Rückstausicherung schützt vor Wasser im Keller

Wie funktioniert eine Rückstausicherung

 

Schützen Sie Ihr Eigenheim vor Schäden

Extreme Wetterlagen gibt es in Deutschland immer häufiger. Neben Starkregen und Gewittern im Sommer sind es im Winter kräftige Schneefälle, die vielen Hausbesitzern schwer zu schaffen machen. Problematisch ist dabei vor allem das Tauwasser. Es lässt Bäche sowie Flüsse über die Ufer treten, führt vielerorts zu Hochwasser und überfordert die Kanalisation. Nur eine Rückstausicherung schützt dabei wirksam vor dem Zurückdrücken von Abwasser.

 

Was ist ein Rückstau und wann kann es dazu kommen?

Sprechen Fachexperten von einem Rückstau, geht es um Abwasser, das aus der Kanalisation in Hausanlagen zurückdrückt. Möglich ist das immer dann, wenn Wasser nicht schnell genug abläuft. Denn dabei füllen sich die öffentlichen Kanäle und Leitungen bis zur Oberkante der Straßengullys, der sogenannten Rückstauebene. Gleichzeitig steigt das Abwasser auch in den hausinternen Entwässerungsleitungen an. Befinden sich Abflussstellen ohne Rückstausicherung unterhalb der Rückstauebene, kann das Abwasser durch diese in Keller eindringen. Neben Verstopfungen zählen vor allem starke Regenfälle und große Tauwassermengen zu den Gründen für einen Rückstau. Bedrohlich wird es vor allem dann, wenn das Wasser auf der Straße steht oder aus den Gullys heraussprudelt.

 

Rückstausicherung insbesondere im Altbau sinnvoll

Während Abwasserhebeanlagen und Rückstauverschlüsse im Neubau zum Standard gehören, sind viele Altbauten ungeschützt. Durch klimatische Veränderungen wie immer extremere Wetterlagen könnte das in Zukunft schwere Folgen haben. Das Gute daran: Eine Rückstausicherung lässt sich auch einfach im Altbau nachrüsten. Dabei sollten Fachbetriebe die örtliche Situation genau unter die Lupe nehmen (z.B. durch einen Rückstau-Check) und die passende Lösung anbieten.

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Welche Folgen hat ein Rückstau für den eigenen Keller?

Kommt es zum Rückstau, kann schlamm- und fäkalienhaltiges Wasser in Keller-, Wohn- oder Hobbyräume eindringen. Es zerstört Einrichtungsgegenstände, Wandverkleidungen sowie Fußböden und kann auch Heizungsanlagen zum Stillstand bringen. Hinzu kommen gesundheitsgefährdende Keime, unangenehme Gerüche und Probleme durch die allmähliche Durchfeuchtung des Bauwerks.

Vermeiden Sie teure Schäden an Ihrem Hausrat

Während durchnässter Hausrat aufwendig zu entsorgen ist, sind vor allem die Trocknungs- und Sanierungsarbeiten im Keller mit hohen Kosten verbunden. Bleibt viel Feuchtigkeit in Böden und Mauern zurück, drohen außerdem Probleme mit Schimmel und Hausschwamm. Besitzer einer Ölheizung trifft ein Rückstau übrigens besonders hart. Denn der flüssige Brennstoff darf unter keinen Umständen in die Umwelt gelangen. Sind Ölschlieren auf dem Wasser im Keller erkennbar, darf dieses nur von der Feuerwehr oder Fachbetrieben abgepumpt werden. Die Sanierungskosten steigen dadurch stark an.

Schützen können sich Hausbesitzer mit einer Rückstausicherung. Ist diese in gefährdeten Altbauten noch nicht vorhanden, lohnt es sich, diese nachträglich einzubauen. Wichtig zu wissen: Ist die Rückstausicherung nicht vorhanden oder nicht fachgerecht eingebaut, können Versicherungen Entschädigungszahlungen ablehnen oder einschränken.

 

Wie funktioniert eine Rückstausicherung?

Eine Rückstausicherung verhindert, dass Schmutzwasser aus Abflussstellen unter der Rückstauebene austritt. Realisieren lässt sie sich zum Beispiel mit einem Rückstauverschluss. Das Bauteil sperrt den Weg des Abwassers bei einer bedrohlichen Situation ab und öffnet von selbst, wenn der Rückstau vorüber ist.  Den Keller schützt es jedoch nur bei voller Funktionsfähigkeit. Ein Nachteil der Rückstausicherung: Ist der Verschluss zu, dürfen Hausbesitzer die angebundenen Abflussstellen im Haus nicht verwenden. Aus diesem Grund sind Rückstauverschlüsse nur dann zulässig, wenn:

 

  • die angeordneten Räume von untergeordneter Nutzung sind
  • Nutzern eine Toilette oberhalb der Rückstauebene zur Verfügung steht
  • Nutzer bei einem Rückstau auf die angebundenen Ablaufstellen verzichten können
  • die Abwasserleitung mit Gefälle zum Kanal verläuft

Eine Alternative ist die Abwasserhebeanlage. Diese pumpt das Schmutzwasser aus dem Keller über die Rückstauebene und lässt es dann mit Gefälle zur Kanalisation fließen. Ein Vorteil: Die Systeme schützen auch dann, wenn sie selbst defekt sind. Außerdem können Hausbesitzer Abflussstellen unterhalb der Rückstauebene mit einer Hebeanlage auch während eines Rückstaus verwenden.

 

Wann kommt welche Rückstausicherung zum Einsatz?

Grundsätzlich sollte eine Rückstausicherung von einem Experten geplant und eingebaut werden. Das ist nötig, um Schäden am Gebäude auszuschließen und im Ernstfall auch den Versicherungsschutz zu erhalten. Welches System dabei zum Einsatz kommt, hängt von zahlreichen Fragen ab. Entscheidend ist:

 

  • die Anschlusshöhe der Ablaufstellen im Vergleich zur Rückstauebene
  • die Art des Abwassers an den entsprechenden Anschlüssen (mit oder ohne Fäkalien)
  • die Anzahl der zu sichernden Abflüsse (einzeln oder gesamte Leitung)
  • der Einbauort der Rückstausicherung (im Haus oder außerhalb)
  • die Nutzung der entsprechenden Ablaufstellen (teilweise verzichtbar oder nicht)

Fachbetriebe können die örtliche Situation genau unter die Lupe nehmen (z.B. durch einen Rückstau-Check) und die passende Lösung planen. Wichtig zu wissen ist, dass eine Rückstausicherung auch regelmäßig zu warten ist. Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Technik im Ernstfall funktioniert.

 

Wie viel kostet eine Rückstausicherung im Haus?

Welche Kosten für eine neue Rückstausicherung anfallen, hängt von den örtlichen Gegebenheiten ab. Während es Kleinhebeanlagen bereits für etwa 200 Euro gibt, können die Ausgaben bei einer Sanierung auch über 1.000 Euro liegen. Aufschluss gibt hier das individuelle Angebot eines Experten.

 

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Grafik: kessel.de