Schimmel sollte im Idealfall ganz vermieden werden. Denn setzen Sie sich dauerhaft den Schimmelsporen in der Luft aus, riskieren Sie Ihre Gesundheit. Die Sporen, die durch den Schimmelbefall entstehen, können allergische Reaktionen auslösen und sogar Infektionen verursachen. In der Folge können Beschwerden wie Husten, Kopfschmerzen, gerötete Augen oder Übelkeit auftreten. Im schlimmsten Fall entstehen dabei sogar Atemwegsbeschwerden, die chronisch werden können. Gerade Kinder, ältere Menschen und Menschen mit einer Vorerkrankung sind hierfür besonders anfällig. Schimmel entsteht durch Feuchtigkeit und Wärme. Die warme Luft im Raum setzt sich an der kalten Wand ab und kondensiert. Um das zu vermeiden, sollten Sie richtig lüften. Das bedeutet: Mehrmals am Tag stoßlüften. So findet in ausreichendem Maß Luftaustausch statt und die Wände kühlen nicht aus. Doch was passiert, wenn der Schimmelbefall schon vorhanden ist? Hier erfahren Sie, wie und mit welchen Mitteln Sie Schimmel entfernen können.

 

Was tun bei Schimmelbefall?

Hat sich schwarzer Schimmel an der Wand oder an der Tapete ausgebreitet, gilt es zu handeln. Sie müssen den Schimmelbefall beseitigen. Zwar besteht kein Grund zur Panik, die Entfernung sollte allerdings auch nicht zu lange aufgeschoben werden. Denn auch kleine Flächen belasten die Raumluft mit Schimmelsporen, die Sie einatmen könnten. Welche Möglichkeiten haben Sie, um Schimmel zu entfernen?

Kleinere Flächen können Sie selbst bekämpfen. Es ist dabei wichtig, ein Aufwirbeln der Sporen zu vermeiden, da Sie diese dadurch verteilen und einatmen. Mechanische Säuberungen mit einem Besen oder Staubsauger sind deshalb nicht nur ineffektiv, sondern auch gesundheitsgefährdend. Als deutlich empfehlenswerter erweisen sich chemische Mittel. Sie können auf Schimmelentferner aus dem Supermarkt zurückgreifen. Diese Fungizide sind durchaus effizient, in der Anwendung aber dennoch mit Vorsicht zu genießen. Es sollten immer Handschuhe getragen werden. Zudem verbleiben die Mittel länger Zeit in der Raumluft, was gesundheitlich bedenklich sein kann. Wie so oft gilt: die Chemiekeule wirkt schnell, hat aber auch ihre Nachteile.

 

Sehr viel schneller verflüchtigt sich Alkohol aus der Luft. Deshalb kann eine 70-prozentige Alkoholmischung empfohlen werden. Diese wirkt schnell und ist gesundheitlich unbedenklich. Solche Alkoholmischungen können in der Apotheke erworben werden. Allerdings sollten mit Alkohol aufgrund der Brandgefahr wirklich nur kleinere Flächen bearbeitet werden. Die Apotheke bietet Ihnen noch weitere Anti-Schimmel-Mittel. Zum Beispiel Wasserstoffperoxid, auch H2O2 genannt. Nach und nach setzen sich auch neuere Desinfektionsmittel wie Peroxi- oder Dicarbonsäure auf dem Markt durch. Diese sind aufgrund ihrer Haut- und Atemverträglichkeit noch unbedenklicher in der Anwendung. Traditionelle Hausmittel wie Essig oder Backpulver, die häufig im Internet empfohlen werden, haben sich als ungeeignet erwiesen und können sogar gegenteilig wirken. Durch die Zugabe von Nährstoffen wird der Schimmelbefall sogar befördert. Auch komplexere Methoden wie das Abflammen oder Heißdampfen sollten vom Laien nicht ohne Weiteres durchgeführt werden. Was Sie alles auf keinen Fall tun sollten, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

 

Bei der Anwendung aller chemischen Mittel sollten einige Dinge bedacht werden. Achten Sie auf Ihre eigene Sicherheit und nutzen Sie dazu Handschuhe und einen Mundschutz. Zudem sollten die Türen geschlossen und die Fenster geöffnet sein. Es kann helfen, den befallenen Untergrund anzufeuchten, um die Ausbreitung der Schimmelsporen einzudämmen. Der Boden und die Möbel sollten im Zweifelsfall abgedeckt werden. Benutzte Tücher oder Tapetenreste müssen sofort entsorgt werden. Zur Sicherheit sollten alle Stoffe und Oberflächen, die mit den Schimmelsporen in Berührung gekommen sein könnten, gründlich gereinigt werden.

