Durchlauferhitzer für die Warmwasserbereitung

Warmwasseraufbereitung mit Durchlauferhitzer

 

Machen unter dem Waschbecken eine gute Figur: Klein- oder Mini-Durchlauferhitzer lassen sich unkompliziert einsetzen.

 

Alte Durchlauferhitzer austauschen und Förderung sichern

Durchlauferhitzer sind eine Alternative zur zentralen Warmwasserbereitung. Sie lassen sich in direkter Nähe zu den Zapfstellen installieren und erwärmen nie mehr Wasser als nötig. Hausbesitzer profitieren dabei von niedrigen Anschaffungskosten und einer hohen Wasserhygiene. Wer alte Geräte austauschen lässt, bekommt aktuell sogar 100 Euro vom Staat! Wir erklären, wie die dezentralen Warmwasserbereiter funktionieren und welche Voraussetzungen für die Förderung zu erfüllen sind.

 

Was ist ein Durchlauferhitzer?

Ein Durchlauferhitzer ist ein kompaktes und fest installiertes Gerät, das Trinkwasser bedarfsgerecht erwärmt. Es sitzt sichtbar an der Wand oder versteckt unter einem Waschbecken und verbraucht nur dann Energie, wenn der Wasserhahn geöffnet wird. Kurze Leitungswege minimieren die Energieverluste und sorgen zusätzlich für einen optimalen Schutz vor Keimen wie Legionellen. Abhängig von ihrer Leistung lassen sich die dezentralen Warmwasserbereiter dabei zur Versorgung einzelner oder mehrerer Entnahmestellen einsetzen, wie z. B. im Gäste-WC.

 

Wie bekomme ich die attraktive Förderung?

Alte Durchlauferhitzer arbeiten nicht effizient. Sie benötigen viel Strom und verursachen hohe Energiekosten. Um den Verbrauch zu senken und Haushalte zu entlasten, fördert der Staat den Austausch der Geräte mit hohen Zuschüssen. So gibt es 100 Euro für alle, die bereits installierte elektrische Warmwasserbereiter ersetzen. Voraussetzung ist, dass die Neuen über eine vollelektronische Leistungs- und Warmwasserregulierung verfügen. Außerdem müssen sie Verbraucher direkt oder via App über den Wasser- und Energieverbrauch informieren.

Wer die Förderung beantragen möchte, muss sich auf der Seite www.foerderung-durchlauferhitzer.de registrieren. Ist das erledigt, kann ein Handwerker das Gerät einbauen und den alten Durchlauferhitzer entsorgen. Im nächsten Schritt laden Sanierer eine Kopie der Handwerkerrechnung, einen Entsorgungsnachweis und einen Zahlungsbeleg in ihren Account hoch und versenden den ausgefüllten sowie unterschriebenen Förderantrag per Post. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, erhalten sie die Förderung im Anschluss daran ausgezahlt.

 

Wie funktioniert ein Durchlauferhitzer?

Öffnen Verbraucher den Wasserhahn, registriert der dezentrale Warmwasserbereiter den Durchfluss und erwärmt das Wasser auf die gewünschte Temperatur. Beim Zudrehen des Wasserhahns schaltet die Energiezufuhr sofort ab. Abhängig von der Bauart arbeiten die Geräte dabei elektrisch oder mithilfe von Gas. Während Erstere das Trinkwasser über umspülte Rohrheizkörper oder Blankheizdrähte erwärmen, kommen bei Gasdurchlauferhitzern Brenner und Wärmeübertrager zum Einsatz.

Geht es um die Bauart, lassen sich heute hydraulisch und elektrisch geregelte Durchlauferhitzer unterscheiden. Erstere reagieren dabei auf den Druckunterschied im Wassernetz. Sie regeln die Leistung abhängig von der Durchflussmenge in zwei Stufen und sind vergleichsweise ungenau. Neben höheren Kosten führt das bei Druckschwankungen auch zu unangenehmen, wechselnden Warmwassertemperaturen.

Elektrisch geregelte Durchlauferhitzer arbeiten zuverlässiger. Denn sie erfassen den Kaltwasserzulauf und wählen automatisch die passende Heizleistung. Den Stand der Technik stellen heute aber sogenannte vollelektronisch geregelte Durchlauferhitzer dar. Diese erfassen auch die Temperaturen am Zu- und am Auslauf, wodurch sie das Trinkwasser bedarfsgerecht und gradgenau erwärmen können. Die Geräte sind effizienter, komfortabler und bei einem Austausch sogar förderfähig.

 

Vorteile und Nachteile von einem Durchlauferhitzer

Rund 120 Liter Wasser verbraucht jeder von uns täglich, etwa ein Drittel davon als Warmwasser. Und diese Erwärmung kostet Energie. Durchlauferhitzer stellen Trinkwasser dabei gradgenau zur Verfügung. Sie arbeiten nur, wenn es wirklich nötig ist und verursachen mit kurzen Anschlussleitungen minimale Wärmeverluste. Ein weiterer Vorteil: Da die Geräte kein Trinkwasser bevorraten, haben Keime wie Legionellen keine Chance. Die folgende Liste zeigt alle Vorteile auf einen Blick:

Vorteile eines Durchlauferhitzers:

  • Relativ einfache Montage direkt an Entnahmestelle
  • Dadurch kurze Leitungswege
  • Geringer Platzbedarf, kompakte Bauweise
  • Keine Bevorratung von Warmwasser, Erwärmung nach Bedarf
  • Keine Aufheizzeiten
  • Keine Wartungskosten bei strombetriebenen Modellen
  • Höhere Wirkungsgrade und geringere Betriebskosten bei Gasdurchlauferhitzern
  • Unterschiedliche Leistungsstufen für jeden Bedarf
  • hoher Warmwasserkomfort und hohe Energieeffizienz bei vollelektronischer Regelung
  • kein Risiko von Keimbildung im Warmwasser

