Dämmung: Neue Studie zur WDVS-Entsorgung

WDVS Entsorgung-Studie

Die Dämmung steht immer wieder in der Kritik: Was passiert zum Beispiel mit dem Styropor, wenn ein altes WDVS ausgedient hat? Eine Studie zeigt: Alte Dämmstoffe lassen sich durchaus sinnvoll recyceln.

Was wird aus Styropor & Co.? Alte Dämmstoffe sinnvoll verwerten

So mancher Altbau wird im Zuge einer Sanierung mit einer neuen Dämmung versehen. Doch viele Stimmen befürchten, dass ausgedientes Dämmmaterial zum Problem wird – von „Müllbergen durch Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS)“ ist in der Presse die Rede. Doch wie eine Studie belegt, existieren solche Müllberge nicht und werden auch nicht entstehen. Denn es gibt Perspektiven, wie man alte Dämmstoffe sinnvoll recyceln oder aufrüsten kann.

Wie die neue Studie „Rückbau, Recycling und Verwertung von WDVS“ des Fraunhofer Instituts für Bauphysik Holzkirchen (IBP) und das Forschungsinstituts für Wärmeschutz (FIW) München zeigt, sind wir weit entfernt von „Müllbergen so hoch wie die Alpen“ – wie es in vielen deutschen Leitmedien zu lesen war. So erläutert die Studie sinnvolle Maßnahmen zur Verwertung ausgedienter Wärmedämm-Verbundsysteme mit Styropor als Dämmstoff . Darüber hinaus berechneten IBP und FIW auch die zu erwartenden Mengen rückgebauter WDVS. Mit dem Fazit: Aufgrund der langen Lebensdauer der WDV-Systeme der ersten Generation sind die aktuellen Rücklaufmengen so gering, dass die Bedenken in der Öffentlichkeit über „Müllberge aus WDVS“ unbegründet sind. Prognosen bis 2050 zeigen, dass die zu verwertenden Mengen mit der bestehenden Infrastruktur sehr gut beherrschbar sind.

 

Es gibt sie: Sinnvolle Maßnahmen zur Verwertung von WDV-Systemen

Eine sinnvolle Alternative zum Rückbau: Zur Abfallvermeidung sollten laut Studie alte Dämmstoff-Systeme, die den aktuellen Energieeffizienz-Anforderungen nicht mehr entsprechen, zu einem verbesserten WDVS „aufgedoppelt“ werden. Im Hinblick auf die Entsorgung sieht die Studie die energetische/thermische Verwertung von WDVS ökologisch und ökonomisch als sinnvollstes Verfahren an, wobei das frühere Flammschutzmittel HBCD vollständig zerstört wird. Mittelfristig ist die energetische Verwertung eine Brückentechnologie. Und langfristig muss die WDVS-Verwertung auf werkstofflicher/stofflicher Ebene ansetzen. Die Studie empfiehlt zudem eine einheitliche Positivkennzeichnung HBCD-freier Styropor-Produkte, neue Füge- und Befestigungstechniken für den leichteren Rückbau sowie den Einsatz von Recyclatprodukten. Denn Styropor ist nach wie vor ein leistungsstarker Dämmstoff, der einen wichtigen Beitrag zur Energieeffizienz von Gebäuden leistet.

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Quelle: Industrieverband Hartschaum e.V. / Bosch Thermotechnik GmbH
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