Sie hat viele Namen: Die Nachtspeicherheizung, Nachtstromspeicherheizung oder Niedertarif-Speicherheizung ist eine Elektroheizung bei der ein Wärmespeicher nachts mit Strom aufgeheizt wird und die gespeicherte Wärmeenergie am Tag wieder abgibt. Stromversorger bieten in Schwachlastzeiten hierfür einen Niedertarifstrom an, der auch als Nachtstrom bezeichnet wird. Insgesamt gibt es in Deutschland noch etwa 1,5 Millionen Wohnungen mit Nachtspeicheröfen. Die Nachtspeicherheizung steht wegen Ihrer hohen Betriebskosten seit vielen Jahren heftig in der Kritik. Ein beschlossenes Verbot ab 2019 wurde von der Politik wieder gekippt.

 

Warum steht die Nachtstromspeicherheizung in der Kritik?

Ein gewichtiges Argument gegen Nachtspeicherheizungen ist der niedrige Gesamtnutzungsgrad. Bei einer Nachtspeicherheizung werden nur etwa 40 Prozent des Stroms in Wärmeenergie umgewandelt. Damit gehen 60 Prozent des teuren Stroms verloren. Nachtspeicherheizungen sind als Stromfresser bekannt, die jährlichen Betriebskosten einer Nachtstromspeicherheizung sind unverhältnismäßig hoch. Moderne Wärmepumpen arbeiten mindestens um den Faktor 3 effizienter. Nachtstromtarife passen sich immer mehr den teuren Tagtarifen an. Die Nutzung von Strom ist die teuerste und klimaschädlichste Art zu heizen.

 

Welche Vorteile bietet eine Nachtstromspeicherheizung?

Vorteile einer Nachtspeicherheizung in der Übersicht:

  •    Niedrige Kosten in der Anschaffung
  •    Einfache, schnelle und damit kostengünstige Installation
  •    Geringe Abnutzung
  •    Kaum Kosten für Wartung
  •    Kein Abgaskamin notwendig
  •    Keine Kosten für den Schornsteinfeger
  •    Wenig Platzbedarf
  •    Keine Kellerräume durch Heizkessel und Tanks blockiert
  •    Vermeintlich günstiger Nachtstromtarif

 

Nachteile einer Nachtstromspeicherheizung

Hauptnachteil einer Nachtspeicherheizung sind die hohen Betriebskosten. Hier alle Nachteile im Überblick:

  •    Geringe Ausnutzung der eingesetzten Primärenergie
  •    Hohe Betriebskosten
  •    Nachtstrom ist der teuerste Energieträger (etwa 22 Cent pro KWh, abhängig von Region und
       Anbieter)
  •    Nachtstromtarife passen sich immer mehr dem Normaltarif an
  •    Je schlechter das Gebäude gedämmt ist, desto höhere Stromkosten zum Heizen
  •    Unflexible Reaktion auf sich ändernden Wärmebedarf
  •    Ältere Nachtstromspeicherheizungen werden bis zu 60 Grad heiß, Gefahr von Verbrennungen
  •    Ungeeignet für Allergiker, wirbelt Staub und Bakterien auf
  •    Trocknet Raumluft aus
  •    In älteren Geräten wurde oft Asbest verbaut
  •    Schlechte CO2-Bilanz
  •    Aufgrund EnEV-Vorgaben kein Einbau mehr in Neubauten

 

Verbrauch und Kosten bei einer Nachtstromspeicherheizung

Die Kosten für das Heizen mit bereits bestehenden Nachtspeicherheizungen haben sich aufgrund stetig steigender Preise für Strom deutlich verteuert. Selbst im Vergleich zu fossilen Energieträgern wie Öl und Gas stehen bei einer Nachtstromspeicherheizung viel höhere Heizkosten und doppelt so hohe CO2-Emissionen an. Ein typisches Einfamilienhaus mit 120 Quadratmetern Wohnfläche benötigt beim Betrieb mit einer Nachtstromspeicherheizung etwa 14.000 KWh Strom im Jahr. Macht bei einem Preis von 22 Cent pro kWh 3.080 Euro Stromkosten pro Jahr. Das Heizen mit Erdgas schlägt im Vergleich mit Kosten von etwa 820 Euro zu Buche, das Heizen mit Erdöl mit Kosten von etwa 690 Euro (Stand Energiepreise 2016). Beim Wechsel auf eine Gasheizung spart unsere Beispielfamilie in Ihrem Einfamilienhaus also über 2.000 Euro im Jahr an Kosten ein – das beste Argument für einen raschen Heizungstausch.

 

Welche Alternativen gibt es zu einer Nachtstromspeicherheizung?

Ein Austausch einer alten Nachtstromspeicherheizung gegen eine neue Heizungsalternative amortisiert sich rasch aufgrund der hohen Einsparung bei den jährlichen Heizkosten. Allerdings will ein Heizungstausch wohl überlegt sein. Nicht jede Heizung passt zu jedem Gebäude und nicht in jeder Straße liegen auch die entsprechenden Anschlüsse. Zudem sind die Kosten für eine neue Heizung hoch im Vergleich zu den Kosten einer Nachtstromspeicherheizung. Dafür sind die Einsparungen bei den Betriebskosten gewaltig.

 

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Förderung für eine Alternative zur Nachtstromspeicherheizung?

Neue Heizungen erhalten attraktive Förderungen. Das BAFA vergibt Zuschüsse beim Wechsel auf erneuerbare Energien und für die Einbindung von Solarthermie-Anlagen. Die KfW-Bank erteilt eine Förderung für alle anderen Heizungen in Form von zinsgünstigen Krediten mit Tilgungszuschüssen oder – bei Eigenfinanzierung – einem Investitionszuschuss. Einen Überblick über alle Fördermöglichkeiten gibt unsere kostenfreie Fördermittelauskunft. Wer die komplette Beantragung und Optimierung lieber gleich in die Hand von Förderexperten geben möchte, der kann für wenig Geld unseren Förderservice nutzen.

 

Was können Sie bis zu einem Heizungstausch tun?

Den Stromanbieter wechseln. Durch einen Strompreisvergleich lassen sich auch bei einer Nachtstromspeicherheizung einige hundert Euro im Jahr sparen. Das hat die Stiftung Warentest in Ihrem Test (Finanztest10/2015) belegt.
 

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Foto: Jürgen Fälchle – Fotolia.com