Im Sommer die Heizung tauschen oder ergänzen?

Heizungsumstellung auf Sommerbetrieb

 

Die Ergänzung der Heizung durch Solarthermie ist eine gute Möglichkeit die Heizkosten zu senken

 

Lösungen und Fördermittel für die Sanierung in der Heizpause

Klettern die Außentemperaturen auf sommerliche Werte, geht die eigene Heizung in die Sommerpause. Abgesehen von der Warmwasserbereitung hat sie dann kaum noch etwas zu tun. Eine günstige Zeit also, um anstehende Modernisierungsarbeiten durchzuführen. Doch was ist besser: Die bestehende Heizung tauschen oder um erneuerbare Energien ergänzen? Beide Varianten sorgen dafür, dass die Anlage auch in der nächsten Heizperiode zuverlässig läuft. Sie senken die Energiekosten und helfen sogar dabei, die Umwelt zu schonen. Wir zeigen, wann welche Lösung zu empfehlen ist und welche Technologien dabei infrage kommen.

 

Wann lohnt es sich, die alte Heizung zu ergänzen?

Arbeitet ein moderner Kessel störungsfrei und effizient, lohnt sich ein Heizungstausch oft nicht. Denn dann sind die möglichen Einsparungen meist so gering, dass sie die entstehenden Kosten erst nach langer Zeit ausgleichen. Günstiger ist es in diesem Fall, die bestehende Heizung mit erneuerbaren Energien zu ergänzen. Das entlastet den Kessel, senkt den Brennstoffverbrauch und mindert sogar die Schadstoffemissionen. Infrage kommen dabei Systeme wie Solarthermieanlagen, Wärmepumpen oder wasserführende Kamine.

 

Öl- oder Gasheizungen mit Solarthermie ergänzen

Für viele Besitzer von einwandfrei funktionierender Öl- oder Gasheizungen lohnt es sich, die Niedertemperaturtechnik oder Brennwerttechnik mit Solarthermie zu ergänzen. Denn eine thermische Solaranlage macht kostenfreie Sonnenwärme zum Heizen nutzbar. So decken Systeme zur Warmwasserbereitung etwa 60 Prozent des jährlichen Energiebedarfs für die Trinkwassererwärmung. Konventionelle Wärmeerzeuger können den Sommer über ausgeschaltet bleiben und die Heizkosten sinken. Lassen Hausbesitzer die Solarthermieanlage zur Heizungsunterstützung auslegen, deckt diese sogar einen Teil des Raumwärmebedarfs. Die möglichen Einsparungen erreichen dabei Werte von 20 bis 30 Prozent.

Öl- oder Gasheizungen mit Wärmepumpe ergänzen

Ist der Heizkessel noch tipptopp, lässt sich die bestehende Heizung mit einer Luft-Wärmepumpe ergänzen. Diese binden Fachhandwerker dazu direkt oder über einen Pufferspeicher in das bestehende System ein. Die Vorteile der sogenannten Hybridheizung liegen auf der Hand: Die Luft-Wärmepumpe nutzt die Umgebungsluft als Wärmequelle zur Warmwasserbereitung und Beheizung bei milden Temperaturen, während der Öl- oder Gaskessel nur an kalten Wintertagen anspringt. So ergänzen sich beide Heizsysteme perfekt. Sie senken den Energieverbrauch und steigern die Effizienz. Die benötigte neue Regelung harmonisiert die Wärmeerzeuger und koppelt die Vorteile beider Technologien.

 

Öl- und Gasheizungen mit Kamin ergänzen

Eine weitere Möglichkeit, funktionierende Heizungsanlagen zu ergänzen, bieten wasserführende Kaminöfen. Die Geräte lassen sich im Wohnraum aufstellen und sorgen für eine besonders gemütliche Atmosphäre. Sie erwärmen das Haus bei der Verbrennung von Scheitholz oder Pellets und speisen ein Teil der Energie sogar in die Heizungsanlage ein. Möglich ist das mit einem Pufferspeicher, der die Altanlage mit der Zusatzheizung verbindet. Brennt der Kamin, muss der konventionelle Kessel weniger leisten und die Heizkosten sinken.

