Dachgauben sieht man an historischen und modernen Häusern – dieses Bauelement kann also auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurückblicken. Die senkrechten Dachfenster haben sich beim Hausbau nicht nur als schmückende Details, sondern auch als funktionale Komponenten erwiesen. Eine Dachgaube sieht ansprechend aus und bringt gleichzeitig Licht in den beengten Innenraum unterm Dach.

Eine Gaube wertet das Dachgeschoss auf

Während der Raum unter der Dachschräge früher als minderwertig galt und lediglich als Abstellkammer oder Trockenraum für die Wäsche genutzt wurde, sind Dachwohnungen heutzutage beliebter denn je. Dächer werden als Wohnräume ausgebaut, die vorhandenen Schrägen und Winkel dienen dabei als Highlights der Gestaltung. Die Dachgaube sorgt in diesen besonderen Räumen für den nötigen Lichteinfall. Man versteht darunter ein Fenster, das vertikal aus dem Dach herausragt.

Anders als beim flächigen Dachfenster handelt es sich um einen zusätzlichen Dachaufbau, der genehmigungspflichtig ist. Wer eine Dachgaube bauen lässt, hat die Qual der Wahl: Vom handwerklichen Unikat bis zum industriell hergestellten Fertigbauteil ist alles möglich. Außerdem gibt es die verschiedensten Formen. Allen gemeinsam ist die senkrechte Fensterfläche, an der man eine Dachgaube typischerweise erkennt.

Was kostet eine Dachgaube?

Auf die Kosten für eine Dachgaube wirken sich verschiedene Faktoren aus.

Ein handwerkliches Unikat ist selbstverständlich teurer als eine Fertiggaube. Form und Maße sind genauso wichtige Kriterien wie die Ausführung der Einbauarbeiten. Aber nicht nur die Dachgaube verursacht Kosten. Wenn der Hausbesitzer seine Dachgaube gut dämmen und verkleiden lässt, kann er langfristige Kosten senken. Bei allen einzelnen Posten auf der Rechnung lohnt es sich, die Preise der Anbieter zu vergleichen und Kostenvoranschläge einzuholen. Das gilt sowohl für das Material als auch für die Dienstleistungen.

Was kann eine Dachgaube kosten? Je nach Art und Größe können etwa zwischen 5.000 und 10.000 Euro zusammenkommen. Eine Fertiggaube ist die günstigste Variante, handgefertigte Dachgauben kosten entsprechend mehr. Um seine Investitionen möglichst gering halten zu können, sollte sich jeder Hausbesitzer vor der Planung eingehend beraten lassen. Für energetische Sanierungen kann man beispielsweise zinsgünstige Kredite oder Fördergelder beantragen. Auch Rückerstattungen von Steuern sind möglich. Nur, wer sich in allen Belangen vorher gründlich informiert, realisiert sein Bauvorhaben optimal kostengünstig.

Dachgaube nachträglich einbauen?

Wer sein Dachgeschoss nachträglich ausbauen lässt, kann dabei problemlos Dachgauben integrieren. So erhält der Bauherr eine optische Aufwertung der Architektur seines Hauses und gewinnt zusätzlich an Helligkeit in den Räumen unterm Dach. Zwar ist die Dachgaube weniger preisgünstig als ein flächiges Dachfenster, dafür gewinnt der Wohnraum dadurch an Komfort und Atmosphäre.

Dachgauben sind genehmigungspflichtig, die Vorgaben unterscheiden sich jedoch von Bundesland zu Bundesland. Vor der Planung sollten sich Hausbesitzer also bei der zuständigen Baubehörde erkundigen. Ein sorgfältiges Konzept ist notwendig, weil die Dachgaube Einfluss auf bauliche Gegebenheiten wie die Statik hat. Die korrekte statische Berechnung der Baumaßnahme ist Voraussetzung für eine Genehmigung. Darüber hinaus muss man eine Dachgaube dämmen und verkleiden.

Der nachträgliche Anbau einer Dachgaube stellt eine Änderung am Gebäude dar, bei der auch die Frage des Brandschutzes beachtet werden muss. Im Zweifel sollten Hausbesitzer einen Architekten zurate ziehen. Auch beim Einbau selbst sind Fachleute gefragt. Zwar kann ein versierter Heimwerker eine einfache Dachgaube im Prinzip selbst anbringen. Aber wenn es darum geht, die Dachgaube zu dämmen und luftdicht zu verschließen (Dampfsperre), ist entsprechendes Know-How erforderlich. Anspruchsvolle Exemplare wie die Fledermausgaube gehören grundsätzlich in die Hände von Experten.

Dachgaube dämmen – Das ist zu beachten

Ob Neubau oder nachträglicher Einbau – eine Dachgaube muss man dämmen. Dabei geht es einerseits um ein angenehmes Wohnklima. Denn gerade direkt unterm Dach können die Räume im Sommer stickig werden beziehungsweise im Winter allzu leicht auskühlen. Aber auch die Energieeffizienz und die Heizkosten sollten bei der Planung berücksichtigt werden. Die Vermeidung von Wärmebrücken und ein ausreichender Feuchtigkeitsschutz sind weitere Herausforderungen bei der Dämmung von Dachgauben.

