Dämmung in der Dauerkritik

Dämmung in der Dauerkritik

Die Dämmung ist besser als ihr Ruf. Das haben viele wissenschaftliche Studien inzwischen bewiesen. Hausbesitzer sollten sich nicht verunsichern lassen.

 

Was ist dran an der Medienschelte rund ums Dämmen?

Wenig wirksam, viel zu teuer, brandgefährlich – so tönt es gerade landauf landab aus den Medien. Die Dämmung steht einmal mehr in der Dauerkritik, der Spiegel schrieb sogar von einer drohenden "Volksverdämmung" und "asozialem Wohnungsbau". Doch was ist dran an der Kritik? Und lohnt sich die Dämmung für Hausbesitzer wirklich nicht?

Befeuert wurde die aktuelle Diskussion durch die Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE), mit dem die Bundesregierung ihre Effizienz-Strategie für die kommenden Jahre festlegt. Noch mehr Förderung für die ungeliebte Fassadendämmung, wettern jetzt die Kritiker. Das Problem: Sämtliche Kritik bezieht sich auf die Fassadendämmung aus Styropor in einem so genannten Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) – sie sei unwirksam, rechne sich nie und erhöhe zudem die Brandgefahr. Doch das ist so pauschal nicht richtig. Und darüber hinaus wird inzwischen die Kritik an der Fassadendämmung ausgedehnt auf die energetische Sanierung insgesamt. Und spätestens jetzt sind Hausbesitzer schwer verunsichert. Soll ich eine energetische Sanierung überhaupt noch angehen? Bringt mir das was?

 

Dena widerspricht dem Spiegel-Artikel

Inzwischen steht der Spiegel selbst in der Kritik: Das Politik-Magazin Cicero prangert an, dass das Themenspecial mit der Dämmstoff-Kritik von der Energiewirtschaft gesponsert wurde. Und auch die Deutsche Energie-Agentur (dena) wiederspricht den Behauptungen: Es gibt keinen Zwang zum Dämmen oder Sanieren, sondern viele Wahlmöglichkeiten und Chancen mit bewährten Effizienzprodukten. Zudem zeigen zahlreiche, sorgfältig geprüfte Praxisbeispiele, wie die energetische Sanierung gelingt: wirtschaftlich, klimaschonend, sicher und architektonisch gelungen, auch für Baudenkmäler. Die Dämmung ist dabei Teil der möglichen Lösung – ebenso wie energiesparende Fenster, effiziente Heizsysteme und erneuerbare Energien. Die dena rät dazu, jedes Haus vor der Sanierung unbedingt mit einem qualifizierten Energieberater als Gesamtsystem zu analysieren und einen individuellen Sanierungsfahrplan zu erarbeiten.

 

Geplante Maßnahmen für mehr Energieeffizienz in Gebäuden

Auch das Fraunhofer-Institut für Bauphysik, dessen Studien aus den 80er Jahren von Dämmkritikern immer wieder angeführt werden, wehrt sich inzwischen: "Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass die vielfach aufgestellten Behauptungen und gezogenen Schlussfolgerungen unhaltbar sind. In den in der vorliegenden Einlassung zitierten Publikationen, die von der Öffentlichkeit eingesehen werden können, erfolgte bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten eine Richtigstellung. Es ist deshalb verwunderlich, dass derartige Falschaussagen jetzt abermals publiziert worden sind."

 

Hausbesitzer sollten sich unabhängig beraten lassen

Doch was machen verunsicherte Hausbesitzer jetzt? Sie sollten sich ausgiebig informieren, unabhängig beraten lassen, Kosten und Nutzen abwägen und ihre Sanierung in Ruhe planen. Dabei helfen der Sanierungsrechner und ein Energieberater. Und wer partout kein Styropor zur Dämmung verwenden will, hat viele alternative Dämmstoffe zur Auswahl.

 

Unser Tipp: Testen Sie doch den kostenlosen Sanierungsrechner und sehen sich Kosten-Nutzen von verschiedenen Sanierungsmaßnahmen im Vergleich an. So können Sie selbst bewerten welche Maßnahme die sinnvollste für Ihr Gebäude ist.

Sanierungsrechner starten

 

Quelle: dena / Fraunhofer IBP / Bosch Thermotechnik GmbH
Foto: Alterfalter – Fotolia.com