Bestehende Wohnhäuser verbrauchen zu viel Energie

Der richtige Weg zur Energieeffizienz

Energieeffizienz von Einfamilienhäusern

Statistiken zeigen, dass ein Großteil der bestehenden Einfamilienhäuser in Deutschland zu viel Energie verbraucht. So haben rund 80 Prozent der Häuser im Bestand eine schlechte Energiebilanz. Sie belasten das Portemonnaie ihrer Besitzer, beeinträchtigen den Wohnkomfort und schaden darüber hinaus der Umwelt. In unserer Infografik zeigen wir, wie der richtige Weg zur Energieeffizienz von Einfamilienhäusern aussehen kann. Wir informieren über gesetzliche Verpflichtungen und geben einen Überblick über wirksame Sanierungsmaßnahmen.

 

Die Energiebilanz im Gebäudebestand ist schlecht

Wer heute eine Immobilie verkauft oder vermietet, muss einen Energieausweis ausstellen lassen. Das Dokument zeigt den energetischen Stand von Gebäuden und gehört zu den Pflichten der Energieeinsparverordnung (aktuell EnEV 2014). Neben den wichtigsten Kennwerten zum Energieverbrauch und zur Qualität der Gebäudehülle gibt der Ausweis auch die erreichte Energieeffizienzklasse wieder. Diese reicht von A+ bis H und ist hoch (zum Beispiel A+), wenn sich ein Haus sparsam beheizen lässt. Statistiken zeigen, dass nur 8 % der bestehenden Gebäude die Klassen C und D erreichen. 29 Prozent erreichen die Klassen E bis F und weisen einen erhöhten Energieverbrauch auf. Bei 63 Prozent der bestehenden Einfamilienhäuser ist der Energieverbrauch sehr hoch. Erkenntlich ist das an der Einstufung in die Energieeffizienzklassen G bis H. Die Klassen A+ bis B erreicht hingegen gar kein Wohngebäude im Bestand.*

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Hohe Energiekosten und sinkender Wohnkomfort

Die schlechte Energiebilanz trifft Hausbesitzer in verschiedenen Bereichen. Sie bekommen steigende Energiepreise stärker zu spüren und müssen viel zu viel für Energie bezahlen. Darüber hinaus leidet der Wohnkomfort. Es zieht durch alte Fenster. Schlecht gedämmte Wände sind von innen kalt und veraltete Heizungsanlagen verteilen die Wärme oft nicht mehr gleichmäßig im Haus. Hohe Verbrauchswerte und ineffiziente Heizungsanlagen stoßen außerdem mehr Schadstoffe aus. Sie schaden damit sogar der Umwelt und dem Klima. Abhilfe schaffen Sanierungsmaßnahmen am Haus. Wir zeigen, welche dabei infrage kommen und wie der richtige Weg zur Energieeffizienz von Einfamilienhäusern aussehen kann.

 

Gesetzgeber verpflichtet zur energetischen Sanierung

Auch der Gesetzgeber hat den Missstand erkannt und entsprechend gehandelt. So fordert er mit der EnEV umfassende Sanierungsmaßnahmen. Wer Bauteile am Haus neu errichtet, austauscht oder grundlegend saniert, muss dabei für entsprechenden Wärmeschutz sorgen. Möglich ist das mit einer Dämmung, neuen Fenstern oder neuen Haustüren. Aber auch Hausbesitzer, die keine Maßnahme am Haus geplant haben, sind zum Sanieren verpflichtet. Sie müssen alte und ineffiziente Kessel austauschen, Rohre in unbeheizten Räumen dämmen und frei zugängliche Decken zum kalten Dachgeschoss dämmen lassen. Aber: Wohnen Hausbesitzer seit Februar 2002 als Eigentümer in einem Ein- oder Zweifamilienhaus, sind sie von den Anforderungen befreit. Die Sanierungspflichten betreffen dann erst Käufer oder Erben, die nach dem Eigentumsübergang zwei Jahre Zeit zur Umsetzung haben.

 

Der richtige Weg zur Energieeffizienz von Einfamilienhäusern

Wer die Energiekosten senken und den Wohnkomfort anheben möchte, sollte mit einer Sanierung nicht bis zur gesetzlichen Verpflichtung warten. Viele Maßnahmen lassen sich Schritt für Schritt umsetzen. Sie sorgen für eine bessere Energiebilanz, eine höhere Behaglichkeit und heben darüber hinaus sogar den Wert der Immobilie an. Ein typisches Beispiel ist der Austausch der Heizungsanlage. Während die Maßnahme im Durchschnitt 8.000 Euro kostet, senkt sie die Energiekosten um 20 bis 30 Prozent. Sinnvoll ist darüber hinaus auch die Integration einer Solarthermieanlage. Die Technik wandelt kostenfreie Sonnenenergie in Heizwärme um. Sie entlastet den Kessel, senkt die Heizkosten und schont darüber hinaus auch die Umwelt. Geht es um Arbeiten an der Gebäudehülle, lohnt sich die Dämmung von Dach und Fassade. Die Maßnahmen kosten im Schnitt etwa 16.000 bis 18.000 Euro und sparen 24 bis 30 Prozent des Energieverbrauchs ein. Infrage kommt außerdem ein Tausch der Fenster oder die Dämmung von Dachböden und Kellerdecken.

 

Auch einfache Maßnahmen können den Energieverbrauch senken

Möchten Hausbesitzer Energiekosten sparen, müssen sie nicht immer viel Geld ausgeben. Denn auch einfache Maßnahmen bringen viele Vorteile. Sie lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick selbst und ohne große Investitionen umsetzen. Typische Beispiele für die sogenannten Do-it-yourself-Maßnahmen sind Dämmarbeiten an Dachböden, Kellerdecken, Rollladenkästen oder Heizungsrohren. Auch das Abdichten der Fenster, das Entlüften der Heizkörper oder das Austauschen alter Thermostate hilft, den eigenen Energieverbrauch spürbar zu senken. Darüber hinaus kommt es auch auf das richtige Heizen und das richtige Lüften an, um keine Energie zu verschwenden und den Wohnkomfort zu steigern.

 

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*Quelle: Studie von TNS Infratest in Zusammenarbeit mit Energieausweis48, 2015.

Quelle / Grafik: Bosch Thermotechnik GmbH