Das Einsatzgebiet der Innendämmung ist speziell. Zwar liegen bei einer Innendämmung die Kosten unter denen von WDVS oder hinterlüfteten Vorhangfassaden. Doch die Ansprüche an die fachgerechte Ausführung machen den Einsatz heikel. Außerdem geht effektiv Wohnfläche verloren. Lesen Sie bei Effizienzhaus-online, wie mit Innendämmung eine Kosten-Nutzen-Rechnung aussehen kann!

 

Spezifik der Innendämmung

Innendämmung sehen Fachleuten problematischer, als WDVS oder vorgehängte Fassaden. Die Methode stellt sehr hohe Ansprüche an die fachliche Planung und die Präzision bei der Ausführung. Eingriffe können bei falscher Ausführung zu Bauschäden führen. Folgen von mangelhafter Installation sind Schäden durch Feuchtigkeit, Wärmebrücken und Undichtheiten in der Wärmeisolation. Weitere Nachteile, die Sie in Kauf nehmen müssen: Alle Außenwände mit Innendämmung kosten effektiv Wohnraum. Dieser Verlust kann bei einer Stärke des Dämmmaterials zwischen 20 und 30 Zentimetern beachtlich sein.

Dem gegenüber steht der Vorteil der unveränderten Fassade und die einfachere Ausführung der Arbeiten ohne Einrüstung des Gebäudes. Die Entscheidung für oder gegen Innendämmung ist deshalb ein Abwägen über die Kostenfaktor hinaus.

 

Innendämmung der Außenwände als dampfdichte Schale

Bei der üblichen Ausführung als dampfdichte Schale wird auf den vorhandenen Putz ein Ständerwerk angebracht. In der Regel sind das Aluprofilschienen oder Kanthölzer. Dazwischen kann das Dämmmaterial eingebracht werden. Es entsteht so neben den Kosten für das Dämmmaterial auch finanzieller Aufwand für die Unterkonstruktion.

Als nächstes folgt die sehr wichtige Dampfsperrschicht. Die muss unbedingt luftdicht ohne kleinste Löcher und Risse sein. Sie muss die Außenwand komplett vor kondensierender Feuchtigkeit aus dem Innenraum schützen. Da die Wand später auf der Raumseite warm und dadurch auf der Mauerwerksseite kalt bleibt, verschiebt sich der Taupunkt. Kondensation kann dadurch zu einem ernsten Problem werden. Als langfristige Folge einer fehlerhaften Ausführung kann eine Innendämmung Kosten in beträchtlicher Höhe nach sich ziehen. Neben Fenster- und Türanschlüssen sind vor allem Rohrleitungen und elektrische Anschlüsse Herausforderungen, die genauestes Arbeiten erfordern. Eine Deckschicht aus Holzplatten oder Gipskarton lässt sich dann als neue Oberfläche variabel gestalten. Gipskarton ist eine günstige und vielseitige Lösung. Wer mit OSB-Platten oder vergleichbaren Materialien verkleidet, hat den Vorteil von Wandflächen mit höherer Tragkraft. Allerdings erhöht sich auch der Preis pro Quadratmeter.

 

Innendämmung der Außenwände als duffusionsoffene Schale

Die diffusionsoffene, kapillaraktive Schale ist ein anderes Prinzip der Innendämmung mit Kosten in vergleichbarer Höhe. Sie gewährt feuchtwarmer Raumluft während der kalten Jahreszeit den Durchgang ins Mauerwerk. Das System nimmt dabei die kondensierte Feuchtigkeit wieder auf und führt sie kapillar zurück. Die Materialien sind somit in der Lage Wasser, zwischenzuspeichern. In den Sommermonaten verdunstet dann die aufgenommene Feuchtigkeit. Wenn dieses System kompetent geplant und umgesetzt wird, ermöglicht es ein funktionierendes Feuchtemanagement und schafft dazu ein sehr behagliches Raumklima.

Dämmstoffe für diese Ausführung sind im Durchschnitt teurer. Sie sparen zwar den Aufwand für die Unterkonstruktion, müssen aber den Kleber mit einrechnen. So liegen für diese Form der Innendämmung die Kosten insgesamt höher.

Kosten: 100 – 180 EUR pro qm

 

Innendämmung von Geschossdecken

Gern wird die Innendämmung auch als Alternative zur Dachdämmung bzw. Kellerdämmung eingesetzt. Das Dämmmaterial wird dabei an der untersten und / oder obersten Geschossdecke angebracht. Auch hier gibt es wieder verschiedene Optionen: Von klassischen Dämmplatten bis zur flexiblen Schüttdämmung. Und von voll verkleideter Dämmung unter einem vollständigen Fußbodenaufbau bis zur nicht begehbaren, offenliegenden Deckendämmung. Steht ein Hohlraum zur Verfügung, kann die Isolation der Geschossdecke als Einblasdämmung ausgeführt werden, was die Kosten der Innendämmung sinken lässt.

Kosten:

  • begehbar: ab 40 EUR pro qm
  • offenliegend: ab 15 EUR pro qm
  • Einblasdämmung: ab 20 EUR pro qm

 

Auswahl der Dämmstoffe

Für die Innendämmung existiert eine große Auswahl verschiedener Materialien. Diese stellen häufig unterschiedliche Ansprüche an den Aufbau der Innendämmung und die Installation. Klassische Dämmstoffe sind Plattenmaterialien aus Styropor und Polyurethan. Daneben sind Glas- oder Steinwolle, das feuersichere Schaumglas und auch das diffusionsoffene Kalciumsilikat verbreitet. Mit Holzwolleplatten, Weichfaserplatten oder Schilfrohr erweitern Naturstoffe das Spektrum noch mehr. Wichtig ist dabei jeweils, die Spezifik des Werkstoffes in vollem Umfang die Planung mit einzubeziehen.

 

Kosten für die Innendämmung: Preise varieren je nach Dämmmaterial

Planen Sie für eine günstige Innendämmung mit Mineralwolle oder EPS-Schaumplatten Kosten pro Quadratmeter von 50 bis 80 EUR ein. Bei einer Dicke von 8 bis 10 cm kann die laut EnEV geforderte Wärmeleitfähigkeit von 0,035 oder besser in vielen Fällen gut erreicht werden. Diffusionsoffene Werkstoffe wie Kalziumsilikatplatten liegen preislich meist noch etwas höher. Auch Naturstoffe lassen als Dämmmaterial für die Innendämmung die Preise pro Quadratmeter über die Durchschnittswerte steigen.

Durchschnittlich zu erwartende Kosten (inklusive Einbau und Verkleidung):
damfdichte Schale: ca. 50 – 120 EUR pro qm
diffusionsoffene Schale: ca. 100 – 180 EUR pro qm

Dabei gelten für die Dämmung von innen die gleichen Fördermöglichkeiten aus den einschlägigen Programmen der KfW, wie für die klassische Fassadendämmung. Ihr Energieberater führt Sie dabei durch die Antragsformalitäten.

 

Sparpotential ermitteln  

Senken Sie die Kosten für die Innendämmung mit der richtigen Förderung: Nutzen Sie jetzt die Fördermittelauskunft von Effizienzhaus-online!
Jetzt Fördermittelauskunft starten

 

Foto: Stockfotos-MG – Fotolia.com