Damit das Dach auch nach dem Einbau weiterhin den gesetzlichen Vorgaben der Energieeinsparverordnung EnEV entspricht, muss man die Dachgaube so dämmen, dass es an den Übergängen vom Dach zur Gaube nicht zu Wärmeverlusten kommen kann. Für die lückenlose Dämmung ist ein Fachhandwerker der richtige Ansprechpartner. Zwar werden beispielsweise Fertiggauben komplett gedämmt und verkleidet angeliefert. Der heikelste Aspekt beim Dacheinbau bleibt dennoch die Dampfsperre: ist diese nicht korrekt umgesetzt drohen Bauschäden durch Feuchtigkeit.

Die Dachgaube verkleiden – Keine rein optische Angelegenheit

Wer eine Dachgaube bauen lässt, hat dafür sowohl funktionale als auch optische Beweggründe. Die Verkleidung der Gaube geschieht ebenfalls nicht aus rein dekorativen Aspekten. Dabei soll eine diffusionsoffene Schicht entstehen, die Feuchtigkeit nach außen entweichen lassen kann.

Wer seine Dachgaube verkleiden lässt, hat die verschiedensten Vorteile:

  • Schutzschicht gegen Wind und Wetter
  • Unterstützt die Dämmung
  • Hält die Wärme im Winter innen beziehungsweise im Sommer außen
  • Hält Feuchtigkeit ab
  • Fügt sich optisch in die Dachgestaltung ein

Dämmung und Verkleidung der Dachgaube arbeiten also Hand in Hand zur Verbesserung des Raumklimas und zur Senkung der Heizkosten. Die Materialien, welche dabei zum Einsatz kommen, müssen den jeweiligen Vorgaben des Bebauungsplanes entsprechen. Dabei kann es sich um Metalle wie Zink, Edelstahl, Aluminium oder Kupfer handeln. Aber auch Holzpaneele und Kunststoff kommen in Frage. Weitere mögliche Baustoffe wären Platten aus Faserzement, Schiefer oder Eternit.

Heimwerker, die in Eigenregie eine Dachgaube verkleiden wollen, müssen vor allem auf den lückenlosen Anschluss an das Dach achten. Wer darin keine Erfahrung hat, und keine Fertiggaube verwenden möchte, sollte lieber einen Fachbetrieb beauftragen.

Formen von Dachgauben:

Fledermausgaube
Die Fledermausgaube wird auch Ochsenauge, Hechtgaube oder Froschmaulgaube genannt. Dabei handelt es sich um eine rund geschwungene Dachgaube.

Spitzgaube
Die Spitzgaube endet nach oben in einem spitzen Winkel und sorgt dadurch für besonders üppigen Lichteinfall.

Dreiecksgaube
Die Dreiecksgaube läuft ebenfalls spitz zu und hat eine dreieckige Grundfläche. So fügt sie sich harmonisch in die Optik des Daches ein.

Schleppdachgaube (gerade, schräg oder liegend)
Die Schleppdachgaube hat oben einen waagerechten Abschluss. Sie kann aus nur einem Fenster bestehen oder sich mit mehreren Fenstern über die gesamte Dachbreite erstrecken. Eine abgewandelte Form mit schrägen Gaubenwänden ist die sogenannte Trapezgaube. Eine weitere Variante mit flachem Dach ist die Flachdachgaube.

Giebelgaube
Der Giebel dieser Gaube sitzt wie eine weitere, kleinere Version des Daches auf dem Haus.

Walmgaube mit oder ohne First
Diese Gaube hat statt dem Giebel eine Walmdachfläche. In die Walmgaube kann man besonders große Fenster einbauen.

Dachreiter (auch einseitig möglich)
Ein Dachreiter wird nicht auf den Seitenflächen des Daches angebracht, sondern hoch oben auf dem Dachfirst, meist in Form eines kleinen Türmchens.

Tonnengaube
Die Tonnengaube läuft nicht spitz zu, sondern hat oben einen bogenförmigen Abschluss. Deshalb wird sie auch Rundgaube genannt. Eine andere Bezeichnung ist Gaube mit Bogendach.

Gaube mit zeltdachförmigem Dachaufbau
Diese besonders dekorative Gaube hat ein eigenes kleines Zeltdach.

Zwerchhaus
Das sogenannte Zwerchhaus ähnelt zwar einer Gaube, ist aber eigentlich keine. Es handelt sich um einen aufgeschobenen Dachaufbau, der quer zum Hauptdach errichtet wird. Das Zwerchhaus hat wiederum sein eigenes Dach. Man kennt es auch unter der Bezeichnung Zwerggiebel, Dacherker oder Lukarne.

Fertiggaube
Dabei handelt es sich um eine komplett vorgefertigte Gaube, die so, wie sie angeliefert wird, direkt ins Dach integriert werden kann. Das spart Kosten und Zeit. Bei dieser Art von Dachgaube sind die Kosten berechenbar, weil sei meist als Komplettpaket inklusive Einbau angeboten wird. Viele der beschriebenen Gaubenarten sind auch als Fertiggaube zu haben.

Foto: Peter de Kievith