Wie viel Energie verbraucht ein Wohnhaus durchschnittlich?

Energieverbrauch Haus

Strom, Gas- und Ölverbrauch pro Jahr im Überblick

Wie hoch ist eigentlich der Energieverbrauch des eigenen Zuhauses und wie setzt er sich zusammen? Am Beispiel eines durchschnittlichen Einfamilienhauses zeigen wir, wie hoch der jährliche kWh-Verbrauch für Wärme und Strom ausfällt und welche geeigneten Maßnahmen Sie für energiesparenderes Wohnen treffen können.


Durchschnittswerte für den Energieverbrauch in einem herkömmlichen Wohnhaus geben hilfreiche Anhaltspunkte, um den eigenen Strom-, Gas- und/oder Ölverbrauch zu überprüfen. Stellen Sie enorme Abweichungen fest? Liegen Sie deutlich unter den Werten? Interpretieren Sie diese Werte richtig, bekommen Sie schnell Aufschluss darüber, in welchen Bereichen noch Optimierungsbedarf besteht.

 

Durchschnittlicher Stromverbrauch eines Wohnhauses

Bei unseren Aufstellungen gehen wir von einem durchschnittlichen, freistehenden Einfamilienhaus mit einem 4-Personen-Haushalt aus. Verstehen Sie alle folgenden Angaben als Richtwerte.

Der Stromverbrauch hängt im entscheidenden Maße von der Menge der Personen im Haushalt ab, wie die Ergebnisse des Stromspiegels 2022/23 zeigen:

Anzahl Personen Stromverbrauch pro Jahr in kWh
(zentrale Wasserbereitung)
1 Person 1.800 bis 2.600 kWh pro Jahr
2 Personen 2.500 bis 3.100  kWh pro Jahr
3 Personen 3.000 bis 3.900 kWh pro Jahr
4 Personen 3.500 bis 4.300 kWh pro Jahr
5 Personen 4.000 bis 5.200 kWh pro Jahr

Quelle: Stromspiegel 2022/23 (Stromverbrauch von Kategorie B = niedrig bis D = mittel)

Für einen 4-Personen-Haushalt rechnen wir mit einem Verbrauch von 3.900 kWh im Jahr. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 35 ct / kWh (Stand März 2024) entstehen dadurch Kosten von 1.365 €.

 

Energieverbrauch durch die Heizung – Erdgas und/oder Öl

Ein Einfamilienhaus verbraucht durchschnittlich 22.400 kWh Wärmeenergie pro Jahr. Sie macht einen Großteil des Gesamtverbrauchs aus – oft über 80 %. Dazu zählen Heizwärme und die Warmwasserbereitung.

Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de

 

Durchschnittlicher Gasverbrauch für ein Wohnhaus

Um den durchschnittlichen Verbrauch einer Gasheizung zu ermitteln, gehen wir von einem Richtwert aus, der bei 166 kWh pro Quadratmeter liegt. Der tatsächliche Gasverbrauch ist hauptsächlich von der Gebäudeart abhängig. Daraus ergibt sich folgende Übersicht für ein Einfamilienhaus mit einer Gesamtwohnfläche von 140 m²:

Baujahr Gasverbrauch pro Jahr
Baujahr bis 1977 200 kWh * 140 m² = 28.000 kWh pro Jahr
Baujahr bis 2002 100 kWh * 140 m² = 14.000 kWh pro Jahr
KfW Effizienzhaus 70 60 kWh * 140 m² = 8.400 kWh pro Jahr
Passivhaus 15 kWh * 140 m² = 2.100 kWh pro Jahr

Bei einem Durchschnittspreis für Erdgas von 10 ct/kWh (Stand März 2024) und einem durchschnittlichen Verbrauch von 166 kWh/m² ergeben sich für ein 140 m² großes Haus Kosten in Höhe von 2.324 €.

Quelle: Heizspiegel 2022 (mittlerer Verbrauch)

 

Durchschnittlicher Ölverbrauch für ein Wohnhaus

Eine Ölheizung im gleichen Haus (siehe oben) verbraucht nach Angaben des Heizspiegels im Durchschnitt 171 kWh/m². Abhängig von der Gebäudequalität ergeben sich folgende Werte:

Baujahr Durchschnittlicher Ölverbrauch pro Jahr
Baujahr bis 1977 20 l * 140 m² = 2.800 l
Baujahr bis 2002 10 l * 140 m² = 1.400 l
KfW Effizienzhaus 70 6 l * 140 m² = 840 l
Passivhaus 1,5 l * 140 m² = 210 l

Bei einem angenommenen Verbrauch von 171 kWh/m² (umgerechnet rund 17,1 l/m²) und einem Preis von 1,04 € pro Liter (Stand März 2024) ergeben sich für ein 140 m² großes Haus Kosten von 2.489,76 €. Je moderner und energieeffizienter Ihr Wohnhaus ausgestattet ist, desto weniger verbraucht Ihre Heizung. Und umso geringer fällt auch Ihr gesamter Energieverbrauch aus.

Quelle: Heizspiegel 2022 (mittlerer Verbrauch)

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Energiesparende Maßnahmen: So reduzieren Sie Ihren Energieverbrauch

Die zwei entscheidendsten Faktoren sind die Heiz- und Dämmsysteme in Ihrem Einfamilienhaus. Überprüfen Sie zusammen mit Ihrem Energieberater und Schornsteinfeger den Zustand und die Technik Ihrer aktuellen Heizanlage. Die Erneuerung oder Sanierung der Öl- oder Gasheizung sowie des Festbrennstoffkessels kann eine Energieersparnis von bis zu 25% bedeuten.

Moderne Einblasdämmungen reduzieren die Wärmeabgabe über Wände und Dächer nach außen. Sie sind verhältnismäßig kostengünstig durchzuführen und machen Ihr Wohnhaus deutlich energieeffizienter. Durch eine attraktive Förderung der Sanierung lohnen sich Arbeiten wie der Heizungstausch, die Heizungsoptimierung oder die Dämmung heute mehr denn je.

Überprüfen Sie sich selbst! Optimieren Sie Ihr eigenes Wohn- und Heizverhalten. Nutzen Sie z. B. die Nachtabsenkungsstellung Ihrer Heizung. Das senkt den Energieverbrauch um bis zu 5 %. Heizen Sie in den kalten Monaten Ihre Zimmer gleichmäßig – vor allem jene, deren Türen häufig offen stehen. Verhindern Sie, dass einzelne Räume vollständig auskühlen. So reduzieren Sie clever und effizient den Energieverbrauch, ohne große Sanierungsarbeiten durchführen zu müssen.

Oft lohnt sich sogar ein Wechsel des Energieanbieters. Vergleichen Sie die Tarife und fragen Sie bei Ihrem Anbieter nach einer Anpassung. Wechseln Sie den Anbieter, winken Einsparungen von bis zu einem Drittel.


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