Bei einer Flächenheizung sind die „Heizkörper“ unzugänglich in den Bodenaufbau integriert. Die Fußbodenheizung gilt deswegen als komplizierter und schwieriger zu warten, als ein System mit herkömmlichen Heizkörpern. Dennoch können Sie, wenn Sie einige Besonderheiten beachten, selbst die Fußbodenheizung entlüften. Erfahren Sie bei Effizienzhaus-online, wie es geht!

 

Luft im Heizkreis

Alte Heizkörper entlüften ist relativ unkompliziert. Doch auch bei einer Fußbodenheizung ist Entlüften regelmäßig ein aktuelles Thema. Luft dringt kontinuierlich in den Heizkreislauf ein. Sie wird beim Befüllen über das Heizungswasser eingetragen, diffundiert durch Kunststoffrohre und Dichtungen. Die Qualität des Materials und die fachgerechte Ausführung der Installation spielen eine sehr wichtige Rolle, um nicht zu häufig die Fußbodenheizung entlüften zu müssen. Der Einbau eines Absorptions- Luftabscheiders, auch Micro Blasenabscheider genannt, kann Luftprobleme auf Dauer beseitigen und sollte nach allen diesen Maßnahmen erfolgen.

 

Weniger Heizleistung: Entlüften kann die Lösung sein

Bringen manche Heizkreise nicht mehr die volle Leistung und zeigt sich ein Wärmeabfall in bestimmten Bodenbereichen, lässt sich das Problem oft lösen, indem Sie die Fußbodenheizung entlüften.
Durch den Aufbau der Fußbodenheizung gestaltet sich der Vorgang etwas komplizierter. Sie sollten sich daher von Ihrem Heizungsbauer fachgerecht einweisen lassen, wie Sie die einzelnen Heizkreise, die zwischen Bodenbelag und Dämmung verlegt sind, selbst spülen, entlüften und befüllen.

 

Fußbodenheizung entlüften in 7 Schritten

1. Schritt:

Kugelhähne für Vor- und Rücklauf schließen und mit dem Handrad am Rücklaufverteiler alle Heizkreise schließen.

 

2. Schritt:

Ersten Wasserschlauch an den KFE-Hahn des Vorlaufverteilers und über einen Zapfhahn an die Wasserleitung anschließen.

 

3. Schritt:

Zweiten Wasserschlauch an Rücklaufverteiler anschließen und das Ende in einen für Heizungswasser geeigneten Abfluss oder großen Behälter führen.

 

4. Schritt:

Ersten Heizkreis am Rücklaufverteiler öffnen und durch Öffnen des Zapfhahns so lange spülen, bis am Ablauf keine Luft mehr austritt.

 

5. Schritt:

Gespülten Heizkreis schließen und mit den nächsten ebenso verfahren, immer nur einen Heizkreis auf einmal spülen und Anlagendruck im Auge behalten, (bei über 2,5 Bar wird Wasser über das Sicherheitsventil ausgeleitet).

 

6. Schritt:

Ist der letzte Heizkreis gespült, den Zapfhahn schließen, die Schläuche entfernen und die Kugelhähne und Heizkreise wieder in die ursprüngliche Stellung bringen.

 

7. Schritt:

Nach der Anlaufphase korrekte Funktion prüfen und Heizung wieder in Betrieb nehmen. Bleiben Probleme bestehen oder treten in relativ kurzer Zeit erneut auf, sollten Sie einen Heizungsbauer hinzuziehen, um langfristige Schäden zu vermeiden.

Welches Wasser eignet sich, um die Fußbodenheizung zu entlüften?

Das Wasser aus einer normalen Trinkwasserleitung ist für den Menschen hervorragend verträglich. Für die Heizung kann es trotzdem problematisch sein. Gründe dafür sind:

  • Sauerstoffgehalt
  • Kalkgehalt (Wasserhärte)
  • PH-Wert

Sind diese Eigenschaften für das Material der Heizanlage nicht ideal, treten schnell verschiedene Arten von Korrosion und Ablagerungen auf. Die können einer modernen, hocheffizienten Anlage schwer zu schaffen machen.

Welche Qualität das Heizungswasser aufweisen muss, lässt sich der VDI-Richtlinie 2035 entnehmen. Diese Richtlinie definiert Grenzwerte, die für den Privatanwender allerdings schwer zu überprüfen sind. Bevor Sie Ihre Fußbodenheizung entlüften und mit Trinkwasser neu befüllen, sollten Sie daher bei Ihrem Heizungsbauer nachfragen. Eine elegante, technische Lösung ist eine Heizungsbefüllstation, die durch passende Vorbehandlung für optimale Qualität des Heizungswassers sorgt.

 

Einfache Wartung für Komfort und lange Lebensdauer

Sie sollten die Notwendigkeit der Wartung immer mitdenken, wenn Sie eine Fußbodenheizung nachrüsten oder im Neubau installieren. Lassen Sie im Altbau eine Fußbodenheizung nachträglich einbauen, sollten Sie die Armaturen gut zugänglich positionieren. Verschiedene Systeme für Fußboden- und Flächenheizungen sind mit automatischen Entlüftungsventilen ausgestattet, die Luft selbsttätig austragen. Damit haben Sie an dieser Stelle weniger Wartungsarbeit.

 

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