 

Sind die dezentralen Warmwasserbereiter veraltet, verbrauchen sie oft mehr Energie als nötig. Sie nutzen teuren Haushaltsstrom und verursachen hohe Kosten. Hinzu kommt die Tatsache, dass einfache Modelle einen geringen Warmwasserkomfort bieten. Die folgende Liste zeigt die wichtigsten Nachteile im Überblick:

Nachteile eines Durchlauferhitzers:

  • Geringer Warmwasserkomfort bei einfachen Modellen
  • Jährliche Wartung der Gasdurchlauferhitzer
  • Versorgung mehrerer Zapfstellen nur bei kurzen Leitungswegen sinnvoll
  • Temperaturschwankungen möglich bei hydraulischer Regelung
  • Wasserverluste beim “Warmlaufen“
  • Strombetriebene Geräte arbeiten mit teurem Haushaltsstrom und sind für große Wassermengen unrentabel

 

Größe der Durchlauferhitzer an Bedarf anpassen

Damit Hausbesitzer die Vorteile der dezentralen Warmwasserbereiter optimal ausnutzen können, muss deren Größe und Leistung zum Bedarf im Haus passen. Große strom- oder gasbetriebene Geräte decken dabei den gesamten Warmwasserbedarf in Häusern oder Wohnungen ab, wenn Küche und Bad nah beieinander liegen. Sie haben eine Leistung von 18 bis 27 kW und eignen sich überall da, wo in kurzer Zeit viel Warmwasser gebraucht wird.

Bei geringerem Warmwasserbedarf kommen besser Kompakt-Durchlauferhitzer mit einer elektrischen Leistung zwischen 11 und 13,5 kW zum Einsatz. Sie eignen sich zum Beispiel zur Versorgung der Küchenspüle oder eines Waschbeckens im WC. Durch ihre platzsparende Form finden die kompakten Geräte auch an engen Stellen wie im Schrank unter der Spüle Platz.

Modelle mit einer Leistung von nur 3,5 bis 6,5 kW bezeichnet man als Klein- oder Mini-Durchlauferhitzer. Diese sind immer dann sinnvoll, wenn nur eine einzige Zapfstelle energieeffizient und wassersparend zu versorgen ist. Die Geräte liefern Warmwasser für ein Handwaschbecken im Gäste-Bad oder im Büro und sind so klein, dass sie nahezu unsichtbar unter dem Waschbecken montiert werden können.

 

Kosten der Durchlauferhitzer im Überblick

Die Kosten für einen mit Strom betriebenen hydraulisch gesteuerten Durchlauferhitzer mit 24 kW Leistung liegen bei etwa 200 bis 350 Euro. Für ein elektronisch gesteuertes Modell mit gleicher Leistung sind Kosten von etwa 300 bis 500 Euro zu veranschlagen. Letztere sind in der Anschaffung zwar etwas teurer. Sie verbrauchen aber auch deutlich weniger Energie. So können Hausbesitzer ihre Stromkosten mit einem elektrisch geregelten Durchlauferhitzer um bis zu 30 Prozent senken. Noch höhere Einsparungen ermöglichen vollelektronisch geregelte Geräte. Die Kosten der effizienten und komfortablen Warmwasserbereiter liegen abhängig von Größe und Ausstattung bei 400 bis 700 Euro.

In einem Vierpersonenhaushalt entstehen mit strombetriebenen Geräten Kosten von etwa 590 Euro im Jahr (29,5 Cent/kWh, Verbrauch ca. 2.000 kWh pro Jahr). Kommt ein gasbetriebenes Modell zum Einsatz, liegen die jährlichen Ausgaben bei rund 120 Euro (6,07 Cent /kWh). Allerdings sind hier auch Kosten für Schornsteinfeger und Wartung zu berücksichtigen.

 

Volle Kontrolle der Kosten dank smarter Technologie

Durchlauferhitzer reduzieren nicht nur den Energie- und Wasserverbrauch. Dank intelligenter Technik bringen sie auch zahlreiche Komfortvorteile mit sich. Bei vielen Modellen gehört beispielsweise die gradgenaue Temperatureinstellung per Fernbedienung, Smartphone oder Tablet zur Grundausstattung. Auch Wasser- und Energieverbrauch lassen sich auf dem Display oder dem mobilen Endgerät anzeigen und ermöglichen so jederzeit die volle Kontrolle der Kosten.

 

Energielabel auch für dezentrale Warmwasserbereiter

Seit 2015 gibt es auch für Durchlauferhitzer ein europaweit einheitliches Energielabel. Aufgrund ihrer hohen Effizienz erreichen elektronische Modelle problemlos die beste Klasse A. Bei der Auswahl eines passenden Geräts sollten Hausbesitzer aber nicht nur auf die Energieeffizienzklasse achten. Auch innerhalb einer Klasse gibt es deutliche Unterschiede. So verbrauchen vollelektronisch geregelte dezentrale Warmwasserbereiter rund 20 Prozent weniger als klassische elektrische Durchlauferhitzer. Beide erreichen dabei die Energieeffizienzklasse A.

 

Partner finden Wenn es um die Entscheidung zentrale oder dezentrale Warmwasserbereitung geht, sollten Hausbesitzer unbedingt mit ihrem Heizungsinstallateur sprechen. Dieser untersucht, welche Variante günstiger ist und hilft bei der Auswahl des passenden Durchlauferhitzers.

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Foto: Bosch Junkers