Niedrigenergiehaus, Passivhaus, Energiesparhaus: Viele Begriffe beschäftigen sich mit der Frage, wie Wohngebäude sparsamer gestaltet werden können. Das 3-Liter-Haus ist eine ambitionierte Idee. Lesen Sie bei Effizienzhaus-online, was es bedeutet, was dazu gehört und wie sich das Konzept praktisch umsetzen lässt!

 

Was ist ein 3-Liter-Haus?

Die Klimaforschung und steigende Energiepreise erzeugten eine rege Debatte über die Möglichkeiten zur Erhöhung der Energieeffizienz von Wohngebäuden. Dabei spielen verschiedene offizielle und inoffizielle Energiestandards eine wichtige Rolle: Wie der in Deutschland nicht eindeutig definierte Begriff "Niedrigenergiehaus" oder das sogenannte "3-Liter-Haus".

Die Idee von einem 3-Liter-Haus entstand in Anlehnung an das 3-Liter-Auto als Zielvorgabe für sparsame Mobilität. Drei Liter beziehen sich dabei auf den Energiegehalt von 3 Liter Heizöläquivalent. Diese Einheit ist eine Möglichkeit, den Energiebedarf eines Gebäudes anzugeben. 1 kWh/(m²*a) entspricht dabei 0,1l /(m²*a) Heizöläquivalent. Ein 3-Liter-Haus hat demnach einen Energieverbrauch von rund 30 kWh pro Jahr und Quadratmeter.

 

Klare Einordnung durch den Effizienzhaus-Standard

Der Begriff 3-Liter-Haus ist nicht ganz eindeutig, denn ihm fehlt die klare Definition. Praktisch anwendbar wird er allerdings durch den Vergleich mit den KfW-Effizienzhaus-Standards. Diese klar definierten Energiestandards basieren auf der EnEv und dienen als Grundlage für die Bewertung von Gebäuden in Deutschland.

Das Referenzhaus nach EnEV hat in der Regel einen Heizenergiebedarf von nicht mehr als 70 kWh/(m²*a). Mit circa 30 kWh/(m²*a) würde ein 3-Liter-Haus daher mindestens in die Kategorie eines KfW-Effizienzhaus 55 fallen. Es erreicht sogar fast die Vorgaben für die Spitzenkategorie KfW-Effizienzhaus 40. Ein Einfamilienhaus dieser Art hat einen sehr geringen Heizwärmebedarf, ist kosteneffizient und besonders umweltfreundlich.

 

Förderung nutzen und doppelt sparen

Diese hohen Standards bedeuten nicht nur nennenswerte Ersparnisse bei der jährlichen Heizkostenabrechnung. Wer ein 3-Liter-Haus baut, hat damit auch Zugang zu den attraktivsten Förderinstrumenten von BAfA und KfW in allen Bereichen: Vom Heizungstausch bis zur Dachsanierung. Sie sparen bei den Investitionen und später während der Nutzung also doppelt.
 

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Welche Heizung im 3-Liter-Haus?

Die hohe Effizienz ist nur mit geeigneter Heiztechnik erreichbar. Der Begriff 3-Liter-Haus nimmt Bezug auf Heizöl. Die Ölheizung gilt aus verschiedenen Gründen allerdings nicht als erste Wahl für maximal Sparsamkeit. Moderne Brennwert-Geräte arbeiten sehr sauber und effizient. Um den angestrebten Standard zu erreichen, müssen Sie eine Brennwertheizung aber zusätzlich mit geeigneten Maßnahmen kombinieren. Das gilt ähnlich für Gas-Brennwert-Heizungen.

Die Kombination mit einer Solarthermieanlage inklusive Heizungsunterstützung kann Sie Ihrem Ziel ein gutes Stück näher bringen. Wenn die Voraussetzungen gegeben sind, lassen sich auch besonders effiziente Lösung wie Erdwärmepumpen einsetzen.

 

Energieeffizienz steigern durch gut kombinierte Maßnahmen

Neben der effizienten Erzeugung von Heizwärme müssen auch die Verluste durch die Gebäudehülle minimiert werden. Dafür müssen Sie Ihr 3-Liter-Haus nicht zwingend in Styropor hüllen. Viele nachhaltige, elegante und effiziente Lösungen stehen Bauherren für die Wärmedämmung vom Dach bis zum Keller zur Verfügung.

Fenster und Türen sind ein sehr wichtiger Sanierungsbereich. Die moderne 3-fache Wärmeschutzverglasung ist ebenso wichtig, wie die fachgerechte Ausführung der Anschlüsse. Schließlich dürfen Sie bei der Planung eines 3-Liter-Hauses nicht die Lüftung vernachlässigen. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ermöglicht nicht nur höheren Wohnkomfort. Sie kann Sie auch dem Ziel des 3-Liter-Hauses ein großes Stück näher bringen.

 

Foto: ah_fotobox – Footlia.com