 

Heizung tauschen ohne Wechsel des Energieträgers

Verrichtet die alte Heizung ihren Dienst schon 15 Jahre oder länger, hängt sie dem aktuellen Stand der Technik oft hinterher. Kessel, die mindestens 30 Jahre alt sind, unterliegen teilweise sogar der gesetzlichen Austauschpflicht. Letzteres gilt zumindest dann, wenn sie noch nicht auf Niedertemperatur- oder Brennwerttechnik basieren. Wer alte Standardkessel für Öl oder Gas dabei durch eine neue Brennwertheizung ersetzt, senkt seinen Energiebedarf um bis zu 30 Prozent. Geht es darum, bestehende Niedertemperaturheizungen durch die moderne Technik zu ersetzen, lassen sich immerhin noch rund 10 Prozent der Heizkosten sparen.

Einfach und vergleichsweise günstig ist der Heizungstausch dann, wenn Hausbesitzer beim alten Energieträger bleiben. Auf diese Weise senken sie ihre Investitionskosten, während sie für eine höhere Energieeffizienz und eine geringere Schadstoffbelastung sorgen.

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Beim Heizungstausch deutlich die Effizienz verbessern

Damit sich ein Austausch der alten Heizung lohnt, sind allerdings einige Dinge zu beachten. So sollten Experten zunächst eine Heizlastberechnung durchführen, um den passenden Kessel für das Haus zu finden. Da alte Wärmeerzeuger häufig zu groß ausgelegt wurden, ist es in der Regel möglich, einen neuen Kessel mit kleinerer Leistung zu wählen. Hatte der alte Kessel z.B. 24 kW, so reicht oft ein neuer Kessel mit 15 kW aus, um das Gebäude ausreichend mit Wärme zu versorgen. Allerdings führt ein erhöhter Anspruch an den Warmwasserkomfort gerade bei gut gedämmten Gebäuden zu größerer Kesselleistung als es für die reine Gebäudeheizlast erforderlich wäre. Das ist aber für hocheffiziente Brennwertgeräte kein Problem, im Gegenteil. Für die Beheizung lassen sich geringere Leistungen einstellen, stufenlos von 100 bis 20 %.

 

 

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Heizung tauschen oder ergänzen: Fördermittel nicht vergessen

Ganz gleich, ob Hausbesitzer ihre alte Heizung nun austauschen oder mit erneuerbaren Energien ergänzen: In jedem Fall stehen hohe Fördermittel vom Staat zur Verfügung. So gibt es über das BAFA-Programm „Heizen mit erneuerbaren Energien“ zum Beispiel:

•    2.000 Euro für wasserführende Pelletöfen
•       500 Euro für Solaranlagen zur Warmwasserbereitung
•    2.000 Euro für Solaranlagen zur Heizungsunterstützung
•    1.300 Euro für Luft-Wasser-Wärmepumpen

Einen detaillierten Überblick über technische Voraussetzungen, mögliche Mittel und darüber, wie diese zu beantragen sind, gibt der Beitrag „Förderung für das Heizen mit erneuerbaren Energien“.

Wer sich für eine neue Brennwertheizung entscheidet, bekommt hohe Zuschüsse oder günstige Darlehen von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). So gibt es:

•    Zuschüsse in Höhe von mindestens 10 Prozent über das KfW-Programm 430
•    Darlehen mit Tilgungszuschuss in Höhe von mindestens 7,5 Prozent über das KfW-Programm 152

Wichtig: Sowohl die Mittel vom BAFA als auch von der KfW müssen Hausbesitzer vor dem Einbau der neuen Technik beantragen. Wie das funktioniert, erklären wir im Beitrag „Fördermöglichkeiten für die Heizung“.

 

Sparpotential ermitteln Einen Überblick über alle Fördermöglichkeiten bis hin zu Förderungen auf regionaler Ebene finden Sie in der Fördermittelauskunft.
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Quelle: Bosch Thermotechnik
Foto: RobertNyholm – Fotolia.com