Feuchte Kellerwände – was tun?

Feuchte Kellerwände

 

Welche Sanierungsmaßnahmen gegen feuchte Kellerwände zum Einsatz kommen, hängt von den Nutzungswünschen und dem Zustand der Bausubstanz ab.

 

Feuchteschäden im Keller gehören in die Hände von Experten

Modriger Geruch, Schimmel und abblätternder Putz – in vielen Altbauten bietet sich ein solches Bild beim Betreten des Kellers. All diese Erscheinungen sind Folgen von zu viel Feuchtigkeit. Selbst als Lagerraum ist solch ein Keller nur eingeschränkt nutzbar. Hauptgrund für feuchte Kellerwände in Altbauten: eine fehlende Abdichtung, die erdberührte Bauteile vor Feuchtigkeit schützt. Diese war erst ab den 60er Jahren beim Hausbau üblich. Mit einer Kellersanierung schaffen Hausbesitzer hier Abhilfe.

Wo Feuchtigkeit im Keller ist, bildet sich schnell Schimmel. Dann sind Bauschäden und schlechtes Raumklima vorprogrammiert. Auch der Wärmeschutz leidet unter zu viel Feuchtigkeit. Zudem können lösliche Salze aus dem Erdreich über feuchte Wände ins Mauerwerk eindringen und Risse oder sandende Oberflächen verursachen und die Bausubstanz angreifen. Umso wichtiger ist es, rechtzeitig die Notbremse zu ziehen. Denn sind Feuchteschäden im Keller erst einmal da, reichen reine „Schönheitsmaßnahmen“ nicht mehr aus. Nur wer die Ursache der Feuchtigkeit mit einer Kellersanierung richtig und dauerhaft behebt, kann die Kellerräume wieder uneingeschränkt nutzen.

 

Bei Kellersanierung auf Experten setzen

Wichtig bei Feuchteschäden: Immer an der Ursache ansetzen. Deshalb sollten Hausbesitzer bei der Kellersanierung grundsätzlich eine Fachfirma hinzuziehen. Dann sollte geklärt werden, woher die Feuchtigkeit genau kommt, beispielsweise durch defekte Rohre oder Leitungen, Schlagregen, Spritzwasser oder unzureichendes Lüften. In den meisten Altbauten ist die fehlende oder schadhafte Abdichtung der Kelleraußenwände im Sockelbereich der „Hauptübeltäter“. Eine mögliche Sanierung richtet sich darüber hinaus auch danach, wie der Keller später genutzt werden soll – ob als unbeheizter Lagerraum, beheiztes Hobby- oder Gästezimmer mit neuen Kellerfenstern. Dem entsprechend erstellt der Experte ein individuelles Sanierungskonzept.

 

 

Möglichkeiten der Sanierung: Abdichtung, Kellerdämmung, Sanierputz

Welche Maßnahmen für die Kellersanierung genau erforderlich sind, hängt neben den späteren Nutzungswünschen der Bewohner auch vom Zustand des Kellers ab. Entsprechend unterschiedlich fallen auch die Kosten für die Kellersanierung aus. Damit die Sanierung und Trockenlegung der Kellerwände gelingt, sollte zu Beginn immer eine so genannte Bauwerksdiagnostik stehen. Dabei beurteilt der Fachmann das Mauerwerk hinsichtlich Durchfeuchtungsgrad, Salzgehalt, Porenvolumen und möglicher Hohlräume sowie die Feuchtigkeitsbelastung von außen und die Bodenverhältnisse. Soll die Kellersanierung von innen erfolgen, sind zusätzlich raumklimatische Messungen notwendig. Um feuchte Kellerwände trocken zu legen, kommen folgende Sanierungsmaßnahmen in Frage:

  • Nachträgliche Horizontalabdichtung: Gegen aufsteigende Feuchtigkeit werden Abdichtungsschichten entweder mechanisch eingebracht oder das so genannte Injektionsverfahren kommt zum Einsatz, bei dem ein Injektionsmittel in Bohrlöcher eingebracht wird, um die Kapillarität im Mauerwerk zu durchbrechen.
  • Nachträgliche Vertikalabdichtung: Die nachträgliche Außenabdichtung der Kellerwände mit Bitumenbeschichtungen, bahnenförmigen Abdichtungsstoffen oder Dichtungsschlämmen ist sehr effektiv, durch den nötigen Erdaushub aber auch aufwendig.
  • Einsatz von Sanierputzen: Die Sanierung von Mauerwerk mit Salzausblühungen erfolgt in der Regel mit Sanierputzen. Diese ermöglichen durch ihre Struktur, dass durch Feuchtigkeit gelöste Salze nicht mehr auf dem Mauerwerk, sondern in der Putzschicht auskristallisieren. Das erleichtert die Austrocknung des Mauerwerks, so dass diese Sanierungsmethode oft gemeinsam mit anderen Maßnahmen eingesetzt wird.
  • Ebenso ist die technische Bautrocknung mit Kondenstrocknern oder (Ad-)Sorptionstrocknern eine Begleitmaßnahme bei der Kellersanierung. Sie beschleunigt das Trocknen von Beschichtungen und reduziert die Feuchtigkeit im Mauerwerk.

 

Feuchte Kellerwände – was kann man dagegen tun?

Ist die Ursache für die Feuchtigkeit beseitigt, lassen sich die feuchten Wände danach auch durch regelmäßiges Heizen und Lüften trocknen. Aber Achtung: Viele Hausbesitzer lüften den Keller bei sommerlichen Temperaturen und hoffen, dass die Wände trocknen. Dabei kann eine Sommerlüftung die Feuchtigkeitsprobleme noch verstärken, wenn warme Sommerluft auf kalte Kellerwände trifft und Feuchtigkeit kondensiert. Die besten Lüftungserfolge zeigen sich dagegen an kühleren Tagen und nachts. Auch eine Altbausanierung ist als Modernisierungsmaßnahme möglich.

Ratgeber Kellerdämmung

 

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