 

Anti-Schimmelfarben können dabei helfen, neuen Schimmelbefall zu vermeiden. Das gilt aber nur für oberflächlichen Schimmelbefall und löst keine tieferliegenden Ursachen. Zudem ist auch hier bei der Anwendung auf den eigenen Schutz zu achten.

 

Nicht nur den Schimmel entfernen, sondern auch die Ursachen

Den Schimmel oberflächlich von der Wand zu entfernen, ist zwar wichtig, wird ohne weitere Maßnahmen aber nur ein kurzfristiger Erfolg bleiben. Werden die Ursachen für den Schimmel nicht entdeckt, entsteht der Schimmelbefall in kürzester Zeit erneut. Schimmel kann verschiedene Ursachen haben. Eine nicht ausreichende Luftzirkulation, wodurch die Feuchtigkeit an den Wänden kondensiert, ist, wie erwähnt, eine davon. Sie sollten also in jedem Fall auf das richtige Lüften achten. Wenn Sie richtig lüften, können Sie der Schimmelbildung vorbeugen. Zudem können aber auch verschiedene bauliche Faktoren eine Rolle spielen. So ist ein Altbau durch die schlechte Dämmung, die zu kalten Wänden führt, besonders anfällig. Aber auch ein gut gedämmter Neubau kann zu einem Schimmelproblem führen, da durch die Dämmung kein natürlicher Luftaustausch stattfindet. Ebenfalls können Schäden am Haus selbst – im Mauerwerk, im Dach oder im Rohrsystem – dafür sorgen, dass Wasser von außen eindringt. Bauliche Mängel können dem Grundwasser erlauben, bis zum Mauerwerk aufzusteigen – ein weiterer möglicher Grund für Schimmel.

 

Schimmel entfernen – im Zweifel den Fachmann kommen lassen

Kleinere Flächen können zunächst mit den beschriebenen Methoden vom Schimmel befreit werden. Allerdings gibt es für jeden Hausbesitzer Grenzen. Ist der Schimmelbefall großflächig, ist es unwahrscheinlich, dass Sie ihn mit einfachen Anti-Schimmel-Mitteln effektiv eindämmen können. Auch deutet der großflächige Befall auf schwerwiegendere Probleme hin, die nicht nur mit einem veränderten Lüftungsverhalten in den Griff zu kriegen sind. Gleiches gilt, wenn der Schimmel nach der Entfernung wieder auftaucht. Das Problem mit der Feuchtigkeit, welches den Schimmel befördert, scheint kein oberflächliches zu sein. Es muss ein Fachmann hinzugezogen werden, der die Ursache ermittelt und die Schimmelflächen reinigt. Auch bei gesundheitlichen Beschwerden, die nicht eindeutig auf ein Krankheitsbild zurückzuführen sind, könnte Schimmel eine Rolle spielen. Das könnte auch möglich sein, wenn Sie keinen Schimmel sehen. Denn nicht selten ist der Schimmel unsichtbar, aber dennoch in den Wänden vorhanden. Besteht ein gesundheitlicher Verdacht in diese Richtung, sollte ebenfalls ein Fachmann Ihre Räumlichkeiten auf versteckten Schimmel untersuchen. Nur wenn die Ursachen behoben sind, können Sie dauerhaft und gesund in Ihren eigenen vier Wänden bleiben. Die Schimmelentfernung zu vernachlässigen oder gar aufzuschieben, würde hohe Gesundheitsrisiken mit sich bringen.

 

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Sind Sie nur Mieter, dann sollten Sie in jedem Fall Ihren Vermieter kontaktieren und die weiteren Schritte koordinieren. Wer für den möglichen Schaden haftet und ob eine Mietminderung gerechtfertigt ist, hängt maßgeblich von den Gründen für den Schimmelbefall ab. Es ist die Frage zu klären, ob diese beim Mieter oder beim Vermieter (beispielsweise durch bauliche Mängel) zu finden sind.

 

Foto: © burdun – Adobe Stock