Schimmel ist in deutschen Haushalten keine Seltenheit. Unter Schimmel versteht man eine Pilzart, die durch warme Feuchtigkeit und auf kalten Oberflächen wächst. Der – meist schwarze – Pilzbefall in den Ecken, an den Fenstern oder im Keller kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Die Schimmelsporen können dabei zu einer echten Gefahr für die eigene Gesundheit werden. Schimmel lässt sich in vielen Fällen aber auch ganz einfach vermeiden. Wie das geht, erfahren Sie hier.

 

Mögliche Gründe für Schimmel an der Wand

Es gibt nicht nur den einen Grund für Schimmel an der Wand. Viele Faktoren wirken auf die Schimmelbildung ein. Gemeinsam ist allen Szenarien die Feuchtigkeit, die der Schimmelpilz zum Gedeihen braucht. Falsches Lüften sorgt zum Beispiel für eine erhöhte Feuchtigkeit in den Wohnräumen. Die feuchte Raumluft kondensiert an kalten Oberflächen. Die dann feuchte Oberfläche bietet ausreichend Nährstoffe für den Schimmelpilz. Überhaupt ist der Schimmelpilz recht anspruchslos, was die Nährstoffe anbelangt und findet diese überall. Zwar sind einige Untergründe anfälliger als andere – wie zum Beispiel Tapete – dennoch kann der Pilz im Zusammenspiel mit Feuchtigkeit an beinahe jeder Wand heimisch werden.

Bei Altbauten ist besondere Vorsicht geboten. Die schlechte Dämmung der Außenwände sorgt für überdurchschnittlich kalte Oberflächen im Innenraum, wo die feuchte Luft kondensiert. Bei Neubauten besteht wiederum die Gefahr, dass die beinahe luftdichte Isolierung einen natürlichen Luftaustausch so stark einschränkt, dass ohne regelmäßiges Lüften Schimmel entstehen kann. Der Vorteil der energiesparenden Dämmung kann, werden nicht die richtigen Lüftungsmaßnahmen beachtet, zu einem echten Nachteil werden.

Ein weiterer Grund für Schimmelbildung ist Nässe, die von außen eindringt. Das kann durch einen Wasserrohrbruch, Schäden in der Außenwand oder im Dach ermöglicht werden. Auch aufsteigende Nässe aus dem Erdreich kann für eine erhöhte Feuchtigkeit an den Wänden führen. Fehler bei den Baumaßnahmen erlauben es dem Grundwasser bis zum Mauerwerk durchzudringen. Im Allgemeinen können bauliche Mängel neben der unzureichenden Lüftung als häufigste Ursache für Schimmel an der Wand ausgemacht werden.

 

Welche Gefahren lauern durch Schimmel?

Ist die Schimmelbildung erst einmal vorangeschritten, ist dies nicht nur optisch ärgerlich. Die Schimmelsporen, die Menschen durch die Atemwege und die Haut aufnehmen, können zu Gesundheitsrisiken werden. Zwar müssen Sie bei Schimmel nicht sofort in Panik verfallen, dennoch sollte die Gefahr nicht unterschätzt werden. Bei einer erhöhten Konzentration an Schimmelsporen reichen auch kleinere Schimmelflächen aus, um verschiedene Beschwerden hervorzurufen. Dazu zählen Kopfschmerzen, Übelkeit, Husten, brennende Augen und vieles mehr. Schimmelsporen können eine allergische Reaktion hervorrufen, weshalb sich die Symptome auch über eine große Bandbreite erstrecken können. Diese Symptome werden meist nicht sofort auf den Schimmelpilz zurückgeführt, da sie auch zu anderen Krankheitsbildern passen. Gerade Kinder, ältere Menschen und Patienten mit chronischen Vorerkrankungen im Bereich der Atemwege sind besonders gefährdet beim Kontakt mit Schimmelsporen. Aber auch wenn Sie auf ein gesundes Immunsystem vertrauen können, sollten Sie sich dem Schimmel keinesfalls dauerhaft aussetzen. Der Schimmel muss schnellstmöglich entfernt werden.

 

Präventive Lösungen gegen Schimmel

Lösungen gegen Schimmel gibt es einige. Im Idealfall wird dem Schimmel präventiv begegnet. Um Schimmel an der Wand schon im Vorfeld zu vermeiden, ist richtiges Lüften unerlässlich. Das bedeutet, dass mehrmals am Tag stoßgelüftet werden sollte. Das gekippte Fenster kann eher schädlich sein, da es die Wände auskühlt und so zu verbesserten Bedingungen für den Schimmel beiträgt. Eine ausreichende Lüftung ist besonders bei gut gedämmten Häusern wichtig, da hier nur bedingt ein natürlicher Luftaustausch stattfinden kann. Auch bei Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit – zum Beispiel Küche oder Bad – sollte auf die regelmäßige Lüftung geachtet werden. Wer auf technische Hilfe zurückgreifen möchte, sollte sich über automatische Lüftungsanlagen informieren. Diese sorgen für den idealen Luftaustausch.

Zum Lüften gehört natürlich auch das richtige Heizen, mit dem Schimmel vermieden werden kann. Dabei sollten vor allem die Heizkörper freistehen und nicht von Möbeln oder Vorhängen verdeckt werden. Wenn Sie verreisen, sollten Sie dennoch darauf achten, die Räumlichkeiten nicht gänzlich auskühlen zu lassen. Das wiederum würde unfreiwillig der Schimmelbildung zugutekommen.

 

Lösungen gegen schon vorhandenen Schimmel

Doch welche Lösungen gibt es, wenn der Schimmel schon entstanden ist und präventive Maßnahmen nichts mehr nützen? Eines steht fest: Der Schimmel muss entfernt werden, damit die Schimmelsporen sich nicht weiter mit der Atemluft vermengen. Stellen Sie den Schimmelbefall zum ersten Mal fest und haben Sie bisher keine Gegenmaßnahmen eingeleitet, dann stehen die Chancen gut, dass ein zunächst oberflächlicher Befall vorliegt. Hier können Sie zur Beseitigung alkoholische Mittel aus der Apotheke oder Reinigungsmittel aus der Drogerie nutzen. Die Produkte aus der Apotheke wirken mit 70 bis 80 Prozent Alkohol. Die handelsüblichen Reinigungsprodukte aus dem Supermarkt oder der Drogerie setzen auf eine chemische Zusammensetzung. Es sollte bei der Anwendung auf die eigene Sicherheit geachtet werden. Handschuhe müssen deshalb unbedingt getragen werden. Weitere Informationen zur Beseitigung von Schimmel erhalten Sie in unserem Artikel „Schimmel entfernen – das können Sie tun

 

Ist der Schimmel in Ihren Räumen schon länger vorhanden und ist er bisher trotz aller Gegenmaßnahmen immer wieder aufgetaucht, dann scheint ein tieferliegendes Problem dahinterzustecken. Der Schimmel ist vermutlich bereits bis in den Putz und die Wandstruktur durchgedrungen und kann nicht mehr oberflächlich behandelt werden. Jetzt kann nur noch ein Fachmann helfen, der den Schaden begutachten und die genauen Ursachen ermitteln muss. Gegebenenfalls müssen Sanierungsarbeiten stattfinden. Doch auch wenn dies nach einer Investition und viel Aufwand klingt, sollte der Auftrag an den Fachmann nicht zu lange auf sich warten lassen. Schließlich steigen mit jedem Tag die bereits erwähnten gesundheitlichen Risiken. Und ist der Schimmel an der Wand erst einmal beseitigt, lebt es sich doch wieder viel angenehmer und beruhigter in den eigenen vier Wänden.

 

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