Heizlastberechnung: Die richtige Größe der Heizungsanlage

Heizlastberechnung

Wärmebedarf eines Gebäudes bestimmen

Angenehme Wärme bei knackigem Frost genießen, ohne dabei Energie zu verschwenden: Das wünschen sich Hauseigentümer ebenso wie Mieter. Mithilfe der Heizlastberechnung lässt sich der Wärmebedarf eines Gebäudes genau bestimmen und damit auch die Dimension einer Heizungsanlage.

 

Die Heizlastberechnung ermittelt, wie viel Heizenergie nötig ist, um die Raumtemperatur trotz Verlusten konstant zu halten. Energieeffizientes Heizen ist eine Kunst. Bei jeder Heizungsanlage müssen Heizkessel, Heizleitungen und die Heizkörper aufeinander abgestimmt und auf das zu beheizende Gebäude zugeschnitten sein. Die Heizlastberechnung bildet die Grundlage zur Berechnung einer passenden Heizungsanlage. Auch bei einem hydraulischen Abgleich ist die Bestimmung der Heizlast erforderlich. Grundlage für die Heizlastberechnung zur Bestimmung der Heizleistung ist die Norm DIN EN 12831. Berechnet wird die Heizlast anhand der sogenannten Auslegungstemperatur. Damit ist die örtlich niedrigste Außentemperatur gemeint, die in den letzten 20 Jahren an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gemessen worden ist. Dadurch eignet sich die Heizlastbestimmung aber auch nur begrenzt zur Bestimmung der exakten Heizkosten. Für die Raumtemperaturen schreibt die DIN-Norm ebenfalls bestimmte Werte vor, beispielsweise 20°C für Küche, Schlaf-, Wohn- und Kinderzimmer.

 

Wie wird die Heizlast berechnet?

Für die fachgerechte Bestimmung der Heizleistung sind die Eigenschaften des zu heizenden Gebäudes wichtig. Der Vergleich zwischen dem Kölner Dom und einem Werkzeugschuppen macht das deutlich. Soll der Dom beheizt werden, dauert es lange, bis die Luft warm wird. Zuerst fließt viel Wärme in das kalte Mauerwerk. Ist die gewünschte Temperatur erreicht, wird sie auch in Heizpausen gut gehalten, da das Baumaterial als Speicher fungiert. Anders ist es bei einem Werkzeugschuppen aus Blech. Hier erreicht die Luft schnell die gewünschte Temperatur, aber ohne ständiges Nachheizen fällt die Raumtemperatur sofort wieder. Um zu bestimmen, ob ein Gebäude eher Dom oder mehr Werkzeugschuppen ist, fließen folgende Werte in die Berechnung mit ein:

  • Transmissionswärmeverlust: Dieser Wert bezeichnet den Verlust von Wärme über die Gebäudehülle. Er wird für jeden Raum berechnet, der Außenwände hat oder an einen unbeheizten Raum (z. B. das Treppenhaus) grenzt. Dazu werden alle Flächen bestimmt, über die ein Wärmeverlust stattfinden kann. Je besser die Dämmung der Gebäudehülle, desto niedriger fällt der Transmissionswärmeverlust aus.
  • Lüftungswärmeverlust: Ausreichendes Lüften ist unerlässlich, um Schimmelbildung zu vermeiden und ein angenehmes Raumklima zu schaffen – sorgt aber auch für Wärmeverlust. In alten Gebäuden geschieht dies durch undichte Fenster zuweilen auch unabsichtlich. Maßgeblich ist der hygienisch bedingte Mindestluftwechsel. Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung mittels einer modernen Lüftungsanlage kann den Lüftungswärmeverlust deutlich veringern.
  • Zusatz-Aufheizleistung: Dieser Wert bestimmt, wie viel Energie notwendig ist, um einen Raum nach einer Heizpause (z. B. Nachtabsenkung, Heizungsausfall) wieder aufzuheizen. Der Wert hängt von der Länge der Heizpause und der Wärmekapazität des Hauses ab. Die erforderliche Zusatzheizleistung wird auf die für den Auslegungsfall nötige Heizleistung aufgeschlagen.

 

Folgende Abbildung gibt einen groben Überblick über die Heizlast in kWh in Abhängigkeit des Gebäudebaujahres und der Gebäudegröße.

Heizlastberechnung

Grafik: Richtwerte zur Bestimmung der Heizlast in kW abhängig von der Gebäudeklasse.
Quelle: VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V. (VdZ)

 

Die korrekte Berechnung der Heizlast gewährleistet die richtige Dimensionierung der Heizungsanlage. Ist sie zu klein, sind möglicherweise Schäden durch Feuchtigkeit die Folge, fällt sie zu groß aus, verursacht sie zusätzliche Kosten. Zum Beispiel, wenn der Heizungskessel nicht im optimalen Bereich arbeiten kann oder die Pumpen zu viel Strom verbrauchen.

 

Einsparpotential ermitteln

 

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Foto: fotolia.com – Eisenhans