimal ist eine Ausrichtung zwischen Südost, Süd und Südwest

 

Dach/Dachneigung:

  • Wird die thermische Solaranlage lediglich zur Warmwasserbereitung genutzt, liegt der Neigungswinkel der Dachkollektoren typischerweise zwischen 30 und 50 Grad.
  • Bei einer Solaranlage mit zusätzlicher Heizungsunterstützung können die Kollektoren steiler stehen, um auch die tiefer stehende Sonne im Frühjahr und im Herbst besser einzufangen.
  • Flachdächer benötigen zumeist eine Aufständerung der Kollektoren.
  • Zu klären: Kann das Dach die zusätzlichen Kollektoren auch tragen? (Gewicht/Windlast).

 

Wichtig ist generell, Verschattungen, beispielsweise durch Bäume, zu vermeiden. Nur so ist ein maximaler solarer Ertrag zu erreichen. Das gilt natürlich für Solarthermie und Photovoltaik gleichermaßen. Weitere Informationen zu den verschiedenen Montagearten finden Sie in unserem Artikel zur Solarkollektor-Montage.

 

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Welche Kollektorfläche benötigt eine Solaranlage?

Die Größe der Solaranlage ist abhängig von folgenden Faktoren:

 

1) Größe Solaranlage zur Warmwasserbereitung (Richtwerte)

Anzahl Personen / Kollektorart Kollektor-Fläche
1 Person zwischen 1 und 1,5 m² Kollektor-Fläche
Vier-Personen-Haushalt bei Flachkollektoren ca. 6 m² Fläche
Vier-Personen-Haushalt bei leistungsstärkeren Vakuum-Röhren-Kollektoren ca. 5 m² Fläche

 

Faustregel: Als Faustregel können 0,04 m² Kollektorfläche je m² Wohnfläche angenommen werden. Der Solarspeicher zur Warmwasserbereitung sollte mindestens 300 Liter aufnehmen können.

2) Größe Solaranlage zur kombinierten Heizungsunterstützung (Richtwerte)

1,8- bis 2,5-fache Kollektorfläche der reinen Trinkwassererwärmung
zusätzlich solarer Pufferspeicher mit ca. 750 Litern

 

 

Solaranlage kaufen: Mit diesen Kosten für die Installation können Sie rechnen

Zunächst sollte vor dem Kaufen entschieden werden, ob nur Warmwasser erwärmt oder ob auch die Heizung solar unterstützt werden soll. Zu kaufen sind Kollektoren, solarer Warmwasser- oder Pufferspeicher und eine Pumpe mit Verrohrung.

Als Richtwerte fallen folgende Kosten für einen Vier-Personen-Haushalt an oder Sie informieren sich näher zu den Kosten einer Solarthermie-Anlage unter Kosten Solarthermie Warmwasserbereitung oder Kosten Solarthermie Heizungsunterstützung:

Solaranlagentyp Kosten
Solaranlage mit Flachkollektoren zur Warmwasserbereitung 4.000 bis 6.000 Euro
Solaranlage mit Flachkollektoren zur kombinierten Heizungsunterstützung 8.000 bis 10.000 Euro
Solaranlage mit Vakuum-Röhrenkollektoren ca. 30 % höhere Kosten als Flachkollektoren (höhere Leistung)

 

Worin unterscheiden sich eigentlich Solarthermie und Photovoltaik?

 

Ist eine Baugenehmigung vor dem Kauf einer Solaranlage einzuholen?

Im jeweiligen Landesbaurecht ist geklärt, ob eine Baugenehmigung für die Errichtung einer Solaranlage erforderlich ist. In vielen Bundesländern ist die Installation einer Solaranlage genehmigungsfrei. Allerdings müssen auch in diesem Fall die baurechtlichen Vorschriften eingehalten werden. Fragen Sie am besten vor dem Kauf der Solaranlage beim Bauamt der Kommune nach, ob Sie eine Baugenehmigung brauchen oder nicht. Gegebenenfalls müssen Sie die Kosten für die Genehmigung in Ihre Kalkulation mit einbeziehen.

 

Solaranlage kaufen und attraktive Förderprogramme nutzen

Mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) strukturiert der Staat die Förderkulisse in Deutschland neu. Wer eine Solarthermieanlage auf- oder nachrüsten lässt, bekommt dabei Zuschüsse in Höhe von 30 Prozent. Die Größe der Solaranlage spielt dabei keine Rolle mehr.

Einen Überblick über aktuelle Möglichkeiten geben wir im Beitrag zur Solarthermie-Förderung.

 

Tipps zur Finanzierung einer Solaranlage

Nicht jeder kann oder möchte seine neue Solaranlage aus eigenen Mitteln kaufen. Die BAFA-Förderung ist mit der KfW-Förderung im Programm 167 „Energieeffizient Sanieren – Ergänzungskredit“ kombinierbar. Hier erhalten Privatpersonen einen zinsgünstigen Kredit für die Finanzierung ihrer Solaranlage. Bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit gibt es hier für die Umstellung der Heizung auf erneuerbare Energien. Genau wie bei der BAFA-Förderung muss auch die KfW-Förderung vor Auftragsbeginn beantragt und genehmigt werden.

 

Interessant zu wissen Haben Sie noch offene Fragen rund um das Thema Solarthermie? Unser FAQ rund um Voraussetzungen, Installation und Betrieb einer thermischen Solaranlage beantwortet Ihnen sicher Ihre Fragen.

Zum FAQ einer Solaranlage

 

Foto: Buderus