Heizen mit Strom gilt als teuer und ineffizient. Trotzdem wecken verschiedene Gerätetypen ein stetig wachsendes Interesse. Lesen Sie bei Effizienzhaus-online, was hinter dem Begriff Flächenspeicherheizung steckt und ob sich der Einsatz lohnen kann!

 

Was ist eine Flächenspeicherheizung?

Die Geräte werden auch als Teilspeicherheizung bezeichnet und sind eine relativ junge Spielart der Elektroheizung. Sie wandeln Strom in Wärme um, mit allen damit verbundenen Vor- und Nachteilen. Die Flächenspeicherheizung konkurriert also mit Infrarotheizungen, Heizstrahlern, elektrischer Fußbodenheizung und der veralteten Nachtspeicherheizung.
Eine Besonderheit ist die Speicherung von Wärme in einem dafür integrierten, natursteinähnlichen Medium. So können die Geräte eine Zeit lang Wärme abgeben, ohne Energie zu beziehen. Daraus wird in manchen Darstellungen ein Spareffekt beim Verbrauch abgeleitet, der rechnerisch aber nicht möglich ist.

 

Wie funktioniert die Teilspeicherheizung?

Einfache, elektrische Heizelemente erwärmen im Inneren der Flächenspeicherheizung einen mineralischen Speicherkern. Der besteht in der Regel aus den typischen, wärmespeichernden Gesteinsarten wie Schamotte oder Speckstein. Heizt das Gerät auf, speichert der Kern die Wärme und gibt sie auch nach dem Abschalten regelbar ab.
Häufig wird bei den kompakten Geräten die bedarfsgerechte Regelung betont. Die ist aber nur begrenzt möglich, weil der Speicherkern unweigerlich mit der Zeit abkühlt und damit die Umgebung erwärmt. Für eine hochwertige Teilspeicherheizung genügt es allerdings, nur einige Stunden lang aufzuheizen, um fast einen ganzen Tag lang Wärme abzugeben. Viele Geräte können programmiert werden, um die Energieabgabe automatisch möglichst bedarfsgerecht zu gestalten.

 

Welchen Nutzen hat die Speicherung?

Im Unterschied zu elektrischer Direktheizung wie Infrarotheizung und Wärmestrahler heizt die Flächenspeicherheizung auch ohne Netzbezug. Dennoch kann das Gerät nur exakt die Menge elektrischer Energie in Wärme umwandeln, die auch als Strom bezogen wurde. Durch die Speicherung kann die Wirkung zeitlich versetzt erfolgen, aber in Summe wird nicht weniger Heizenergie benötigt. Das Prinzip kann Infrarotheizungen allerdings bei der Beheizung verwinkelter Räume und kleiner Wohnungen überlegen sein.
Die Teilspeicherheizung gilt als Weiterentwicklung der Nachtspeicherheizung. Deren Zweck war es, Schwachlastzeiten zum Heizen zu nutzen, um günstige elektrische Energie zu speichern und für Bedarfszeiten vorzuhalten. Vergünstigte Stromtarife sind heute allerdings nicht mehr in dem Maß verfügbar wie zur Hochzeit der Nachtspeicherheizung.
Zwar lassen sich mit einer Flächenspeicherheizung teilweise die Vorteile von Niedertarifen ausnutzen. Durch die volumenbedingt geringe Isolierung und die begrenzte Speicherleistung der heizkörpergroßen Geräte ist das aber nur in geringerem Maß möglich. Allerdings ist eine Teilspeicherheizung dadurch auch flexibler regelbar.

 

Kann heizen mit Strom sinnvoll sein?

Stromheizungen werben in der Regel mit dem geringen Anschaffungspreis und der einfachen, direkten Betriebsweise. Stromheizungen werden gern als ökologisch angepriesen, weil keine direkten Emissionen entstehen. Doch das ist keine saubere Argumentation. Verbraucherschutzbehörden kritisieren regelmäßig irreführende Werbung für Stromheizungen.
Elektrizität ist veredelte Energie und im Kraftwerk ist ein großer Teil der Primärenergie bereits als Abwärme verloren gegangen. Durch die zentrale Energieversorgung müssen Netzverluste ebenfalls in die Bilanz einfließen. Das Prinzip "Power to Heat" ist aufgrund des hohen Wertes von elektrischem Strom und der anderweitigen Verfügbarkeit von Wärme generell nicht empfehlenswert.
Die Ökobilanz einer Stromheizung kann beim aktuellen Strommix im Durchschnitt nicht mit Gasheizung konkurrieren. Umso mehr ist sie allen erneuerbaren Energieträgern von Natur aus deutlich unterlegen.

 

Heizkosten sparen ist kaum möglich

Auch bei den Heizkosten erfüllen die Geräte die Versprechungen aus der Werbung trotz aller Effizienzvorteile einer Direktheizung nur in seltensten Fällen. Im Vergleich kostet eine Kilowattstunde mit Gas ca. 6 Cent, während Strom rund 28 Cent pro kWh kostet.
Hin und wieder wird eine PV-Anlage als Lösung dargestellt. Doch auch den PV-Strom sollten Anlagenbetreiber besser anders verbrauchen und dafür weniger Strom aus dem Netz beziehen und energieeffizient heizen.
Sinnvoll ist eine Stromheizung als optionale Zusatzheizung und für Objekte, wo andere Heiztechniken nicht ohne Weiteres möglich sind: Tankstellen, Ferienhäuser oder andere abgelegene Verbrauchsstellen mit nur wenig Nutzungsdauer.

 

Vorteile und Nachteile von Flächenspeicherheizungen

Vorteile

  • günstig in der Anschaffung
  • einfach zu installieren
  • außer Stromanschluss keine weiteren Installationen nötig
  • keine direkten Emissionen
  • geräuschlos
  • robust und praktisch wartungsfrei
  • teilweise Nutzung von Niedertarifstrom möglich

 

Nachteile

  • Heizen mit Strom sehr teuer
  • derzeit ökologisch nicht nachhaltig

 

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Foto: www.technotherm.de