Energiesparendes Bauen wird immer wichtiger. Wenn Sie nun an Wärmedämmung und effiziente Anlagentechnik denken, liegen Sie völlig richtig. Aber auch eine luftdichte Gebäudehülle ist unverzichtbar, wenn es gilt, Energieverluste so klein wie möglich zu halten. Das Abdichten von Fugen, Flächen oder Anschlüssen von Bauteilen schützt das Gebäude vor dem unkontrollierten Entweichen warmer Innenluft durch die Gebäudehülle nach außen und vor dem Eindringen kalter Außenluft nach innen. Eine schadhafte Luftdichtheit kann neben den Wärmeverlusten und unerwünschten Zuglufterscheinungen auch zu substanziellen Bauschäden und Schimmelbildung führen. Vorteile einer luftdichten Gebäudehülle auf einen Blick Energieeinsparungen Optimierung des Wohnkomforts Vermeidung von Bauschäden Sicherung der Bauqualität Gebäudedichtheit auf dem Prüfstand: das Blower-Door-Verfahren Sie möchten die Luftdichtheit Ihres Wohngebäudes überprüfen? Klarheit schafft ein Luftdichtheitstest (Blower-Door-Messung): Dabei wird mit einem in einer Tür oder einem Fenster montierten, dicht eingebauten Ventilator eine Druckdifferenz zum Außenraum aufgebaut. Bei einem so erzeugten Unterdruck strömt Außenluft durch die Undichtheiten in der Gebäudehülle und wird vom Ventilator abgesaugt. Analog dazu führt ein Überdruck zu einem umgekehrten Prozess. Die Außenluft wird über den Ventilator in das Gebäude und durch die Undichtheit der Gebäudehülle wieder nach außen gedrückt. Mit der Messung erhält man den Leckagestrom, der angibt wie viel Kubikmeter Luft bei der vorgegebenen Druckdifferenz von 50 Pascal pro Stunde durch Undichtheiten in der Gebäudehülle strömen. Teilt man diesen Leckagestrom durch das Gebäudevolumen erhält man die Luftwechselrate. Je kleiner dieser Wert, umso dichter ist die Gebäudehülle. Die Energieeinsparverordnung schreibt für Gebäude ohne bzw. mit raumlufttechnischer Anlage eine Luftwechselrate kleiner gleich 3,0 bzw. 1,5 pro Stunde vor. Passivhäuser dürfen eine Luftwechselrate von 0,6 pro Stunde nicht überschreiten. Die luftdichte Ebene – der Test per Zeichenstift Wichtig ist das Prinzip der einen durchgehenden dichten Gebäudehülle: Sie umschließt lückenlos das gesamte beheizte Volumen. Die luftdichte Ebene ist korrekt geplant, wenn man sie mit einem Stift in Grundriss und Schnitt ohne abzusetzen einzeichnen kann. In Dachkonstruktionen übernehmen die auf der Innenseite der Dämmschicht angebrachten Dampfsperren oder -bremsen die Aufgabe der Luftdichtheit. Beim Mauerwerk dagegen wird die luftdichtende Schicht vom Innenputz gebildet. Typische Schwachstellen sind Bauteilanschlüsse wie die Anbindung der Dampfbremse an das Mauerwerk, Fußboden-Wand-Anschlüsse oder der Einbau von Fenstern. So wird energieeffizientes Bauen und Sanieren gefördert Sie möchten wissen, welche Fördermittel Sie für den Bau Ihres energieeffizienten Neubaus oder für Ihre Sanierungsmaßnahme beantragen können? Unsere Fördermittelauskunft hilft weiter! Tipps zur Luftdichtheit des Eigenheims Manche Fehler beim Bau tauchen immer wieder auf. Sie zu vermeiden kann viel Ärger und Geld sparen: Innenseiten von Außenwänden, die hinter Installationen (Badewannen, Elektroverteilerkästen und dergleichen) verschwinden, werden nicht verputzt. Leitungen werden zu nahe an noch unverputzte Außenwände verlegt, sodass sich hinter ihnen kein vollflächiger Putz mehr aufbringen lässt. Elektroleitungen werden bündelweise durch Dichtungsebenen geführt. So ist ein Abdichten der einzelnen Stränge quasi unmöglich. Sie wollen Ihr Haus energetisch Sanieren? Der kostenlose Sanierungsrechner zeigt Ihnen die optimalen Maßnahmen für Ihr Gebäude. Jetzt Sanierungsrechner starten Foto: Ingo Bartussek – Fotolia.com